So ist beispielsweise eine Gruppe ahnungsloser Kinder mit dem Taxi auf dem Weg zu einer Party. Plötzlich überfährt der Taxifahrer einen Fussgänger. Ohne zu sehen, was mit dem "Verletzten" passiert ist, fährt der Taxifahrer weiter. Kurze Zeit später springt der "Verletzte" ans Taxi, reisst den Taxifahrer aus dem Auto und bedroht die Kinder so weit, dass diese versuchen, den "Verletzten zu töten". Fertig ist die neue "Verstehen-Sie-Spass-Fernsehsendung" der Serie "Scare Tactics". In einer Zeit, in der vermehrt vom "globalen Dorf" die Rede ist, spielen sich diese Ereignisse nicht mehr unerreichbar "tausende Kilometer" entfernt ab. Die Sendungen werden vielmehr in der "Nachbarschaft" gezeigt. Von dort bis ins eigene Wohnzimmer kann der Weg bekanntlich sehr kurz sein. Auch die moralisch zu hinterfragenden US-Shows wie "Jackass" oder "Dismissed" wurden zuerst jenseits des Atlantiks gezeigt. Doch schon bald darauf "landeten" diese zielsicher und pünktlich in den deutschen Wohnzimmern und verbreiten seitdem ihren ethischen Unsinn. In neuerer Zeit klagen in den USA. betroffene Opfer solche Verletzungen verstärkt mit millionenschweren Ersatzansprüchen. Als Gründe werden Schock, emotionaler Stress, Demütigung sowie negative Folgen für Gesundheit und Psyche angegeben. Doch ändern die TV-Produzenten von Shows wie "Scare Tactics", "Jamie Kennedy Experiment" oder "The Man Show" als Konsequenz nicht ihre Sendekonzepte, sondern schliessen Versicherungen gegen solche Klagen ab. Fernsehzuschauer sollten auf die Gefahren solcher Shows hinweisen. Mediennutzer können sich jederzeit an TV-Sender mit der Aufforderung wenden, Sendungen dieser Art nicht aus den USA aufzukaufen. Quelle: KEP
Datum: 14.11.2003