Film "Million Dollar Baby" verherrlicht Selbstmord

Sportler-Drama mit bitterem Ausgang.

Die 77. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles hat Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" vier Oscars beschert. Aber die in diesem Film präsentierte Antwort auf das menschliche Leiden – Euthanasie – ist vermutlich nicht "die beste Lösung".

Der Film von Regisseur Clint Eastwood stösst auf Ablehnung. Vertreter von Behindertenverbänden und christlichen Lebensrechtsinitiativen in den USA haben gegen den Film „Million Dollar Baby“ protestiert, weil er Euthanasie positiv darstelle.

Zum Inhalt: Frankie Dunn (Clint Eastwood) hat sein Leben lang im Ring verbracht – als Trainer und Manager hat er etliche legendäre Boxer betreut. Dann taucht Maggie Fitzgerald (Hillary Swank) in seinem Trainingscenter auf. Sie weiss, was sie will, und sie geht jedes Risiko ein, um es zu bekommen.

In der Mitte des Films kommt es zu einer gänzlich unerwarteten Wendung, die den letzten Funken eines Sportler-Dramas aushaucht und den Film in eine gänzlich neue, an Tragik kaum zu übertreffende Bahn lenkt. Was sich hierauf der Leinwand zusammenbraut, ist dermassen eindringlich, dass es dem Zuschauer fast schon körperliche Schmerzen bereitet.

Nach einem Genickbruch ist die Sportlerin querschnittsgelähmt. Als sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert, bittet sie ihren ehemaligen Trainer ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dieser verweigert zunächst die passive Sterbehilfe, ändert aber seine Meinung nach einem gescheiterten Selbstmordversuch der Gelähmten.

Kritik auch aus Deutschland

Die Deutsche Hospiz-Stiftung hat den Film "Million Dollar Baby" als "unrealistische Propaganda" für Euthanasie kritisiert. Die filmische Darstellung des Sterbens gehe an der Realität vorbei. Menschen, die eine umfassende Begleitung bekämen, würden keine Sterbehilfe einfordern. Schwerstkranke wollten nur dann sterben, wenn sie keine professionelle Begleitung erhielten.

Vermutlich nicht "die beste Lösung"

Auch für Bischof Elio Sgreccia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, hat zu dieser Darstellung seine Bedenken: "Zuallererst muss man Mitgefühl für das Leid einer so jungen Frau haben, wie es jene ist, über die wir gerade sprechen", sagte der Bischof. "Der Übergang von einer vor Kraft strotzenden athletischen Leistungsfähigkeit zur Querschnittslähmung, zur vollkommenen Bewegungsunfähigkeit, ist eine wirklich extrem schmerzhafte Situation. In einem solchen Fall müssen wir das subjektive Urteil über das, was in dieser Frau vorgegangen ist, damit sie um Selbstmord fleht, und über das, was sich in jener Person zugetragen hat, die dann ihren Wunsch erfüllt, ganz Gott überlassen. Es ist nämlich sehr schwer zu begreifen, was genau passiert ist und bis zu welchen Grad der Sturm der Gefühle und des Mitleids die Personen mitgerissen haben", sagte Bischof Sgreccia.

"Aber vom kirchlichen Standpunkt aus, müssen wir uns fragen, ob das tatsächlich die beste Lösung ist. Die beste Lösung war es nämlich nicht, dem Tod vorzugreifen und mit einem Leben voller Qualen einfach Schluss zu machen. Besser wäre es gewesen, Argumente zu bieten, die Hoffnung geben."

Quellen: Zenit/Livenet

Datum: 07.03.2005

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