Vor 100 Jahren sank die Titanic

Ein Film zwischen Hölle und Himmel

Vor 100 Jahren startete das damals grösste Schiff der Welt – die «Titanic» – zu ihrer Jungfernfahrt nach New York. «Nicht einmal Gott kann dieses Schiff versenken», sagte damals Kapitän Edward J. Smith.
Titanic

Der Film «Titanic» von Regisseur David Cameron erzählt die Geschichte ihres Untergangs – und ist nun erstmals in 3D zu sehen. Eine Wiederbesichtigung zeigt: Der Film ist so packend wie beim ersten Mal. Er hat jeden seiner elf «Oscars» verdient. «Titanic» ist alles zugleich: Abenteuer-, Katastrophen- und Liebesfilm. Aber er ist mehr als das.

Der Sündenfall

Die biblischen Bezüge sind nicht zu übersehen: 1. Der Sündenfall. Die «Titanic» ist ein moderner Fall von babylonischem Grössenwahn. Der Schiffseigner befiehlt, Tempo zu machen, um einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. «Nicht einmal Gott kann dieses Schiff versenken», sagte der Kapitän damals. Auf eine ausreichende Zahl von Rettungsbooten hatte man verzichtet – damit es auf dem Deck der 1. Klasse mehr Beinfreiheit gibt. Dann steuert die «Titanic» mit voller Kraft auf den Eisberg zu.

Der Atlantik wird zum Leichenmeer

2. Der Tod ist der Sünde Sold. Das Schiff knarzt und stöhnt, das Wasser arbeitet sich durchs Schiff und reisst Sessel, Betten, Teller und Gläser mit sich. Das Licht geht aus, das Schiff bricht auseinander und versinkt in einem Höllenschlund. Der Atlantik wird zum Leichenmeer.
3. Hoffnung. Woran klammert man sich in solch einer Situation? Was darf ich hoffen? Das Bordorchester spielt einen Hochzeitswalzer, ein Mann genehmigt sich an der leeren Schiffsbar einen Schnaps. Die Familien halten sich an ihre Liebsten, der 1. Offizier schiesst sich eine Kugel in den Kopf. Jemand betet Psalm 23, an Deck zelebriert ein Priester einen Notgottesdienst und liest aus Offenbarung 21: «Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.»

Wird so der Himmel sein?

Und schliesslich 4.: Die Erlösung. Bleiben die Toten am Meeresboden? Auch darauf versucht der Film eine Antwort zu geben. In der traumähnlichen Schlussszene betritt die überlebende Rose das Schiffswrack, das plötzlich zu neuem Leben aufersteht. Eine Tür öffnet sich und gibt den Blick auf die Haupttreppe frei, die zum Salon führt. Oben wartet ihr Geliebter, Jack. Menschen stehen Spalier, der Kleidung nach stammen viele aus der 3. Klasse, die zum Salon eigentlich keinen Zugang hatten. Jack und Rose küssen sich, die Zuschauer applaudieren.

Buch zum Thema:
Titanic-Roman – der Klang des Pianos

Zum Thema:
Ist es nicht langweilig in der Ewigkeit?

Datum: 04.04.2012
Quelle: idea

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