Viel Wert ohne Preis: Eva Gislers CD

Eva auf der Bühne.
Eva in der Natur.
Ihr Album soll Menschen helfen, wenn sie schwere Zeiten zu verarbeiten haben.
Auch die Sängerin selber hat eine Wüstenzeit hinter sich.
«Stoff für ein weiteres Album ist vorhanden», sagt Eva Gisler.
Von Gott reich beschenkt, gibt sie ihre CD kostenlos ab.

Eva Gislers Album «Day by Day» wird nie in einer Hitparade erscheinen. Trotz fetzigen Songs. Das «Problem» liegt im Vertrieb: Die CD ist kostenlos.

Über 500 Hörer fand das Album bereits. Sie haben es gratis erhalten. Der Grund ist nicht ein Marketing-Gag einer Firma, sondern eine bestimmte Absicht der Musiker. Denn Eva Gisler hat Schweres erlebt, und sie sei sicher, dass es vielen Menschen ganz ähnlich gehe und sie das verarbeiten müssen. «Diese CD kann dabei helfen.» Weil Eva Gisler und ihre Leute selber von Gott enorm beschenkt worden seien, wollen sie ihre Musik kostenlos weitergeben, sagt die Musikerin im Interview.

Was muss man über das Album «Day by day» wissen?
«Day by day» ist eine CD mit acht eigenen Songs. Sie haben überwiegend englische Texte und gute Musik! Jedes Lied hat einen anderen Stil. Vielseitige Leute mögen das. Inhaltlich geht es um Themen, die mich im Alltag beschäftigen. Die CD ist ein gemeinsames Projekt von meinem Mann und mir.

Ein «Comeback» nach 18 Jahren ist nicht üblich – wie kam es dazu?
Manchmal verläuft das Leben anders, als man es sich vorgestellt hat – wir gerieten in eine Gruppe mit sehr engen Strukturen, wo moderne Musik verpönt war. Das blockierte logischerweise unseren musikalischen Tatendrang. Nach dem „Ausstieg“ war es, wie wenn wir aus einem bösen Traum erwachten. Wir haben dann dort weitergemacht, wo wir aufgehört hatten.

Ihre CD gibt’s kostenlos. Welche Geschichte steckt da dahinter?
Es ist für uns ein Wunder, dass wir überhaupt wieder zusammen musizieren können nach allem, was wir erlebt haben. Praktisch alle beteiligten Musiker haben wir erst in den letzten zwei bis drei Jahren kennengelernt. Auch das ist ein Wunder. Wir sind einfach dankbar für alles, was wir in letzter Zeit erlebt haben. Diese Erfahrungen wollen wir so weitergeben, wie wir sie bekommen haben – umsonst.

Was ist Ihr Ziel? Wie viele CDs wollen Sie verschenken? Der Platinstatus lässt sich auf diese Weise ja nicht ergattern...
Das, was uns bewegt, möchten wir in Songs verpacken und verbreiten. Ich bin überzeugt, dass viele Leute ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht haben und am Verarbeiten sind. Diese CD kann ihnen dabei helfen. Auch Menschen, die Gott nicht so nah sind, werden von den Liedern angesprochen. Wenn Gott Türen öffnet, können noch sehr viele CDs verschenkt werden. So viele wie möglich!

Sie schreiben, Ihre Texte seien ungeschminkt. Haben Sie dafür ein Beispiel?
Nehmen wir den Song «Lord»: Er ist eigentlich ein Gebet, ein Zwiegespräch mit Gott. Ich sage ihm darin, dass ich mich oft unter dem Druck fühle und meine, ich müsste meine Errettung mir selbst erkämpfen und nach aussen hin „glänzen“.

Es gibt noch andere Geständnisse in diesem Text. Aber im Refrain heisst es, dass ich mit leeren Händen zu ihm komme, alles vor ihm ausbreite und ihm das bringe, was er sich am meisten wünscht: mich selbst. Dieser Text ist sehr persönlich gehalten und stammt aus der Zeit direkt nach dem Ausstieg aus jener Gruppe.*

* Der Name der Gruppe ist der Redaktion bekannt.

