Sarah Kaiser und das Buschfeuer in Uganda

Sarah Kaiser.
Auf dem Weg zur «Kaiserin» der christlichen Jazz-, Funk- und Soul-Musik.
Sarah Kaiser – gut aufgelegt.
Schnappschuss von Sarah Kaiser.

Sarah Kaiser (33) ist Soul- und Jazz-Sängerin. Fünf Jahre lang leitete sie den Berliner Gospelchor «Soul2Soul», einmal leistete sie Brandbekämpfung in Uganda.

Von 1994 bis 1995 studierte «die Kaiserin» in London Jazzgesang. Vier Jahre später erhielt sie an der Taylor Universität in Indiana (USA) den «Bachelor of Arts» und vertiefte sich bis 2003 noch einmal professionell in den Jazzgesang. Ihre CD «Gast auf Erden» mit jazzigen Neuinterpretationen von Paul-Gerhardt-Liedern verkaufte sich über 10 000 Mal.

Auf Tour war Sarah Kaiser in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Saudi-Arabien. Wir sprachen mit Sarah Kaiser über Gott, die Welt und ein Buschfeuer in Uganda.

Sarah Kaiser, wann und wo sind Sie die Kaiserin?
Na, ich würde sagen: Immer und überall. Aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt... :)

Ihr neues Album heisst «Geistesgegenwart». Was muss man über diesen Silberling wissen?
Er umfasst dreizehn Kirchenlieder aus den letzten fünf Jahrhunderten; alles in einem aktuellen Sound zwischen Pop, Jazz, Funk und Soul. Es sind Schätze, die ich ausgebuddelt habe – sehr hörenswert, wie ich meine.

Ihr Gospel-Chor «Soul2Soul» hört auf. Wie schauen Sie auf diese Zeit zurück und was machen Sie als nächstes?
Wir hatten fast sechs Jahre voller Spass, Abenteuer und Beziehungen und voller guter Erfahrungen. Ein Chor von Jugendlichen hat sich von einem «Schulchor» zu einem der besten Gospelchöre Berlins entwickelt. Als nächstes mache ich Chorpause und sonst so weiter wie bisher: mit Konzerten und Touren – es gibt genug zu tun!

Sie produzierten ein Tribute-Album für Paul-Gerhardt; «Gast auf Erden». Was assoziieren Sie mit diesem Titel?
Mein irdisches Leben ist begrenzt, aber ich brauche keine Angst zu haben vor dem, was danach kommt. Denn ich werd nach Hause kommen nach dieser Zeit als Gast hier. Der Titel hat für mich auch viel mit Unterwegssein zu tun, eben immer auf der «Durchreise», kaum sesshaft. Das passt zu einem Musikerleben.

Engagieren Sie sich auch sozial? Wo tun Sie was?
Soziales Engagement ist für mich ein Lebensstil, eine tägliche Herausforderung. Konkret wurde das bei mir in den letzten Jahren vor allem durch den Chor «Soul2Soul». Der wurde in Marzahn gegründet, dem «jüngsten Bezirk» Europas, in dem viel Armut herrscht, in vielerlei Hinsicht.

Der Chor hatte 20 Jugendliche, von denen viele wegen ihrer Herkunft mit Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen hatten. Durch den Chor haben sie auch den Zusammenhalt einer Gruppe erlebt. Sie haben Mut gewonnen und gesehen, was so in ihnen steckt, und einfach Spass gehabt. Ich glaube, das war für einige eine sehr gute und wichtige Erfahrung.

Dann habe ich schon ein paar Mal mit der Berliner Stadtmission zusammengearbeitet, die sich für Arme und Obdachlose einsetzt. Das sind nur zwei Beispiele. Aber wie gesagt: Es geht mehr um eine tägliche Haltung als um punktuelle Aktionen, denke ich.

Sie veröffentlichen jazzige und poppige Alben. Werden Sie auch mal rocken und Silbermond, Tokyo Hotel und Rammstein links und rechts überholen?
Nein, sicher nicht. Mein Musikgeschmack ist zwar ziemlich breitgefächert, aber der Stil ist klar: akustischer Sound, Improvisation, starke Einflüsse der Black Music, groovig, soulig. Rock ist einfach nicht meine Musik.

