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Mit «Eine Weihnachtsgeschichte» kommt eine Adaption des bekannten Romans von Charles Dickens in die Kinos, die das Auge und das Herz anspricht. Visuell atemberaubend bietet der Stoff Wertekino für die Weihnachtszeit. Nicht nur optisch geht der Film in die Tiefe.
Wenn Oscar-Preisträger Robert Zemeckis, dem wir unter anderem «Zurück in die Zukunft» und «Forrest Gump» verdanken, einen neuen Film ins Kino bringt, kann man einiges erwarten. Bei der «Weihnachtsgeschichte» führte er nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und fungierte als Produzent. Offenbar war er überzeugt von dem Stoff. Und in der Tat, was Zemeckis da auf die Leinwand bringt, ist grosses Kino im wahrsten Sinne des Wortes. Vor allem aber ist es ein grosser Schritt auf dem Gebiet des computeranimierten Kinofilms.
Die neue Firma «ImageMovers Digital» hat sich einer Technik bedient, die sich «3D-Performance-Capture» nennt. Dabei agieren die Schauspieler ohne Szenenbild und in normaler Kleidung, erst im Computer bekommen die Figuren ihre Kleider aus dem viktorianischen England. Im Kino bekommt der Zuschauer eine Brille, die ihm ein dreidimensionales Eintauchen in den Film ermöglicht. Und so ist es nicht übertrieben, von einem ganz neuen visuellem Erleben zu sprechen, einer Achterbahnfahrt, die das Kino in ein neues Zeitalter führt.
Die Figuren, die leider immer noch etwas computeranimiert wirken und an deren nach wie vor nicht ganz natürlichen Bewegungsablauf man sich erst gewöhnen muss, wurden getreu nach den Originalzeichnungen aus dem Buch von Charles Dickens aus dem Jahr 1843 geschaffen. Auch der Text nahm sich das Original als Richtlinie. Über die Vorlage sagt Regisseur Zemeckis: «Diese Erzählung ist so visuell und bildgewaltig, es scheint, als hätte Charles Dickens sie fürs Kino geschrieben.»
Sie steht im Widerspruch zu Gottes Gebot, andere Menschen zu lieben und Gutes zu tun. Deswegen ist «A Christmas Carol» auch nur vordergründig eine Geschichte um Weihnachten. Im Grunde geht es um eine Herzenseinstellung, die uns alle angeht. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht macht mit einem Seitenhieb auf den «so genannten geistliche Stand» klar: auch die Zugehörigkeit zu irgendeiner Kirche hilft nichts, und auch die Kirchen fehlen oft darin, Geld wirklich sinnvoll für die Ärmsten einzusetzen.
Scrooges alter Geschäftskollege Jacob Marley, der vor sieben Jahren starb, kommt den alten Geizkragen eines Nachts in seinem Haus besuchen. Die beiden hatten als Geldwechsler gearbeitet und dabei das Geld vor allem gescheffelt, aber nie sinnvoll oder zum Wohle anderer eingesetzt. In vielen Ketten muss Marley nun als Geist sein Dasein fristen, die vielen Sünden hängen im wahrsten Sinne des Wortes schwer an ihm. Um ihn zu warnen, sagt Marley seinem noch lebenden Kollegen, er müsse sein Leben ändern, sonst endete es sicher noch schlimmer mit ihm.
Wer will, kann Scrooge als Sinnbild für einen Atheisten sehen. Weihnachten wird im Gedenken an Jesus gefeiert, und die Dialoge, die Scrooge mit den plagenden Geistern führt, könnten auch zwischen einem knallharten Atheisten und Gott geführt werden. Scrooge ist ein klassischer Rationalist, der kranke Kinder lieber sterben lassen würde, als dass sie der Gesellschaft auf der Tasche liegen. Mit Weihnachten, Geistern, geschweige denn mit Liebe oder mit Gott kann der verbitterte Alte nichts anfangen. Selbst als der tote Marley sichtbar vor ihm steht und ihm Angst einjagt, hält Scrooge alles für Einbildung. Der Geist herrscht ihn an: «Mensch mit Verstand, glaubst du an mich?» Nach seinem Horrortrip zu seiner eigenen Hartherzigkeit weiss Scrooge eines jedenfalls ganz gewiss: ein Leben ist sinnlos, wenn es nicht in Liebe geführt wird, und Weihnachten ist leidglich ein Symbol dafür.