Rock für Ghetto

Glenn Kaiser
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Gemeinsam mit Petra und Whitecross gehört die Ressurection Band aus der 8-millionen-Stadt Chicago zu den legendärsten christlichen Gruppen. Von den andern Bands hingegen unerreicht bleibt das soziale Engagement der "REZ": Die Mitglieder tragen Hoffnung in die ebenso gefährlichen wie berüchtigten Ghettos.

Die Band um Leadsänger Glenn Kaiser verzichtet auf jeglichen Luxus: Die Band wohnt buchstäblich im Ghetto. Vor ihrer Haustüre herrscht Gewalt. Kokaingangs beschiessen sich, Frauen leben von der Prostitution, Alkoholiker wanken durch die Strassen. "Wir wohnen alle im selben, zehnstöckigen Sozialwerk", beginnt Kaiser zu erzählen. "Insgesamt wohnen bei uns 800 Leute; 550 Erwachsene und 250 Kinder. Wir sprechen mit ihnen, hören ihnen zu und helfen ihnen bei ihren Altagsproblemen." Glenn ist einer von acht angestellten Seelsorgern. "Das Geld, das wir mit der Musik verdienen, kommt direkt in die Haushaltskasse unseres Obdachlosenheims." Damit wird Essen, Kleider, Strom und Wasser bezahlt - die Grundversorgung, welche sich die Leute nicht selber leisten können. "Meine Frau und ich haben keine Wohnung oder gar ein Haus, wir wohnen in einem einzelnen Zimmer im Heim."

Mittlerweile arbeitet das Werk mit der Regierung zusammen. "Bereits vor 17 Jahren bat uns Chicagos Bürgermeister um Unterstützung." Gegen die Entwicklung im Ghetto sei die Regierung machtlos. Die Kriminalität sei ausgeufert, das Geld für die Versorgung der Leute fehlt in der defizitären Stadt. "Allein in unserer Strasse kämpfen zwei Gangs um die Vorherrschaft im Drogenbereich." Die Not sei gewaltig. "Es hat nie genug Sozialarbeiter, Kirchen und Menschen die bereit sind, für die Ghetto-Bewohner hierzusein." So habe sich die ganze Politprominenz eingefunden, als das "Jesus People"-Heim für alleinstehende Mütter eröffnet wurde. Glenn gerät in fahrt: "Man muss sich das mal vorstellen: Zuvorderst sitzt der Bürgermeister mit seinen Bodyguards und unser Prediger, Tom Cameron predigt das Evangelium!" Die meisten Leute wüssten nur was sie brauchen, aber sie wissen nicht wen sie benötigen. "Sie brauchen Jesus Christus. Das ist das Zentrum von unserer Arbeit. Wir Christen sind das Gewissen der Welt. Wenn wir nicht leben was wir sagen und glauben, warum sollte dann jemand glauben was wir sagen?"

Kaiser nennt ein Beispiel: Maria aus Kuba. "Sie spricht nur drei Worte Englisch und ist 85 Jahre alt. Einige Jahre arbeitete sie in der Castro-Regierung mit." Als sie merkte, wohin Castro das Land führte, flüchtete sie in die USA. Mit ihrem Sohn landete sie in Chicago. Diesem zerfrass der Alkohol die Leber, im Spital ging er dem Tod entgegen. "Ich besuchte ihn regelmässig. Dadurch lernte ich seine Mutter kennen. Jetzt wohnt Maria in unserem Heim. Mittlerweile hat sie Jesus kennengelernt und hat ihn sehr gern; obschon sie auf ein hartes Leben zurückblickt und in ihrem kubanischen Volk viel Leid gesehen hat."

Glenn blüht in seiner Arbeit auf. Sein Herz schlägt für die abgeschriebenen Menschen einer Stadt, deren Einwohnerzahl deutlich höher ist, als diejenige der ganzen Schweiz. "Was ihr an einem meiner geringsten tut, das habt ihr mir getan", diese Bibelworte lebt die Ressurection Band so wie sie in der Bibel stehen, Wort für Wort; Buchstabe für Buchstabe. Zwar ist nichts mit Swimmingpools und tief liegenden Sportwagen, aber: Kaiser lebt glücklicher als mancher Kaiser.

Zur Website von Glenn Kaiser

Datum: 03.06.2002
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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