Roger und die Models

Ein schöner Mann mit
Mit gutem Geschmack

Am Samstag war ich wieder mal shoppen. Ich schlenderte durch ein modernes Kaufhaus. Die Weihnachtsdekoration war bereits angebracht und überall funkelte und glitzerte es. Aber irgendwie konnte ich mich nicht richtig aufs Angebot konzentrieren.

Mir schien es, als sei ich gerade in eine Modeschau hereingeplatzt. Es wimmelte nur so von schönen Frauen, die in ihren chicen Outfits und gepflegten Frisuren durch den Laden stolzierten. Das Make-up hatten sie grosszügig aufgetragen und die engen Kleider betonten die Formen. Und dann passierte es: Als ich mich in einem Spiegel betrachtete, präsentierte sich mir eine blasse, schlecht frisierte Frau mit kleinen Augen. Mein Selbstwertgefühl sank auf minus 3. Bedrückt ging ich nach Hause.

Ein schöner Mann mit gutem Geschmack

Es gibt Leute, die müssen sich um ihr Aussehen keine Sorgen machen. Mein Kollege Roger gehört zu dieser Sorte. Er ist 22 Jahre jung und seit 10 Jahren Christ. Er ist ein Mann mit viel Humor und Charme. Und er sieht unglaublich gut aus. Sein ganzer Look ist modisch und sexy.

Schon als Teenager interessierte er sich für die neuste Mode und kaufte sich mit seinem Taschengeld schöne Kleider. Mit der Familie reiste er manchmal nach Zürich und bestaunte dort an der Bahnhofstrasse die eleganten und modischen Menschen. Vor drei Jahren erhielt er einige Angebote zum Modeln. Eine kurze Zeit präsentierte er auf Laufstegen die Mode von teuren Kaufhäusern. Dort ist er mit einigen Models in Kontakt gekommen und hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

Den eigenen Körper vermarkten

Aufgefallen ist Roger vor allem, dass viele Models ihren Job nicht unbedingt mögen. Es ist ein angeblicher Traum, der seinen Glanz verliert, wenn er in Erfüllung geht. Das Geschäft ist knallhart und geht an die Substanz. Das Model muss bereit sein, seinen Körper zu vermarkten. Wer den Anforderungen nicht entspricht, wird nicht länger gebraucht. Die Angst nicht zu genügen ist riesig.

Viele Fotos werden hinterher am Computer bearbeitet und präsentieren uns eine makellose Haut und einen perfekt proportionierten Körper. Solche Bilder haben uns darauf getrimmt, dass Schönheit wichtig ist, um erfolgreich und glücklich zu sein. Wer ein attraktives Aussehen gebraucht, um das Selbstbewusstsein zu stärken, baut jedoch auf Sand.

Die Seele schreit nach Bestätigung

Auch Roger weiss, dass er mit seinem Äussern manchmal etwas kompensieren möchte. In der Schule musste er oft Schläge einstecken und zu Hause erhielt er von seinem Vater nicht viel Anerkennung. Diese Erlebnisse haben Spuren in seiner Seele hinterlassen. Als Teenie gaben ihm seine coolen Kleider stets das Gefühl, ein besserer Mensch zu sein.

Zum Glück hat Gott ein anderes Verständnis von Schönheit. Er schaut nicht auf das, was vor Augen ist, sondern auf das Herz (Die Bibel, 1. Samuel 16,7). Bei ihm dürfen wir so sein, wie wir geschaffen wurden. Diese bedingungslose Annahme gilt jedem Menschen und macht uns unermesslich schön.

Autorin: Angelika Schor

Datum: 21.11.2008
Quelle: Livenet.ch

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