Pfarrer testet ein Jahr Elektro-Auto

2000 Bewerber meldeten sich zum Casting, drei wurden schliesslich ausgewählt und in ein «E-Team» berufen. Sie dürfen während einem Jahr einen Volvo C30 Electric fahren. Unter ihnen ist Andreas Wahlen (49), Pfarrer in Oberentfelden. In der On-Line-Abstimmung wusste er das halbe Dorf hinter sich. Er gilt als innovativer Schaffer, der unter anderem einen Töff-Gottesdienst durchführt, wo er erklärt: «Das GPS und die Bibel weisen den Weg im Dschungel des Lebens.»

Hinter seinem neuen Wagen stecke viel Symbolkraft, wird Wahlen in der «Schweizer Illustrierten» zitiert.

Zur Steckdose kommen

Auch zum Elektroauto hielt Wahlen in einem 11vor11-Gottesdienst eine Predigt. Hier ein kurzer Auszug: «Ich bin die Steckdose und du bist wie ein Elektro-Auto. Und mein Vater ist der Automech. Wenn du ohne grosse Pannen durchs Leben gehen willst, ist es gut, regelmässig in die Garage zum Service zu gehen – am besten jeden Sonntag– dort kann mein Vater Schrauben nachziehen, Bremsen einstellen, Scheibenwischerblätter auswechseln, damit du wieder gut siehst, aber auch unnötigen Ballast herausnehmen kannst, das verlängert die Reichweite. Aber noch wichtiger als der regelmässige Service in der Werkstatt ist, dass Du bei jeder Gelegenheit, mindestens ein Mal am Tag, zur Steckdose kommst. Da kannst Du auftanken, bekommst wieder neue Lebensenergie und Lebensfreude, zudem bist Du über das Stromnetz mit anderen vernetzt, bildest mit ihnen eine unsichtbare Gemeinschaft. Ohne diesen Stromanschluss kannst Du zwar schon einen kurzen Moment leben, vielleicht 120 km, aber dann ist fertig.»

Andreas Wahlen ist bekannt geworden durch den von ihm konzipierten 11vor11 Gottesdienst, der regelmässig in Oberentfelden und andern Gemeinden durchgeführt wird und Angehörige aller Generationen erreicht.

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