Werden weitere Alben folgen?
Wünschen tu ich’s mir schon, ja. «Stoff» wäre genug vorhanden.

Engagieren Sie sich auch für ein Hilfswerk?
Nicht direkt. Unsere Gemeinde führt die Quellenhofstiftung, eine Therapieeinrichtung für drogensüchtige und psychisch kranke Menschen. Wir unterstützen diese Arbeit und je nach Situation einzelne Teilnehmer.

Was erleben Sie dabei?
Persönliche Kontakte berühren einen immer sehr stark. Wir haben das Auf und Ab eines ehemaligen Drogensüchtigen erlebt, mit dem wir uns eine Weile sehr intensiv beschäftigt haben. Eine Einrichtung kann vielleicht sehr gute Voraussetzungen für eine Hilfe schaffen. Aber der Betreffende muss auch seinen Teil dazu leisten, damit sich seine Situation verbessert.

Im Folgenden beantwortet Eva Gisler den Fragebogen dieser Website.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben...
Gott hat mir meine Eifersucht weggenommen!

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben...
Schwierige Situationen, Wüstenzeiten, durchhalten, aushalten und wissen, dass er immer da ist.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Dass er mit allen Menschen auskommt!

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Können wir Gott überhaupt jemals «verstehen»?

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Ja, manchmal schon. Im Lied «On a day like this» geht es darum. Es gibt Tage, in denen mich die ganze Last der Vergangenheit wieder einzuholen scheint. Konsequenzen aus jener Zeit, mit denen ich heute leben muss, gibt es viele. Dann frage ich Gott: Musste das wirklich alles sein?

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Ich würde Gott gerne über das Thema Musik ausfragen.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann...
Bibeltexte singen! Und betend durch die Stadt spazieren. Die Ideen kommen dann ganz von selber.

Wie sind Sie Christ geworden?
Ich kam mit etwa 17 Jahren in eine freikirchliche Jugendgruppe. Dort wurde ich das erste Mal damit konfrontiert, dass Gott etwas Reales ist. Es leuchtete mir ein, dass ich Erlösung brauche.

Warum sind Sie Christ?
Ich glaube, dass Gott diese Welt und auch mich erschaffen hat. Warum sollte ich mein Leben also ohne ihn führen? Er kennt mich durch und durch, er versteht mich und wird mich gute Wege führen.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Ich habe erlebt, wie es ist, wenn man über Jahre hinweg total einsam ist, keine Perspektive für das Leben hat und sich in einer scheinbar total ausweglosen Situation befindet. Wenn man beginnt, an Gott und seiner Gegenwart zu zweifeln.

Ich erlebe nun, wie es ist, wenn so eine Wüstenzeit vorbei ist und in kurzer Zeit das ganze Leben auf dem Kopf steht; wenn Gott einen mehr schenkt, als man nehmen kann. Es ist einfach herrlich! Er ist treu! Er weiss, warum er was zulässt. Deshalb lohnt es sich, ihm zu vertrauen.

Steckbrief

Zivilstand: verheiratet mit Stefan Gisler.
Gemeinde: Gemeinde von Christen (GvC), Winterthur.
Arbeit in Gemeinde: Übersetzen der Gottesdienste ins Englische, verschiedene musikalische Einsätze.
Hobbys: Musik, Kontakte pflegen, Tennis, Lesen.
Beruf: Musikstudentin.
Werdegang: Werdegang: kaufmännische Lehre, Weiterbildung in Sprachen, einige Jahre auf dem Flughafen beim Check-In und in der Betreuungsabteilung (Rollstuhlpassagiere und alleinreisende Kinder begleiten). Kaufmännische Berufsmatur und Eidgenössische Matur nachgeholt.
Wohnort: Effretikon, Kanton Zürich.
Herkunft: Deutschland, aufgewachsen in der Schweiz.
Lieblingsbibelstelle: «Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.» Die Bibel, Matthäus 6,33
Lieblingsmusikgruppen: Schwer zu sagen, im Moment höre ich „studienhalber“ fast alles Zwischen 1993 und 2004 hatte ich ja sozusagen keine Musik mehr gehört.
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Die vielfältigen Informationen.

Datum: 17.03.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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