"Life Channel" will Menschen lebensnah im Alltag begleiten

Life Channel
Hanspeter Hugentobler, Geschäftsführer ERF Schweiz
Übergabe der 51000 Unterschriften und des Konzessionsgesuches für ein christliches Radio an die Bundesbehörden in Bern. V.l.n.r.: Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer ERF Schweiz), Hans Werder (Generalsekretär des Departementes für Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK), Werner Messmer (Nationalrat und Präsident ERF Schweiz), Heiner Studer (Nationalrat und Vizepräsident ERF Schweiz)
Life Channel Redaktorin Rebecca Ritter live auf Sendung
Life Channel Redaktionsleiter Hansjörg Keller am Sendepult
Das Life Channel Redaktionsteam

Unter dem Namen "Life Channel" startet am 1. Oktober das "erste christliche Radio für die Schweiz". Das Vollprogramm kann auf Kabel und im Internet empfangen werden. "Life Channel“ verspricht Orientierung an christlichen Grundwerten und will die ganze Familie ansprechen. Zielpublikum sind 30- bis 50-Jährige.

Gerechnet wird mit jährlichen Betriebskosten von über 1 Million Franken, die vor allem mit Spenden gedeckt werden sollen. Betrieben wird der neue Radiosender vom Medienunternehmen ERF Schweiz ("Evangelium in Radio und Fernsehen").

Ab morgen Samstag wird "Life Channel" in den Deutschschweizer Netzen der Kabelnetzbetreiberin Cabelcom und ihren Partnern aufgeschaltet. Das "erste christliche Radio für die Schweiz" wird bereits von Anfang an in rund 1,2 Millionen Haushalten auf Radios zu empfangen sein. Die Aufschaltung in weitere Kabelnetze - von denen es in der Schweiz etwa 400 gibt - werde laufend erfolgen, heisst es bei ERF Schweiz zuversichtlich. Über Internet ist das neue Radio ebenfalls jederzeit zu empfangen.

Angepeilt: bis zu 50.000 Hörer täglich

Ziel sei es, ein tägliches Publikum von 30.000 bis 50.000 Hörern für das Vollprogramm von "Life Channel" zu gewinnen, sagt Hanspeter Hugentobler, Geschäftsführer von ERF Schweiz. Jedenfalls: Je grösser in absehbarer Zeit die ausgewiesene Hörerschaft des neuen Senders sein wird, umso interessanter wird er für mögliche Werbekunden (und umso teurer können die Werbeminuten verkauft werden). Denn auf "Life Channel" soll auch kommerzielle Werbung zu hören sein - ausser selbstverständlich an Sonntagen, wie es sich für ein christlich ausgerichtetes Radio gehöre, präzisiert Hugentobler.

Jährlich 1 Million Franken

ERF Schweiz produziert seit vielen Jahren Fernseh- und Radiobeiträge. Das Neuprojekt "Life Channel" wird mit Mehrkosten - jährlich über 1 Million Franken Betriebskosten - zu Buche schlagen. Für nächstes Jahr rechnet das Medienunternehmen mit Gesamtausgaben von 5,4 Millionen Franken. Eine "echte Herausforderung" angesichts eines schwieriger gewordenen Spender-Marktes in der Schweiz werde es gewiss sein, für diese Mehraufwendungen ausreichend Spenden zu finden, räumt Hugentobler ein.

Der weitaus grösste Teil der Einnahmen von ERF Schweiz stammt seit Jahren aus den Spenden von rund 15000 Einzelpersonen sowie aus gelegentlichen Legaten - 2004 machten Spenden und Legate 4,5 Millionen Franken der Aufwendungen von 5,1 Millionen Franken aus. Es gebe keine "Gross-Sponsoren", und man beziehe auch keine Unterstützung von Kirchen oder kirchlichen Institutionen, unterstreicht der Geschäftsführer. Darüber sei man nicht unglücklich, denn damit sei man keinem Druck von Geldgebern ausgesetzt und könne in grösserer journalistischer Unabhängigkeit arbeiten.

"Lebensnah-Praktisches" in christlicher Orientierung

Was ist auf "Life Channel" zu hören? Die achtköpfige Redaktion, die sich 650 Stellenprozente aufteilt und auf die Mithilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern zählen kann, verspricht nichts "theologisch Hochfliegendes", sondern "Lebensnah-Praktisches" in unterschiedlichsten Sendungen zu aktuellen und alltäglichen Lebensfragen für den Lebensalltag der Menschen. Nachrichten, Kurzbeiträge, Porträts und Gesprächssendungen sollen ebenso zum Programm gehören wie Lebensberatungs- oder Musiksendungen. Von morgens 6 Uhr bis abends 19 Uhr ist "Life Channel" angelegt als Begleitprogramm, und ab 20 Uhr will es Einschaltprogramm mit einstündigen Schwerpunkt-Sendungen sein.

