Prominente reden über "Gott im Alltag"

Prominente
Wir glauben - Gespräche mit Prominenten über Gott im Alltag

Glauben Sie an Gott?", das wird selten jemand gefragt. Die Journalistin Susanne Raubold hat 14 Personen aus Medien, Kultur und Politik getroffen und sie zu ihrem Glauben interviewt. Bei diesen Gesprächen über Gott im Alltag zeigen sich die Prominenten von einer unbekannten Seite.

Moderator Jörg Pilawa fand als Kind Beichten schrecklich, Gloria von Thurn und Taxis betet, dass es nicht regnet, und Bundesfamilienministierin Renate Schmidt hat Tipps für flottere Predigten.

Mit ihrem Glauben gerungen hat auch Bundesfamilienministerin, die erst vor 12 Jahren wieder in die Kirche eingetreten ist. «Ich habe meine Bibel immer auf dem Nachtisch liegen. Abends lese ich ein Kapitel und spreche mit Gott meine Gedanken durch», sagt die Politikerin heute.

An der Kirche hält sie trotzdem einiges für verbesserungswürdig. «Oft sprechen die Pastoren eine unklare Sprache, die weit entfernt ist vom realen Leben. Es muss zum Beispiel mehr gelacht werden», sagt sie. «Man muss die Leute halt aufwecken und ihnen dann zeigen, dass man ihnen was zu sagen hat.»

Mit der Bibel in der Hand bestieg Renate Schmidt einen Flieger von Bonn nach Berlin - und wurde angeschaut, als würde sie etwas Obzönes tragen: "Mit dem "Playboy" wäre ich weniger aufgefallen." Eine kurze Szene - entnommen aus dem neuen Buch "Wir glauben - Gespräche mit Prominenten über Gott im Alltag". Verfasserin ist die Hamburger Kirchenjournalistin Susanne Raubold, die in 14 Kurzportraits Prominente über ihren persönlichen Zugang zum christlichen Glauben befragte.

Johannes B. Kerner bekannte bei der Buchvorstelltung: "Glaube ist ein wichtiges Thema für mich." Er stehe zwar nach wie vor zu seinem Austritt aus der katholischen Kirche, habe aber im Laufe der vergangenen Jahre zum Glauben zurückgefunden. Der Glaube an Gott und die Bibel dominiere in seinem Leben zwar nicht, "aber er spielt eine grosse Rolle". Auch in seinen Sendungen komme das Thema Glaube häufig vor.

"Letztendlich geht es immer um die Grundthemen Krankheit, Tod, Glaube, Freundschaft, Liebe und Hoffnung." Im Buch verrät der Moderator, dass er und seine Frau Britta abends vor dem Einschlafen mit ihren beiden Kindern beten.

Energie für eine Sache erbitten

Für Gesine Schwan, SPD-Kandidatin zur Bundespräsidentenwahl, ist es das Gebet, das den Kontakt zu Gott herstellt - und dieser Dialog spende Trost. Dabei dürfe man allerdings Gott nicht darum bitten, "die Arbeit zu tun", wohl aber um "die Energie für eine Sache", sagt die Professorin und Leiterin der "Europa-Universität" in Frankfurt/Oder.

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat meistens einen guten Draht zum «lieben Gott». Als eine Open-Air-Veranstaltung in ihrem Schlossgarten durch eine Gewitterfront bedroht wurde, betete sie kurzerhand «Lieber Gott, bitte keinen Regen» - und wurde erhört.

Weitere Kurzportraits entstanden unter anderem mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (Regensburg), Renate Schmidt (SPD), die ehemalige SPD-Kandidaten für das Bundespräsidentenamt Gesine Schwan, der ehemalige Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD), die Fernsehmoderatoren Jörg Pilawa, Bettina Tietjen vom NDR und der einstige ZDF-Sportchef Dieter Kürten.

Das Buch „Wir glauben - Gespräche mit Prominenten über Gott im Alltag“, 144 Seiten ist erschienen im EBVerlag (Hamburg) und kostet 19,80 Euro. (ISBN 3936912327)

Quellen: epd/EBVerlag/Kep/Livenet

Datum: 22.11.2004

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