BBC behauptet: Biblische Plagen Folge von Vulkanausbruch

Moses

London. Die sieben biblischen Plagen und die Teilung des Roten Meers könnten nach Angaben einer neuen TV-Dokumentation des britischen Senders BBC Folgen eines Vulkanausbruchs gewesen sein. Die Sendung "Moses", die am 1. Dezember ausgestrahlt werden soll, erklärt die im alttestamentlichen Buch Exodus beschriebenen Plagen als Reaktionen der Natur auf den heftigen Ausbruch eines Vulkans auf der griechischen Insel Santorini.

Mit zahlreichen Beispielen will der Wissenschaftsautor und BBC-Programmdirektor Jean-Claude Bragard (London) den biblischen Bericht über den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten wissenschaftlich erhärten.

Auf der Suche nach natürlichen Erklärungen

Demnach sind plötzliche Finsternis, Donner und Hagel mögliche Folgen von Rauchentwicklung und Ascheregen. In der Folge könne es zum Ausbleiben von Regen gekommen sein, was eine Dürre ausgelöst haben könnte. Wenn der Nil durch die Folgen der Eruption vergiftet worden sei, so argumentieren die Forscher, sei eine rote Färbung wie in der biblischen Beschreibung nicht unwahrscheinlich. Ähnliche Phänomene seien jüngst auch in Amerika zu beobachten gewesen.

Die selbe Verschmutzung des Gewässers könnte nach Aussage der BBC Millionen von Fröschen an Land getrieben haben. Diese müssten an Land sterben und fielen als natürlicher Feind von Fliegen und Mücken aus, die dadurch wiederum zur "Plage" hätten werden können. Die Insekten ihrerseits könnten Krankheiten transportiert haben, die zur Dezimierung des Viehbestands und zur Ausbildung von Beulen und Schwären beim Menschen hätten führen können.

Auch die "Teilung des Roten Meers" durch Moses könnte nach Meinung der Forscher Folge des Vulkanausbruchs gewesen sein. Die Wucht der gewaltigen Eruption habe eventuell eine riesige Flutwelle ausgelöst, die im Nildelta noch eine Höhe von knapp zwei Metern erreicht haben könnte. Ein solches Ereignis hätte sich nach den Worten der Autoren tief ins Gedächtnis der Menschen eingegraben und den Grundstein für die biblische Erzählung vom "geteilten Meer" bieten können.

Solche "natürlichen Erklärungen" für die Erzählung vom "Exodus" des Volkes Israel aus Ägypten haben immer wieder Konjunktur. Mit Hilfe neuer archäologischer Hilfsmittel und Computersimulationen, so reklamieren die Produzenten der BBC-Dokumentation, sei es jedoch nun gelungen, eine "erstaunliche Zahl Indizienbeweise" für die biblische Geschichte zusammenzutragen.

Der entscheidende Unterschied zur Bibel

Obwohl viele Einzelheiten mit dem biblischen Bericht übereinstimmen, gibt es einen entscheidenden Unterschied. Laut naturwissenschaftlicher Erkenntnis folgten die verschiedenen Naturphänomene und tödlichen Seuchen dem Wasser, während es in der Bibel genau umgekehrt geschildert wird. Erst die Plagen veranlassten den Pharao, die Israeliten aus der Sklaverei zu entlassen. Das lässt den Schluss zu, dass es sich um zwei verschiedene Ereignisse gehandelt haben könnte, zumal es auch andere Erklärungen für den spektakulären Durchzug durch das Rote Meer gibt, etwa eine Art von Ebbe und Flut-oder ganz einfach ein Wunder.

Quellen: idea.de/Kipa

Datum: 23.11.2002

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