Erwartungsdruck

Erwartungen gerecht werden

Sie hatten mehr von mir erwartet. Mich falsch eingeschätzt, überschätzt. Und so sehr ich mich auch anstrengte: Das Bild, das sie von mir hatten, unterschied sich von mir wie der Tag von der Nacht. Ihre Enttäuschung brachte mich unter Druck und ich versuchte noch mehr, ihren Erwartungen gerecht zu werden.
Erwartungen gehören zum Leben wie Essen und Trinken.

Erwartungen gehören zum Leben wie Essen und Trinken. Der Chef erwartet äussersten Einsatz. Freunde erwarten ein offenes Ohr rund um die Uhr. Die Familie erwartet, dass sie an erster Stelle steht. Nachbarn erwarten Hilfsbereitschaft. Das alles ist ja auch nicht verwerflich. Aber manchmal sind Erwartungen zu hoch, und manchmal sind sie nicht gerechtfertigt. Es kommt vor, dass Menschen einen bewusst oder unbewusst mit Erwartungen unter Druck setzen. Und hier sollte man anfangen zu prüfen, ob sie damit im Recht liegen.

Grenzen erkennen

Jeder Mensch sollte seine eigenen Grenzen kennen. Nur wer weiss, wie viel er bringen kann und will, kann das nach aussen kommunizieren. Die Bibel fordert einen immer wieder auf, grossherzig zu sein, aber nicht bis zur eigenen Selbstverleugnung. So hat Jesus gesagt: «Wenn jemand dein Hemd haben will, gib ihm deinen Mantel dazu, und bittet dich jemand eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei.» (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 4, Verse 40-41) Jesus sagt aber auch: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.» In diesem Satz steckt eindeutig, dass man auch sich selbst lieben soll. Gott gesteht einem Bedürfnisse und Grenzen zu.

Mit Erwartungen umgehen

Spürt man Erwartungsdruck, sollte man als Erstes prüfen, ob die Erwartungen gerechtfertigt sind oder nicht. Oft fällt einem erst viel zu spät auf, dass Menschen manchmal gar kein Recht haben, diese Dinge von einem zu erwarten. Hier kann man beten: «Vater im Himmel, hilf mir, dass ich mich nicht unter Druck bringen lasse. Gib mir Mut, meine Grenzen zu wahren.» Mit Freunden und Familie kann man vielleicht reden und erklären, dass die Erwartungen zu hoch sind und man selbst momentan nicht mehr bringen kann. Doch egal wie gross der Druck ist, eines darf man nie vergessen: Gott erwartet keine Leistung. «Was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, durch Jesus» (Die Bibel, Römer, Kapitel 3, Vers 24).

Datum: 21.08.2012
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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