Crushead

«Dass ein 19-Jähriger stirbt, ist doch nicht normal!»

Ein Bekannter der Band «Crushead» starb. Bandleader Patrick Reusch erzählt Livenet.ch, wie die deutsche Gruppe diesen Verlust verarbeitete. Crushead spielt am 11. März in der Schweiz.
Patrick Reusch, wie er singt und gospelt.
Crushead veröffentlichten bisher drei Alben.
Crushead live.
Würden Sie diesem netten Herrn Ihre Jeans borgen? Bassist Jens, von Beruf Jugend- und Heimerzieher: «Ohne mich würde Crushead rein optisch nicht als Rock´n Roll-Band, sondern als Boygroup klassifiziert werden.»

Crushead, das sind fünf junge Musiker, die seit rund fünf Jahren zusammenspielen und bisher drei Alben veröffentlicht haben: «Tool», «Explicit Content» und «Can you handle this?». Wir sprachen mit Patrick Reusch, Frontmann von Crushead.

Livenet: Ist durch Eure Musik schon jemand Christ geworden?
Patrick Reusch: Das kam schon vor. Wir spielten an einem Open Air und unterhielten uns hinterher mit ein paar Leuten. Wir haben einen Song, der heisst «Last chapter ending» («Das letzte Kapitel endet»). Darin geht es um einen Freund von mir, der im Alter von 19 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.

Das ist im Lied verarbeitet und auch, dass ich damals Zweifel kriegte, ob es diesen Gott überhaupt gibt. Wenn ein 19jähriger Junge stirbt, ist das doch nicht normal. Bei einem Konzert war ein Junge da, der kein Christ war und der beide Elternteile verloren hat. Er hörte dieses Lied und er entschied sich zwei Wochen später für den Glauben. Wenn ich so etwas höre, das ist meine Erfüllung. Das ist genau das was ich möchte.

Wie hast Du das damals erlebt? Warst Du wütend auf Gott?
Wütend ist übertrieben. Aber ich war sauer. Denn es ist nicht alltäglich, dass ein 19jähriger wegstirbt. Ich betete auch und fragte Gott: Warum passiert so etwas? Und ich habe nie eine Antwort erhalten. Dann schrieb ich das Lied. Zwei Monate später las ich in der Bibel im Brief von Paulus an die Thessalonicher: „Seid dankbar in allen Dingen, denn es ist der Wille Gottes.“ Das hat mir unheimlich geholfen. Seid dankbar in allen Dingen. Egal was passiert. Wir müssen dankbar sein. Alles was hier passiert, hat einen Sinn. Und irgendeinmal werden wir ihn erfahren.

Das Lied hat dann einiges ausgelöst.
Genau. Ein Junge kam durch dieses Lied zum Glauben. Und da freue ich mich riesig drüber. Das ist für mich ein kleiner Schritt in Richtung verstehen.

Ihr spielt auch auf säkularen Festivals. Musstet ihr wegen Eurer Botschaft schon von der Bühne flüchten?
Nein. Das Heftigste war, dass einer – als ich von Jesus erzählte – hochrief: «Halt die Fresse, spiel das nächste Lied!» Oder dann kommen Rufe wie: «Ausziehen, ausziehen, ihr wärt nackt auch besser.» Aber wir stehen da drüber und können damit umgehen.

Wie war’s, als das zum ersten Mal geschah?
Der Typ hat mir eher leid getan. Ich finde es oft traurig, dass die Menschen einfach noch immer nicht erkennen, wie wichtig Jesus für uns ist. Er hat uns geschaffen, wir sind wegen ihm hier und alles was wir hier auf der Erde tun, sollten wir zu seiner Ehre tun. Egal ob mit Musik oder Arbeiten oder in der Jugendarbeit.

Ich bin froh, Christ zu sein. Ich weiss, ich bin gerettet. Hier auf der Erde bin ich nur kurze Zeit. Und wenn ich bei Jesus bin, ist das dann eine Ewigkeit im Paradies. Und deshalb tut mir der Typ eher leid, weil er einfach nicht einsehen will, dass Jesus die wichtigste Person in seinem Leben sein sollte. Gerade deshalb werde ich noch viel mehr erzählen und werde noch viel lauter werden. Und wenn er noch so schreit, ich werde ihm immer wieder an den Kopf werfen: «Hey, der Herrgott holt dich doch irgendwann noch mal. Irgendwann wirst du erkennen, dass du ohne Gott nicht leben kannst.»

Kommt ihr alle aus einem christlichen Umfeld?
Die ganze Band stammt aus einem christlichen Umfeld und wir wurden auch so erzogen. Meine Glaubensgeschichte wurde in der Pubertät in der Rebellenphase unterbrochen. Alles war mir zu brav. Ich nahm Drogen, wurde kriminell, war in Schlägereien verwickelt und so weiter.

Eines Tages erkannte ich: Es geht nicht ohne Gott. Wenn ich jetzt nicht eine 180 Grad-Wendung zu Gott mache, werde ich irgendwann in der Gosse landen. Dann ist mein bester Freund auf mich zugekommen und hat gefragt: «Hey Patrick, willst du wirklich so weitermachen? Willst du nicht zu uns zurückkommen?» Ich sagte: «okay.» Ich sagte zu Jesus: «Komm in mein Herz. Komm zu mir. Ich will gerettet werden. Ich will zu dir.» Seither bin ich glücklicher denn je.

Website: www.crushead.com

Crushead in der Schweiz:
Out of the Blue, 11. März 2006, Thurgauerhof Weinfelden. Türöffnung ab 19.30 Uhr.

Website: www.outoftheblue.ch

Datum: 10.03.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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