Promis auf der Suche nach Gott

Wie
Carl Friedrich von Weizsäcker
Senta Berger.

Modedesignerin Gaby von Thun hat ein Buch mit dem Titel: "Auf der Suche nach Gott" geschrieben. Die Gattin des Schauspielers Friedrich von Thun fragt darin 25 international bekannte Persönlichkeiten nach ihrem persönlichen Glauben und ihrer Beziehung zu Gott.

Was bedeutet für Sie persönlich der Begriff Gott? Was ist der Sinn Ihres Daseins? Diese und weitere Fragen hat Gaby von Thun bekannten Persönlichkeiten gestellt. Prominente wie Franz Beckenbauer, Senta Berger, Xavier Naidoo oder Nina Hagen erzählen offen und sehr persönlich von ihrer Suche nach Gott.

Einkehr, innere Sammlung – das suchte auch die Autorin und deutsche Modedesignerin Gaby von Thun. Auch sie will den Sinn des Lebens in der Religion gefunden haben. Für ihr Buch "Auf der Suche nach Gott" hat sie 25 Prominente nach ihrem Glauben befragt. Neben Musiker Xavier Naidoo, der bekennt, Gott im Herzen zu haben, erzählt Schauspielerin Sunnyi Melles, dass sie sich vor jedem Bühnenauftritt bekreuzigt. Und selbst Entertainer Hape Kerkeling macht kein Geheimnis daraus, dass er auf einer Pilgerreise auf dem Jakobsweg "eine Art Begegnung mit Gott" gehabt hat.

Zum Teil kann man ganz unerwartete Äusserungen von Prominenten nachlesen, von denen man bisher ein ganz anderes Bild hatte. Viele sind nachdenklicher, als man es erwartet hatte. Die Autorin muss ganz schön beharrlich recherchiert haben, sonst hätte sie kaum so viel Persönliches aus den Leuten herausbekommen.

„Die Bergpredigt ist für alle gültig“

Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker und Friedensforscher erzählt beispielsweise in dem Buch: "Irgendwann habe ich das Neue Testament in die Hände bekommen und darin zu lesen begonnen. Da stiess ich auf die Bergpredigt. Ich erinnere mich gut an meine unmittelbare Reaktion: Alles, was ich darin fand, schien mir ganz offenbar, völlig einsichtig. Leider hält sich kein Mensch daran. Ich habe mich danach gefragt, ob ich nicht doch eher Pfarrer statt Astronom werden sollte. Aber dann habe ich gemerkt, dass die Pfarrer das Neue Testament ganz anders auslegen, als ich es verstanden habe. Der Inhalt der Bergpredigt hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, ob jemand evangelisch oder katholisch, Europäer oder Christ ist – der Inhalt der Bergpredigt ist für alle gültig."

„Ich beneide die, welche beten können“

Senta Berger, die Schauspielerin, beschreibt hingegen ihre eher negativen Erfahrungen mit der Religion: "Mir ist Glaube nicht gegeben worden. Ich bete nie. Fast beneide ich die, die das können. Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, liegt hinter einer grossen ländlichen Barockkirche, der Lainzerkirche in Wien. Wir tauften zwar unsere Puppen und Teddybären – aber ich war nicht getauft. Meine Mutter sagte, wenn du gross bist Senta, dann wählst du dir frei und bewusst deine Religion. Aber sie selbst ging nie in die Kirche. Nicht einmal aus Neugierde, wenn die Nachbarstöchter in Weiss heirateten.

In der Schule fragte ich einmal den Religionslehrer, wie das mit Adam und Eva wohl war und deren Kindern und Kindeskindern. Wer hatte ihnen, die ja Brüder und Schwestern waren, die Erlaubnis gegeben, sich zu vereinen? Der Religionslehrer reagierte sehr gereizt und sagte, er lasse sich von Heiden seinen Unterricht nicht kaputtmachen, ich könne auch nach Hause gehen oder in den Schulhof, aber im Klassenzimmer wolle er mich nicht mehr sehen. So fand meine Religionserziehung ein Ende."

Auf der Suche nach Gott
Autorin: Gaby von Thun
Verlag: Reinbek bei Hamburg
Preis: 19.90 Euro
ISBN: 3-8052-0789-1

Quellen: ots/Livenet

Datum: 16.12.2004

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service