Im Folgenden beantwortet Sarah Kaiser den Fragebogen dieser Website.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben...
Mein Stolz.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben...
Ich kann schwer sagen, was meine Stärken sind. Toll ist, dass ich über den Glauben mit vielen Menschen zusammenkomme, mit denen ich sonst nie etwas zu tun gehabt hätte. Und Gemeinschaft leben. Das sehe ich aber nicht als meine Stärke, eher als ein Geschenk und eine Aufforderung.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
So ein «Am meisten» gibt es nicht, da ist so vieles. Am ehesten vielleicht, dass er ein vergebender Gott ist und dass er bedingungslos lieben kann.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Viele. Wenn ich möchte, dass Gott etwas tut, und es passiert einfach nicht, dann verstehe ich ihn nicht; egal, ob das eine innere Veränderung ist oder das Verhindern von einer Naturkatastrophe.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Ja, wenn etwas wehtut und der Schmerz nicht weggeht, dann klage ich. Ich sage Gott einfach, was ich fühle, wie ich darüber denke. Ich bin im Dialog mit ihm und «kotze» mich auch aus bei ihm. Ich beschönige da nicht, sondern bin ehrlich.

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Sorry, no answer. Es gibt für mich nicht die EINE Antwort, die ich unbedingt beantwortet haben will. Es sind viele Fragen.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann...
Singend beten, singend Bibel lesen, sie nach bestimmten Themen lesen.

Wie sind Sie Christin geworden?
Durch Kommilitonen an meiner Musikhochschule in London. Die Gespräche mit ihnen, ihre Herzlichkeit und Freundlichkeit haben mich berührt. Dann durch Predigten, die mich angesprochen haben, und das, was ich durch Beobachten, durch Gespräche, über Bücher und Vorträge erfahren hab. Das hat mich überzeugt.

Warum sind Sie Christin?
Weil ich glaube, dass es wahr ist, was in den Evangelien steht. Die einzig mögliche Reaktion darauf heisst für mich, Jesus nachzufolgen.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Puhhh, das ist schwierig, eines herauszupicken. Immer wieder gibt es Momente, wo ich spüre: Gott ist da! Hier ist Er am Werk. Zum Beispiel, wenn im Busch von Uganda das Feuer plötzlich erlischt – unmittelbar vor dem Haus, auf dessen Dach ich mit Freunden gebetet hatte, dass das Feuer unser Haus nicht erreichen möge... Aber auch in vielen anderen Situationen.

Warum, denken Sie, zahlt sich ein Leben mit Jesus aus?
Weil das bedeutet, in der Wahrheit und in Liebe zu leben.

Steckbrief

Zivilstand: ledig
Gemeinde: Lukas-Gemeinde, Berlin
Arbeit in Gemeinde: Lobpreis
Hobbys: Lesen, Musik, Menschen
Beruf: Sängerin
Werdegang: Schule, Studium, anschliessend natürlich der Beruf
Wohnort: Berlin
Herkunft: Berlin
Lieblingsbibelstelle: momentan Römer 4, Verse 18 und 20: «Gott versprach Abraham: „Deine Nachkommen werden so zahlreich wie die Sterne am Himmel sein, und du sollst zum Vater vieler Völker werden.“ Abraham glaubte diesen Worten. Dabei schien die Erfüllung dieses Versprechens ganz und gar unmöglich. ... (Doch er) zweifelte nicht und vertraute Gottes Zusage. Mit seinem unerschütterlichen Glauben ehrte er Gott.»
Lieblingsmusikgruppen: Ändert sich ständig, aber ein paar: Don Potter, Take6, Beady Belle.
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Eine super Möglichkeit für Menschen mit Interesse am christlichen Glauben, sich auszutauschen und zu erfahren, was gerade aktuell ist.

Diskografie

2007 Geistesgegenwart
2005 Miracles
2003 Gast auf Erden – Paul Gerhardt neu entdeckt
2002 Be my guest

Website:
www.sarahkaiser.de
Sarah Kaiser in der Schweiz, Österreich und Saudi-Arabien: Tourtagebuch von Sarah Kaiser

Datum: 10.02.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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