Botaniker

Die Bibel ist ein Öko-Ratgeber

Händewaschen

Stuttgart. Die Bibel gibt nach Ansicht des Göttinger Botanikprofessors Aloys Paul Hüttermann detaillierte Anweisungen für ein nachhaltiges Leben mit der Natur. “Die Juden müssen bereits vor über 2000 Jahren ein profundes Wissen über Ökologie und natürliche Zusammenhänge gehabt haben”, schreibt er im Monatsmagazin “Reader's Digest - Das Beste für Deutschland”. Vor allem die alttestamentlichen fünf Bücher Mose bezeugten, wie die Juden auf sehr begrenztem Raum in karger Landschaft über Jahrhunderte hinweg im Einklang mit der Natur leben konnten. Dies sei nur durch das Respektieren biblischer Gebote und Verbote gelungen. So werde den Menschen im dritten Buch Mose erlaubt, alle Tiere ausser Kamelen und Wildschweinen zu essen. Hüttermann: “Kamele waren wichtige Transporttiere, und die Haltung von Schweinen hätte den Menschen durch ähnliche Nahrungsansprüche das Essen streitig gemacht.”

Delikatesse brachte Unheil

Ebenfalls im dritten Buch Mose ist davon die Rede, dass alle Wassertiere, die keine Flossen oder Schuppen haben, dem Menschen “abscheulich” sein sollen. Damit seien vor allem Insekten fressende Amphibien, also Frösche, gemeint, so Hüttermann. Hätte man in Bangladesch die Bibel ernstgenommen, hätte sich in dem südostasiatischen Land in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht die Malaria ausgebreitet. Damals hatte man Froschschenkel als Delikatesse entdeckt und die Jagd auf diese Tiere ausgeweitet. Mit den Fröschen habe Bangladesch seinen billigen und wirksamen Malariaschutz verkauft, folgert der Biologe.

Auch die Reinheitsgesetze seien ein Beweis dafür, dass das Volk Israel über mikrobiologisches Wissen verfügte. Zu recht werde im dritten Buch Mose verfügt, dass jedes Tongefäss, in das eine tote Maus oder Ratte fällt, zerbrochen werden müsse. Die Juden hätten offensichtlich gewusst, dass giftige Bakterien, die sich auf Aas sehr schnell bildeten, Ton verseuchen können.

Krankenhaus-Superbakterium - Händewaschen

Die multiresistenten "Superbakterien" MRSA sorgen in Grossbritannien für Aufregung. Nach Aussagen von Wissenschaftlern werden sie für eine immer grössere Zahl von Krankenhauspatienten zu einer tödlichen Gefahr. 1993 sind an dem Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus 13 Patienten gestorben, knapp fünf Jahre später waren es bereits 114.

Das multiresistente MRSA wird nach Ansicht der Wissenschaftler durch mangelnde Hygiene zur tödlichen Falle. Nach Angaben der, die sämtliche Todesfälle untersucht haben, hätten die Todesfälle relativ einfach verhindert werden können. Häufigeres Händewaschen der Krankenhausbediensteten sei eine effektive Methode, so die Forscher. Ohne weitere Massnahmen hat MRSA jedenfalls freie Wildbahn und die Experten befürchten, dass das Superbakterium bis zu 5.000 Todesopfer jährlich fordern könnte.

"Die Präsenz von Antibiotika hat die Menschen faul und unaufmerksam gemacht", so Claire Rayner von der britischen Patients Association. Nach Ansicht der Expertin müsse man wieder zu den Zeiten zurückgehen, in denen Krankenhäuser nach Seifen und antiseptischen Mitteln gerochen haben und in denen sich sowohl Ärzte als auch Krankenpfleger regelmässig die Hände waschen.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Schon das Alte Testament weist einem darauf hin: „Alles, worauf der Kranke liegt oder sitzt, wird unrein. „Jeder, der sein Bett oder etwas, worauf er gesessen hat, berührt, muss sich und seine Kleidung. Dasselbe gilt, wenn jemand den Kranken berührt, mit seinem Speichel in Kontakt kommt, etwas nimmt oder wegträgt, worauf dieser gesessen hat, oder wenn der Kranke jemanden anfasst, ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben. In allen diesen Fällen muss der Betreffende sich und seine Kleider waschen.“

Quelle: Quelle. idea.de/pte online/Livenet

Datum: 26.02.2003

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