Er gilt als Inspiration zum Film «Der
Pferdeflüsterer»: Buck Brannaman ist einer der führenden
Pferdeflüsterer und schult Reiter auf der ganzen Welt. Nach einer
von Missbrauch geprägten Kindheit lernte er durch seine gläubige Pflegemutter, was
Vergebung bedeutet.
Buck Brannaman
«Machte
Gott den Menschen für das Pferd oder das Pferd für den Menschen?», wurde Buck
Brannaman einst gefragt. «Ich denke beides, er machte sie füreinander»,
antwortete er. Das Pferd sei da, um dem Menschen zu dienen und als sein Partner.
«Das Pferd soll als ein Geschenk von Gott behandelt werden», so Brannaman
weiter.
Er
wirkte prägend für den Film «Der Pferdeflüsterer» mit Robert Redford. Bereits der Charakter Tom Booker aus dem Roman «Der Pferdeflüsterer», welcher die Filmvorlage war, wurde rund um Buck Brannaman gestaltet. Im
1998 erschienen Film doubelte er ab und an Robert Redford und bei den Aufnahmen
mit Pferden amtete er als Chefberater.
2011 wurde ein
Dokumentarstreifen über Brannaman gedreht unter dem Titel «Buck: Der wahre
Pferdeflüsterer».
Als Kind missbraucht
Buck Brannaman wuchs
aber nicht in einem Pferdeidyll auf. Er durchlebte eine
Kindheit, die vom Missbrauch geprägt war: Bei einer falschen Bewegung schlug der oft alkoholisierte Vater
gnadenlos zu.
Doch Buck war
entschlossen, dass die Gewalt sich nicht negativ auf ihn auswirken dürfe. Schon
sein Vater hatte in dessen eigener Kindheit gelitten. Buck war
entschlossen, die Vergangenheit nicht zu wiederholen.
«Jahrelang denkt
man, dass man keine grosse Zukunft hat, wenn man aus einer so dunklen Vergangenheit kommt.
Aber das stimmt einfach nicht. Ich bin nicht die einzige Person, die über
diese Art von Umständen hinweggekommen ist.»
Durchbruch ist möglich
«Mir wurde meine
Kindheit genommen. Und wenn einem das einmal genommen wurde, kann man sie nie
wieder zurückerhalten, sie ist für immer weg.» Doch egal, was passiert: «Was sie
dir nicht nehmen können, ist dein freier Wille.»
Erlebt habe er Folgendes: «Es gibt einen Punkt in jedermanns Leben, an dem man nicht mehr
jemand anderem die Schuld geben kann, nicht mehr seiner Mutter oder seinem
Vater oder wer auch immer einen aufgezogen hat. Es gibt einen
Punkt, an dem man die Entscheidung treffen muss: 'In welche Richtung werde ich gehen?'»
Pflegemutter und Pferde
Letztlich wurden
Buck Brannaman und sein Bruder bei Pflegeeltern platziert. Er erinnert sich,
wie seine Pflegemutter und die Pferde der Schlüssel zu seinem Glauben wurden. «Zuerst
waren es die Pferde, weil sie meine Zuflucht wurden. Dort ging ich hin, um mich
zu verstecken, und sie schienen für eine gewisse Zeit die einzigen Freunde zu
sein, die ich auf der ganzen Welt hatte.»
«Und dann, als
ich meinen Pflegeeltern langsam näher kam, hatte meine Pflegemutter Betsy einen
grossen Einfluss auf mich und sie hatte ganz offensichtlich eine starke geistliche
Verbindung.»
Er spricht von
einer Hotline zu Gott. Diese beeinflusste ihn stark, gerade auch im Umgang mit
der schwierigen Vergangenheit: «Das hatte auf mich einen grossen Einfluss beim Lernprozess, wie man vergeben kann. Ich denke, all diese Dinge kamen zur richtigen Zeit zusammen
und sie halfen mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen.» In seiner
Teenager-Zeit schrieb Buck seinem Vater einen Brief, in welchem er ihm
Vergebung zusprach. Später trafen die beiden sich mehrfach, ehe sein Vater
starb.