14jährige veröffentlicht Western-Roman

Nadine Zaugg
Cover

Sie ist grade mal 14. Und sie hat einen Wild West-Roman geschrieben: Nadine Zaugg aus dem beschaulichen Hasle-Rüegsau im Kanton Bern.

So etwas hat es noch kaum gegeben! Eine 14-jährige Autorin wird zur Wildwestschreiberin. Nadine Zaugg hat das geschafft, wovon viele andere ihres Alters nur träumen können. Ihr Manuskript, das sie bereits im Alter von zwölf Jahren verfasst hatte, wurde zum Buch.

Zum Inhalt: Mitten in einer Vollmondnacht bricht auf einer Ranch in Montana Feuer aus. Das markerschütternde Kriegsgeheul der Lakota lässt der jungen Kate das Blut in den Adern gefrieren. Sie muss miterleben, wie die Indianer ihre Eltern und alle Geschwister vor ihren Augen umbringen. Sie wird gefangen genommen und ins Stammeslager verschleppt. Dort beginnt für sie ein völlig neuer Lebensabschnitt. Aber das Morden nimmt kein Ende, und der Hass macht sich immer mehr in ihrem Herzen breit. Soll sie Rache nehmen oder gibt es vielleicht doch noch eine andere Lösung?

Die Schilderungen dieser Jungautorin zeugen von einem breiten Fachwissen, verknüpft mit einer ideenreichen und oftmals geradezu poetischen Erzählweise. Ein Buch, das Westernfans jeden Alters zu begeistern vermag. Das Buch ist spannend geschrieben und hat einen christlichen Hintergrund.

Livenet.ch: Wie bist Du auf die Idee zu einem Roman über den Wilden Westen gekommen?
Nadine Zaugg: In der zweiten Klasse begann es mit Winnetou-Filmen, die wir von unseren Nachbarn ausgeliehen und geschaut haben. Seitdem hat mich das Thema gepackt. Die Menschen und die Kultur faszinieren mich mega. Danach begann ich Bücher zu lesen. Ich suchte alles über dieses Thema, und wir haben in jeder freien Minute «g’indianerlet»*. Weil ich soviel darüber gelesen und Wissen eingeholt habe, dachte ich, ich könnte das niederschreiben und schauen, was ich von diesen Stämmen und Völkern noch alles weiss.

* Schweizerdeutsch für «Indianer gespielt»

Dein Buch beginnt mit einem 14jährigen Mädchen, das rasch am Marterpfahl festgebunden wird. Bist Du denn beim «Indianerlen» selber oft am Marterpfahl gelandet?
Ich hatte mir immer einen Marterpfahl für den Garten gewünscht. Daraus ist aber nichts geworden...

An den wolltest du dann deinen Bruder fesseln?
Nein, ich habe nur zwei Schwestern, die waren aber schon drangekommen. Ich hatte das Motiv von den Filmen und Büchern übernommen. Mich fasziniert, wie sie damals mit den Menschenleben umgegangen sind. Was sie für eine Bedeutung hatten und wie man die Leute behandelt hat. Aus solchen Gedanken ging diese Szene dann hervor.

Um was geht es in dieser Geschichte?
Es geht um eine Frau. Die Geschichte beginnt in ihrem 14. Lebensjahr. Sie erlebt viele Schicksalsschläge, wird dadurch aber reifer und findet näher zu Gott. Zuletzt kann sie als erfüllte und gesegnete Frau sterben. Wenn sie zurückschaut, kann sie sagen, es war gut, so wie es gewesen ist.

Wer kann besser Deutsch, Du oder Deine Lehrerin?
Ich kann noch viel von den Lehrern lehren, das ist keine Frage. Mir macht es einfach Spass, mich in andere Personen hineinzufühlen und darüber zu schreiben. Aber was die Grammatik betrifft, kann ich in der Schule noch viel lernen. Ich kann das auch in meine Arbeiten einfliessen lassen. Ich gehe gern ins Deutsch.

Du sagst, «meine Arbeiten». Bist Du nun an weiteren Romanen?
Ich habe wieder einen angefangen. Ich werde auch nicht aufhören mit dem Schreiben. Aber es gibt vermutlich kein zweites Buch. Es ist mit Kosten verbunden, und wenn ich älter werde, wird die Konkurrenz grösser.

Warum schreibst Du es dann?
Für mich selber. Wenn ich dann alt bin, kann ich zurückschauen und habe dann auch ein Stück von meinem Leben in den Händen und kann meine Gedanken und Gefühle wie noch einmal Revue passieren lassen. So kann ich diese Emotionen und Geschichten noch einmal erleben.

Die Geschichte spielt im Wilden Westen, in Amerika. Warst Du mal dort?
Nein. Ich habe alles auf Bildern gesehen und mir in den Büchern jede Beschreibung gemerkt. Auch bei den Filmen hab ich möglichst viel eingesaugt und es dann wieder ausgespuckt, wenn ich es gebraucht habe.

Wie alt warst Du beim Schreiben?
Die ersten Kapitel entstanden, als ich zwölf war. Fertig wurde ich dann im Alter von 13 Jahren.

Kam der Verlag auf Dich zu, oder Du auf den Verlag?
Über eine Kollegin hörte ich von diesem Verlag, und so hab ich mich gemeldet. Wir sind zusammengesessen, und es hat geklappt. Eine megageniale Sache. Ich konnte viel profitieren.

Was ist Dein Berufswunsch?
Ich will nicht Schriftstellerin werden, weil ich nicht auf Abruf schreiben kann. Bei mir muss alles stimmen. Ich muss die richtigen Gefühle und auch Lust dazu haben. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, berufsmässig zu schreiben. Aber ich will nun in der Welschen Schweiz französisch lernen und dann Arztgehilfin werden, weil mich das auch sehr interessiert.

Was auffällt, ist, dass das Thema Glauben immer wieder vorkommt. Wie wichtig ist Dir, dass die Heldin der Geschichte eine Beziehung zu Gott hat?
Das ist ein megawichtiger Teil des Buches. Ich wollte meinen Freunden die keine Christen sind zeigen, dass Christsein mehr ist als in die Kirche gehen und etwas Langweiliges glauben. Ich wollte es so schreiben, dass ich es so jemandem in die Hand drücken kann und dass der merkt, dass mehr dahintersteckt. Aber auch, dass es nicht immer Zuckerschlecken ist. Sondern es ist eine Herausforderung. Mir bedeutet es sehr viel. In dieser Zeit ist das Christsein von so vielen schlechten Sachen geprägt. Meine Kollegen haben enorm den Anschiss von dieser Glaubensrichtung, von dieser Überzeugung. Das finde ich schade, und das will ich versuchen zu ändern.

Das Buch ist im Verlag Urs-Heinz Nägeli erschienen
«Von Indianern verschleppt»
Autorin: Nadine Zaugg
ISBN 3-907104-09-9
CHF 14.80/EUR 9.80

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Autoren: Daniel Gerber/Bruno Graber

Datum: 24.01.2005
Quelle: Livenet.ch

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