Jugendliche nutzen Internet intensiv – Was schauen sie sich an?

Internet

Mehr als Dreiviertel (84 Prozent) der deutschen Jugendlichen nutzen inzwischen das Internet - jeder zweite hat sogar einen eigenen Computer. Die Studie "Jugend, Information ergab ausserdem, dass in 96 Prozent aller Haushalte mit Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren mindestens ein Computer steht.

In 85 Prozent dieser Haushalte gibt es einen Internetzugang. Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) verfügt dabei sogar über einen Anschluss im eigenen Zimmer.

Demnach hat die Internet-Nutzung unter Jugendlichen einen neuen Höchststand erreicht. Die Jugendlichen zwischen Zwölf und 19 Jahren versenden im Schnitt acht E-Mails pro Tag und empfangen etwa zwölf.

Zur Informationsbeschaffung zu jugendrelevanten Themen benutzen vor allem die Jungen das Internet immer mehr. Dabei nimmt das Thema "Ausbildung und Beruf" die Spitzenposition ein. Bei Themen rund um "Liebe und Partnerschaft" ziehen die Jugendlichen noch immer lieber Zeitschriften zu Rate.

Am wenigsten verzichten konnten die Befragten auf den Computer - für 38 Prozent der männlichen Befragten ist der PC unentbehrlich, der Fernseher für 29 Prozent.

Die bedenkliche Seite

Alarm schlugen nun italienische Kriminologen. Nach ihren Untersuchungen haben 52 Prozent der unter 13-jährigen Kinder mit Internetzugang auf Porno-Webseiten gesurft.

Sorgen bereitet den Kriminalisten dabei weniger, dass sich die Kinder für Pornographie interessieren. Das alarmierende daran ist, dass die Hälfte der pornointeressierten Kinder sich auf Chats mit Erwachsenen im Internet einliessen.

Nach den neuen Erkenntnissen haben 13 Prozent dieser Kinder erklärt, dass sie in den Chatrooms mit eindeutigen sexuellen Angeboten konfrontiert wurden.

Auch eine deutsche Studie, die von der Kinderschutzorganisation "Zartbitter Köln" durchgeführt wurde, ähnliche Ergebnisse gebracht. Pädophile sind dazu übergegangen, via Internet Kinder gezielt anzusprechen, die auf Pornoseiten surfen.

Wenn sie auf die Angebote einsteigen, werden sie vorerst mit Kinderpornofotos vertraut gemacht. Klinken sie sich dann nicht aus, erfolgen Angebote zu persönlichen Treffen.

Ob und wieviele italienische Kinder sich bisher auf diese Angebote eingelassen haben, konnte von den Kriminologen bisher nicht herausgefunden werden. Die Ermittlungen darüber sind sehr schwierig.

Anstieg um 70 Prozent

Die Zahl der Websites mit pädophilem Inhalt ist im Vorjahr um 70 Prozent gegenüber dem Jahr 2002 angestiegen. Die italienische Kinderschutzorganisation Telefono Arcobaleno hat im Vorjahr 17.016 pädophile Webseiten angezeigt. Heuer hat sie monatlich bereits 1418 neue Webseiten mit pädophilen Inhalten entdeckt.

Generell dürften aber auch bei uns die Empfehlungen der italienischen Experten gelten. Kindern sollte kein uneingeschränkter Zugang zum Internet ermöglicht werden. Ausserdem sollten Programme zur Abschirmung von Porno-Webseiten verwendet werden.

Was schaut sie wirklich an? Und, wo gibt es interessante, alternative Homepage für Jugendliche?

Quellen: pte online/Kep/Zenit

Datum: 02.08.2004

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