Ein Archiv für christliche Popmusik

AGM

Schallplatten, CDs, Kassetten, Tonbänder und andere Tonträger, alle mit moderner christlicher Musik bespielt. Fast 30000 Titel wurden zusammengetragen. Chef über dieses Archiv ist Thomas Feist, Musikreferent des sächsischen Landesjugendpfarramtes.

Das Archiv wurde von Lothar Rommel gesichtet, sortiert und in eine Datenbank eingegeben. Feist hat das Schallarchiv der »Arbeitsgemeinschaft Musik – Bundesverband für christliche Jugendkultur« (AGM) nach Leipzig geholt. In einem Raum seines Hauses stapeln sich die Platten bis unter die Decke, und noch immer ist nicht alles katalogisiert und einsortiert. Fast 30000 Titel verzeichnet der Katalog derzeit, etwa 10000 davon stammen aus dem deutschsprachigen Bereich.

Ausserdem wird das Archiv mit den Platten aus dem »Crossover-Netzwerk« ergänzt, einem mit der AGM verbundenen Musikprojekt, an dem Feist beteiligt ist. Und der Musikstrom reisst nicht ab. Dauernd kommen beispielsweise auch neue CDs von christlichen Newcomer-Bands ins Archiv.

Musik besser zugänglich machen

»Im Schallarchiv ist alles, was nicht zur traditionellen Kirchenmusik gehört«, erzählt Feist, »das geht von Country bis Posaunenchor, von Chanson bis Death Metal.« Voraussetzung ist nur der christliche Bezug. Bis vor kurzem war die Musiksammlung, zu der viele Raritäten gehören, noch im holsteinischen Löptin untergebracht. Der Umzug soll das Archiv vor allem besser zugänglich machen. »In Sachsen gibt es mit etwa achtzig Bands eine starke Jugendmusikszene, ausserdem viele jüngere Kantoren und eine Theologische Fakultät«, berichtet Feist. »Wir wollen die christliche Populärmusik mehr in den Mittelpunkt stellen.«

Ins Internet aufschalten

Deswegen steht das Archiv nach Absprache jedem offen. Zur Zielgruppe gehören neben Theologie-Studenten, die hier für eine Hausarbeit recherchieren können, Mitglieder von Bands und Jugendchören sowie Mitarbeiter in der christlichen Jugendarbeit. Im kommenden Jahr soll das Archiv auch im Internet verfügbar sein. Die dafür notwendige Datenpflege wird von Musikfreunden der AGM übernommen.

Diese kümmern sich nicht nur ums Archivieren, sondern auch ums Rezensieren: auf der Internetseite des Crossover-Netzwerkes werden Platten-Kritiken und Konzertberichte veröffentlicht. Dabei wird das Spezialwissen von etwa dreissig ehrenamtlichen Mitarbeitern in ganz Deutschland angezapft, erklärt Feist: »Wir kümmern uns auch um solche Musik, die ansonsten im öffentlichen Raum bedeutungslos ist.« Die heisst dann zum Beispiel »Vici Vomit & die misanthropischen Jazz-Schatullen« – eine der neueren Konzert-Besprechungen auf der Crossover-Website. Auch viele der besprochenen CDs, wie »Straight Ahead & Run From The Darkness« der »Daniel Band« oder Ryan McKays »Songs From The Cave«, sind nur einem Kreis von Eingeweihten bekannt. Solcherlei Raritäten sind es, die dann in Feists Schallarchiv wieder auftauchen.

Das Schallarchiv der AGM ist nach Absprache geöffnet; Kontakt: Thomas Feist, Telefon/Fax (03 41) 9 12 09 76.

Datum: 27.01.2004

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