„Gott kennt keine Parteien“: Segnungsgottesdienst mit Nationalratspräsident Max Binder im Berner Münster
Der oberste Schweizer bedankte sich „als Mitglied der reformierten Landeskirche im Namen aller politisch Verantwortlichen in unserem Land“ für die Fürbitte. Der Zürcher SVP-Politiker betonte, dass Politik und Religion aufeinander bezogen seien: „Der Mensch in seinem Bereich kann nicht alles erreichen. Das heisst, weder die Religion noch die Politik kann allein bestehen.“ Politische Entscheide träfen alle, sagte Binder nach dem Gottesdienst der Reporterin von Radio kath.ch, auch jene tiefgläubigen Menschen, die sich von der Politik abgewendet hätten. Er wolle in seinem Amt Kontakt zu allen Menschen im Land halten. Manche Fromme meinten, die Politik könne ihnen nicht helfen. Anderseits, so Binder, „braucht die Politik die Kraft dieser tiefgläubigen Menschen. Es ist richtig, dass wir auch mit solchen Gottesdiensten darauf hinweisen, dass wir nur gemeinsam hohe Ziele erreichen können“. Der Gottesdienst im ehrwürdigen Münster war eine Première; der reformierte Bundeshauspfarrer Beat Kunz (Zollikofen) verwies auf den Artikel 28 der Berner Kirchenordnung: Das Beten für die Politiker habe eine lange Tradition. Es sei in der Bibel geboten. Der Langenthaler Beat Christen, im Bundeshaus als Beter akkreditiert, betonte, dass Gebet sich primär auf Menschen bezieht: „Gott kennt keine Parteien und keine Fraktionen. Gott kennt Menschen. Gott fordert uns nicht auf, Regierende zu beurteilen – und schon gar nicht, sie zu verurteilen. Wir sollen für sie beten.“ Zum Gottesdienst eingeladen hatten – zusammen mit den Bundeshauspfarrern – die Schweizerische Evangelische Allianz SEA, die Vereinigten Bibelgruppen VBG und das Netzwerk „Gebet für die Schweiz“. Walter Bernhard (Hünibach) vom Netzwerk betete: „Wir haben dich sehr nötig. Die anstehenden Probleme in diesem Land sind viel zu gross, als dass wir sie allein lösen könnten. Herr, komm.“ Den Segen für Max Binder, das Parlament und den Bundesrat erbat Bundeshausbeterin Maria Wyss; sie sprach den Politikern das Jesaja-Wort vom Garten, der immer genug Wasser hat, zu. Dabei brachte Wyss auf den Punkt, was viele Christen beschäftigt, die eine Krise des Schweizer Selbstverständnisses empfinden: „Hat nicht unser Land einen Bund mit Gott und bis zum heutigen Tag aus der Fülle dieses Segens gelebt?“ Schweizerische Evangelische Allianz: Fotos: Matthias Herren, Kirchenbote Zürich Binder: ‚Hohe Ziele können wir nur gemeinsam erreichen’
Beten für Politiker – nicht verurteilen
Segen aus dem Bund mit Gott
www.each.ch
Vereinigte Bibelgruppen in Schule, Universität, Beruf:
www.bibelgruppen.ch
Gebet für die Schweiz:
www.gebet.ch
Datum: 20.12.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch