Gottes „Gang“ am Gardasee

Simons legt los.
Schön frisiert: Wonderland-Gitarrist Johan Gustavsson.
«Es ist Zeit für eine Revolution, Zeit für die grösste Liebe der Welt: für Jesus Christus!», sagt «Wonderland»-Punk-Rock-Schwede Matthias Ehnberg.
Hip Hoper Simonis: «Wir sind Gottes Gang!» (alle Fotos: Irene Gerber)
«Una canzone italiana» - mit der italienischen Band «Grafted Branches».
Einheimisches Musikschaffen mit Grafted Branches.

Open Air in San Michele: 16 Bands aus zehn Ländern standen in Norditalien am Gardasee auf der Bühne. Das dreitägige Festival (21. bis 23. Juli) wurde von Schweizern organisiert.

«Wir sind Gottes Gang», sagt Simons, dann legt seine italienische Rap-Gruppe «H.E.R.A.» los. Sie rappen in italienischer Sprache, sehen aber nicht typisch italienisch aus. Alle drei haben afrikanische Wurzeln, Simons kam in Ghana zur Welt. Simons steht für die Vielfalt am Open-Air. Die Musiker kommen aus der ganzen Welt. Die Gruppe «Luminous» beispielsweise ist daheim in Kona, im US-Bundesstaat Hawaii. Am Schlagzeug der Band sitzt Tim, ein Neuseeländer. Oder die Sängerin der dänischen Band «Andaheart», Camilla Yoo, sie stammt aus Südkorea.

Wuchtig und wichtig

Neben den Pop- und Rock-Gruppen stand ein Pastor auf der Bühne. Bob Hazlett aus den USA. «Gott hat eine einfache Botschaft», sagte Pastor Bob. «Italien, mein Auge ist auf Dir. Nicht wegen dem WM-Titel, sondern weil ich hier Menschen sehe, welche die Nation und die Welt ändern wollen.»

Die schwedische Band «Dreamworld» setzte einen drauf: «Es ist Zeit für eine Revolution. Nicht für eine politische. Nicht für eine militärische. Sondern für die grösste Liebe dieser Welt: für Jesus Christus. Wir brauchen eine Revolution.» Eine ähnliche Botschaft hatten die deutschen Hardrocker von «Trust»: «Das nächste Lied handelt davon, wie gross Gottes Liebe ist.» Dann tönte es, als versuchten sie ihre Instrumente zu töten. Die blieben ganz, die Musik war wuchtig, der Inhalt wichtig.

Extremer Johannes, extreme Deutsche und Schweizer

Bob nannte Johannes den Täufer einen der «extremsten Leute». «Und auch hier habe ich solche Menschen kennengelernt.» Leute aus Deutschland und anderen Nationen, die in der Freizeit nach Italien reisen, um kostenlos WC’s zu reinigen und beim Festival anzupacken. «Leben für Jesus ist das extremste. Es ist nicht langweilig. Er gibt volles Leben.» Auch Jugendgruppen aus der Schweiz halfen mit.

Dann kam kein Wasser mehr

Gaetano Florio leitet die Schweizer Konzertagentur «Principles Management». Er ist technischer Direktor des Festivals. «Ich hoffe, dass wir mit dem Festival in San Michele bleiben können. Hier stimmt es. Nach den ersten drei Festivals mussten wir jeweils die Ortschaft wechseln. In San Michele sind wir immer wieder willkommen.» Die politische Gemeinde unterstützt das Festival sogar finanziell und mit Dienstleistung.

Der Basler David Ananina leitet mit. Er arbeitet seit elf Jahren in Norditalien. Auch er ist zufrieden. «Im letzten Jahr zelteten 25 Menschen hier. Inzwischen sind es schon über 100. So bekommt dieser Anlass einen ganz anderen Charakter – wie eine grosse Familie.» Anania will die politische Gemeinde mehr einbinden. «Wir wollen für die Menschen da sein, es soll ihr Open Air werden.» Zusammen mit «Rock-on-the-Rock»-Direktor Danny Hurst führt Anania in Salo (Stadt am Gardasee) seit Jahren einen Skaterpark für Jugendliche.

Gaetano Florio: «Wir hatten mehr Besucher, über 1500 kamen». Auch die Hitze kam. Norditalien leidet unter Wassermangel. Auch das «Rock on the rock» war davon betroffen. Verschiedene Gemeinden am Gardasee stellten für mehrere Stunden das Wasser ab. Florio: «Ich stamme aus Neapel. Dort ist das normal. Man schränkt sich ein. Als Christ ist mir wichtig, dass wir die Schöpfung schonen, uns für sie einsetzen».


Datum: 27.07.2006

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