Sarah Kelly: Ich möchte ehrlich sein vor Gott

Livenet: Wenn Du an Deine musikalischen Anfänge zurückdenkst...
Sarah Kelly: Ich habe für meine Gemeinde gearbeitet und wollte nicht, dass sie mich bezahlen müssen. Aber Geld braucht man ja trotzdem und so kam ich auf die Idee, einfach eine Platte aufzunehmen und die zu verkaufen. Mein erstes Album hab ich also ganz unabhängig von einer Plattenfirma gemacht und die CD's aus dem Kofferraum meines Autos verkauft. Und ich habe eine Menge Alben aus diesem Kofferraum verkauft, von Auftritt zu Auftritt und wenn ich mit Lobpreisteams gearbeitet habe.

Du warst die letzten Jahre viel auf Tour.
Da kann man fast verrückt werden. Wir hatten teilweise so viele Shows in wenigen Wochen, waren mit Jars of Clay und dem Paul Colman Trio unterwegs, mit Bebo Norman, und, und, und. Auch die kommenden Jahre werden wir sehr viel unterwegs sein. Ich liebe meine Band. Mein Mann und ich mussten uns schon ein besonderes System ausdenken. Wir investieren ganz schön in die Möglichkeiten, uns zu sehen!

Wie hat sich deine Ehe durch deinen Job verändert?
Als wir vor sieben Jahren geheiratet haben, hatte ich noch nie ein Mikrofon in meiner Hand gehabt. Ich brauche also nicht sagen, dass der arme Kerl damals gar nicht wissen konnte, worauf er sich mit mir einlässt. Aber wir arbeiten jeden Tag an unserer Beziehung. Mein Mann ist eine wahre Inspiration für mich und ich habe so viel Respekt vor dem, wie er mit mir umgeht. Ich wünschte jeder Frau einen Mann, wie diesen, weil er einem das Gefühl gibt, wundervoll und kostbar zu sein. Ehrlich, es gab Zeiten, in denen ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Und mein Mann hilft mir in diesen Zeiten durchzuhalten, wenn ich selbst nicht mehr geradeaus schauen kann. Gott hat mir genau den richtigen Mann geschenkt!

Mein Lieblingslied ist „Living Hallelujah", was meinst Du damit?
Für mich heisst das, mit jeder Einstellung, jeder Tat, jedem Motiv und mit allem, was ich bin, Gott zu verherrlichen. Ich möchte mich nicht so in der Musik fallen lassen, dass ich vergesse nach diesem Massstab zu leben. Ein lebendiges Gotteslob. Ich glaube, das ist was die Bibel mit Anbetung „im Geist und in der Wahrheit" meint. Es geht um dich und was du wirklich bist. Leben wir auch, was wir sagen und singen? Ich liebe die Wahrheit und ich glaube, es ist meine Aufgabe, brutal und ungemütlich ehrlich zu sein. Meine Geschichte ist keine, die man auf ein christliches Aushängeschild hängen würde. Es gibt da viele traurige, unfaire und falsche Momente, aber ich bete Gott trotzdem an. Das möchte ich auch anderen weiter geben. Sei ehrlich vor Gott! Das ist wahrer Lobpreis!