Damaris Kofmehls neues Buch

«Es sind Helden, die unsere Welt so dringend braucht»

Gleich vier Personen aus dem realen Leben hat die Autorin Damaris Kofmehl in ihren Fantasy-Roman «Der weisse Löwe von Thabur» eingebaut. Dadurch ist das Genre «Real-Life-Fantasy» erfunden. Im Buch wie im echten Leben sind sie Helden, die unsere Welt dringend braucht, erklärt Damaris Kofmehl im Interview mit Livenet.
Damaris Kofmehl (Bild: zVg)
Buchcover von «Der weisse Löwe von Thabur»

Damaris Kofmehl: Sie publizieren mit «Der weisse Löwe von Thabur» einen neuen Fantasy-Roman, was geschieht darin?
Damaris Kofmehl:
Leandro ist auf Löwenjagd. Plötzlich stürzt er durch einen unsichtbaren Durchgang in eine andere Welt: Thabur. Er erfährt, dass er Teil einer uralten Prophezeiung ist. Gemeinsam mit einem geheimnisvollen weissen Löwen soll er das Volk aus der Knechtschaft des Tyrannen Rhakans befreien. Das kämpferische Waldmädchen Tajana, der unmusikalische Barde Björg und der einbeinige Schmied Jahron werden seine Gefährten. Doch Rhakans beste Krieger sind ihnen auf den Fersen. Gelingt es dem Tyrannen, den weissen Löwen zu töten, ist das Schicksal Thaburs besiegelt. Gejagt von Schattenkriegern und finsteren Kreaturen suchen Leandro und seine Freunde verzweifelt nach Verbündeten, um Rhakan vom Thron zu stürzen. Die Schlacht um Thabur hat begonnen…

Anders als in anderen Fantasy-Büchern ist ein Teil davon wirklich geschehen – haben Sie soeben Real-Life-Fantasy erfunden?
Ja, das habe ich! Die Idee dazu ist mir beim Wandern in Portugal gekommen. Ich überlegte, wie cool es wäre, wenn reale Personen sich plötzlich in einer von mir kreierten Fantasywelt wiederfinden würden und zwar mitsamt ihrer persönlichen Geschichte. Also hab ich mir vier gute Freunde rausgepickt, deren Leben mich beeindruckt, und sie kurzerhand nach Thabur gebeamt. Dort wurden sie zu Leandro, Tajana, Jahron und Björg, die gemeinsam wilde Abenteuer erleben.

Auf wen gehen die echten Passagen im Buch zurück, was hat diese Person erlebt?
Die Hauptperson ist Leandro. Von ihm habe ich auch wirklich sehr viel von seiner persönlichen Lebensgeschichte miteingebaut, manchmal sogar eins zu eins zur Realität. Das bot sich besonders gut an, denn Angelo Nero, welcher in meinem Buch Leandro heisst, war früher einmal Satanist und hat Dinge erlebt, die so abgefahren sind, dass sie perfekt in meine Fantasystory passten. Für das kämpferische Waldmädchen Tajana habe ich meine Assistentin Mica Sutter genommen. Sie hatte eine sehr harte Kindheit und Jugendzeit, geprägt von Missbrauch, Selbstverletzung und Depression. Das liess ich in die Story miteinfliessen. Der dritte mutige Held in der Geschichte ist der einbeinige Schmied Jahron. Vorlage für ihn war mein Cousin David Fuhrer, der sich nach einem schweren Motorradunfall ein Bein amputieren lassen musste und gerade durch diesen Leidensweg Gott unglaublich stark erlebt hat. Und zuguterletzt gibt es noch den unmusikalischen Barden Björg. Für ihn habe ich Christian Bethancourt als Vorlage genommen, ein wirklich unglaublich witziger rothaariger Schottlandfreak, der plappert wie ein Wasserfall, die komischsten Geschichten erzählt und unbedingt einmal ein Held in einer Fantasygeschichte sein wollte.

Was hat Sie persönlich beim Schreiben der Geschichte bewegt?
Sehr vieles. Zum einen stellt der weisse Löwe Arkyn natürlich Jesus dar. Und natürlich beschreibe ich sehr konkret, wie der Löwe sein Leben für die Menschen dahingibt. Dabei wurde mir noch tiefer bewusst, was Jesus für uns getan hat. Zum andern haben mich die Geschichten meiner Helden sehr bewegt. Sie sind zwar in einer Fantasywelt namens Thabur, aber wie sie handeln, denken und was sie sagen, ist geprägt von dem, was sie wirklich im realen Leben erlebt haben. Ich war beim Schreiben echt so begeistert davon, wie sie ihre eigene Vergangenheit überwinden und dadurch erst zu Helden werden, die Thabur – und unsere Welt! – so dringend braucht.

Was sollen die Leser für den Alltag mitnehmen?
Ich hoffe, dass sich jeder Leser in einem meiner Helden wiederfindet und dadurch Mut bekommt, seine ganz persönliche Berufung in dieser Welt zu finden. Es war mir auch wichtig zu zeigen, dass die Bekehrung eigentlich erst der Anfang ist. Wenn Jesus in dein Herz kommt, wenn du ihm die Führung deines Lebens überlässt, dann geht es erst richtig los! Denn Jesus hat so viel mit dir vor! Er hat dich nicht für dich selbst gerettet – sondern für andere! Dieser Weg wird nicht immer einfach sein. Du wirst wie Leandro geprüft und geschliffen werden wie ein roher Edelstein, du wirst Zweifel haben, du wirst Niederlagen einstecken, manchmal wirst du am liebsten aufgeben wollen. Aber wenn du trotz allem weitergehst, wirst du am Ende als Sieger hervorgehen. Wenn du allen Schwierigkeiten zum Trotz an Jesus und an seiner Mission für dich festhältst, dann werden die Menschen um dich herum erkennen, dass wahrhaftig Löwenblut durch deine Adern fliesst. Sie werden Jesus selbst in dir sehen.

Welche Reaktionen haben ihre früheren Fantasy-Abenteuer ausgelöst?
Es ist ja schon zehn Jahre her, seit mein Mann Demetri Betts und ich die Fantasy-Trilogie Dark City auf den Markt gebracht haben, damals die ersten christlichen Fantasyromane im deutschsprachigen Raum seit Narnia. Die Reaktionen waren unglaublich. Die Leser waren so angefressen, dass sie die Bücher kaum mehr aus der Hand legen konnten. Dark City wurde sogar als Alternative zu Harry Potter empfohlen! Es war überwältigend, wie gut die Story ankam. Und darum war mir auch klar, dass ich unbedingt einen neuen Fantasyroman schreiben möchte, was ich nun endlich getan habe.

Was folgt nun aus Ihrer Feder, «Der weisse Löwe von Thabur 2»?
Nein. «Der weisse Löwe von Thabur» ist in sich abgeschlossen. Es wird aber mit Sicherheit nicht der letzte Fantasyroman sein. Aber zurzeit sitze ich an einem Buchprojekt, das ich schon jahrelang vor mir hergeschoben habe: Meine eigene Geschichte. Da ist auch ziemlich die Post abgegangen, meine Herren! Die Story wird dann nächstes Jahr auf den Markt kommen und man darf sehr gespannt darauf sein…

Zum Thema:
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Datum: 04.06.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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