Deutsche Jugendminister fordern besseren Kinderschutz im Fernsehen

Kinderschutz

Bremen. Die deutsche Jugend- und Familienministerkonferenz hat sich am Freitag in Bremen einstimmig für einen besseren Kinderschutz bei TV-Produktionen ausgesprochen. «Durch eine Novellierung des Jugendarbeitsschutzgesetzes wollen wir eine Beteiligung von unter dreijährigen Kindern künftig verbieten», sagte die schleswig-holsteinische Jugendministerin Gitta Trauernicht (SPD). Hintergrund für den Beschluss seien die Diskussionen um die RTL Doku-Soap «Erwachsen auf Probe», in denen Teenager mit echten Kindern das Erwachsenendasein üben, sagte ein Sprecher von Trauernichts Ministerium.

Das Gremium forderte sowohl die Landesmedienanstalten wie auch die Senderverantwortlichen bei RTL auf, dem Kindeswohl zukünftig eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. «Wie in der RTL-Sendung mit den Kindern - aber auch den jugendlichen 'Probe'-Eltern - umgegangen wird, ist bedenklich», betonte Trauernicht.

Die Konferenz appellierte an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) der Landesmedienanstalten, die positive Beurteilung der Sendung durch die Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zu überprüfen. Wie der Prüfungsausschuss der KJM bereits am Donnerstag mitteilte, wurde die geplante Prüfung von «Erwachsen auf Probe» wegen «weiteren Diskussionsbedarfs» an das KJM-Plenum weitergegeben, das am 17. Juni tagen wird.

In der Debatte um die RTL-Reihe hat auch die CDU in Nordrhein-Westfalen angekündigt, eine Novelle des Jugendarbeitsschutzgesetzes im Herbst in den Bundesrat einzubringen.

Zu den Kritikern der Sendung gehören unter anderem Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und mehr als 60 Verbände. Nach Darstellung von RTL waren die in der Sendung eingesetzten Kinder zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Datum: 09.06.2009
Quelle: Epd

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