Kein kirchliches Sprachrohr

Die "Orientierung an christlichen Grundwerten" soll tragende Gemeinsamkeit aller Sende-Inhalte sein. Dabei sei man jedoch "keiner religiösen Ideologie verbunden" und verstehe sich "nicht als theologisches Sprachrohr einzelner Kirchen". "Life Channel" fühle sich einzig dem Ziel verpflichtet, gesellschaftsrelevante Themen aufzugreifen sowie "Impulse zur Förderung von Mitmenschlichkeit und Solidarität" zu vermitteln, heisst es beim Medienunternehmen. Auch wolle man journalistisch abbilden, was rund um Glauben, Kirche sowie christliche Institutionen und Werke laufe, unterstreicht Hansjörg Keller, Redaktionsleiter von "Life Channel".

Das Musikprofil von "Life Channel" ist dasjenige eines "christlichen Radios": Zu 80 Prozent wird "zeitgemässe christliche Musik" vor allem aus dem englischsprachigen Raum ("Christian Contemporary Music" - CCM) gespielt, ergänzt und durchmischt mit Titeln aus dem aktuellen Pop-Bereich. Und die erste europäische Hitparade von CCM wird von Carmen Fenk, Gewinnerin 2004 von "MusicStar" im Schweizer Fernsehen moderiert. Die Hitparade wir durch Internet-Voting erhoben.

51.000 Unterschriften und eine Konzession

51.000 Unterschriften für ein "schweizerisches christliches 24-Stunden-Radio" wurden von ERF Schweiz kurz vor Ostern 2004 zusammen mit einem Konzessionsgesuch beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation eingereicht. Am 10. Dezember 2004 erteilte der Bundesrat ERF Schweiz eine Radio-Konzession, die bis Ende 2014 gültig ist: "Der ERF Schweiz wird ermächtigt, ein deutschsprachiges Radioprogramm in der Schweiz zu veranstalten." Es sei dies ein "mutiger Entscheid" der Landesregierung gewesen, welcher dem stark gestiegenen Interesse an Medienbeiträgen über Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen entspreche, freute man sich beim ERF Schweiz.

ERF Schweiz

Das Medienunternehmen ERF Schweiz ("Evangelium in Radio und Fernsehen") mit Sitz in Pfäffikon ZH besteht seit über 30 Jahren. Es produziert Fernseh- und Radiobeiträge fürs In- und Ausland zu Themen rund um den christlichen Glauben, definiert sich aber als konfessionell und politisch neutral. Der Trägerverein setzt sich aus Angehörigen verschiedener Landeskirchen- und Freikirchen zusammen. Vorstandspräsident von ERF Schweiz ist der freisinnige Thurgauer Nationalrat Werner Messmer; Vize-Präsident ist der Aargauer Heiner Studer, Nationalrat der Evangelischen Volkspartei der Schweiz.

Derzeit beziehen rund 20 Deutschschweizer Privatradios Sendungen des ERF - etwa 600 pro Jahr. "Nach anfänglicher Skepsis" gegenüber religiös motivierten Produktionen nähmen die Privatradios die professionellen ERF-Beiträge heute gerne und regelmässig in ihre Programme auf, schreibt das Unternehmen mit Genugtuung.Seit 1995 produziert der ERF Schweiz alle zwei Wochen den "Talk" der halbstündigen Fernsehsendung "Fenster zum Sonntag" im Schweizer Fernsehen SF2. Dabei werden pro Wochenende im Durchschnitt 80.000 Personen erreicht.

Ferner strahlt der ERF zusammen mit der internationalen Partnerorganisation "Trans World Radio" (TWR) weltweit Sendungen in über 190 verschiedenen Sprachen aus. 25 Prozent der eigenen Spenden-Eingänge leitet das Unternehmen jährlich für TWR-Projekte weiter. Für die internationalen Programme der Partnerorganisation ERF Deutschland ("Evangeliums-Rundfunk") produziert der ERF Schweiz an die 400 deutschsprachige Sendungen jährlich. Bei ERF Schweiz arbeiten derzeit 36 Personen. Damit verfügt das Unternehmen über die grösste Fachredaktion der Schweiz im Bereich von Glaube und Gesellschaft.

Datum: 30.09.2005

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