Der Comic-Zeichner Alain Auderset verkauft seine Bücher wie "frische Weggli "

Alain Auderset
A. Auderset
Comicalbum: „Ach du lieber Himmel“ – das erste Comicalbum von Alain Auderset

14000 Exemplare verkaufte der welsche Zeichner Alain Auderset von seinem ersten Band "Ach du lieber Himmel". Auch vom kürzlich erschienenen neuen Buch "Marcel" brachte der engagierte Christ bereits 6200 weg. Dies gilt für dieses Genres und die Arbeit eines Eigenverlages in der Schweiz als kleine Sensation.

Alain Auderset ist 35 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und vier Kindern in Saint-Imier im Berner Jura. Nach seiner Grafikerausbildung an der Kunstschule in La Chaux-de-Fonds entschloss sich Auderset vor bald zehn Jahren, sich selbstständig voll dem Comiczeichnen zu widmen. Ein steiniger Weg begann. Mit Zeichnungen für Zeitungen hungerte er sich durch, musste teilweise mit 1500 Franken im Monat auskommen. "Ich lebte vom himmlischen Manna, und es ist ein Wunder, wie ich die sieben Jahre überstand", erzählt der Christ, der mit seiner Familie eine pfingstliche Gemeinde besucht.

Dies änderte sich im Jahr 2001, als der junge Künstler seinen ersten Comicband unter dem Titel "Idées recues" veröffentlichte. Die auf Hochglanzpapier sorgfältig präsentierten Cartoons hatten es den Menschen angetan. Das im Eigenverlag herausgegebene Buch verbreitete sich wundersam schnell, fand den Weg sofort in den einschlägigen Comic-Markt und bald auch in den offiziellen Buchhandel. Ein knappes Jahr später erschien die deutsche Ausgabe unter dem Titel "Ach, du lieber Himmel". Bisher wurden 10500 Exemplare dieses Bandes in Französisch und 3500 in Deutsch verkauft. Zudem erhielt Alain Auderset ein äusserst positives Feedback aus Fachkreisen. Auch sein zweiter Band verkauft sich gut. Dieser erschien letzten November gleich in beiden Sprachen und ging bisher 6200 Mal über den Ladentisch. Die Bücher laufen über die offiziellen Vertriebskanäle des Schweizer Buchhandels. Auch übers Internet setzt Auderset grosse Mengen seiner Bücher ab, wie er sagt.

Suche nach Liebe und Sinn

Im neuen Band "Marcel" begegnet der Leser zunächst einem jungen Mann, der sich mit seinem kleinen roten Auto teilweise ungeschickt in Szene setzt. Beispielsweise stoppt er im dichten Stadtverkehr mitten auf der Kreuzung, steigt aufs Autodach und schreit: "Ich brauche Liebe!" Unschwer sich vorzustellen, was für ein Chaos er anrichtet und welche Grobheiten in den Sprechblasen der Verkehrsteilnehmer zu lesen sind. Vielleicht ist das Bild programmatisch für die Figur, die Alain Auderset mit seinem Marcel geschaffen hat. Der Mann bringt überspitzt seine Gefühle und Gedanken mitten in einer beziehungskalten Welt zum Ausdruck.

Jeder Cartoon spiegelt die Suche der Menschen nach Liebe und Sinn wider. Auderset lässt seine Gestalten über das Leben und über Gott philosophieren, und je weiter man nach hinten blättert, desto häufiger streut er Antworten aus christlicher Sicht ein. Freund Bob versucht manchmal, Marcel auf den Glauben anzusprechen, ohne dass dieser begreift. Der Zeichner lässt ihn dem Evangelium teilweise nahe kommen, etwa in der Szene auf der viertletzten Seite: Marcel steht auf einem hohen Strassenviadukt und ruft in die Wolken: "Oh Gott, es ist dir egal, dass die Menschen leiden. Du tust nichts für uns…" Unten im Tal hängt der Erlöser am Kreuz und sagt: "Ich bin da." .

Unterschiedliche Reaktionen

Wer kauft Audersets Comic-Bücher? In erster Linie Christen, die sie an Freunde verschenken, sagt der Zeichner. Sie schätzen die Sprache, die jedermann versteht. Und über das Lachen könne man Vertrauen gewinnen, so Alain Auderset. Auch in säkularen Buchhandlungen werde das Buch gekauft. Von "Marcel" gingen dort über 1000 weg. Gerade jenes Publikum reagiere erstaunt, wenn es unerwartet ein evangelistisches Buch vorfinde. Die Rückmeldungen seien sehr unterschiedlich. Es gebe Leute, die sich für Jesus entschieden hätten und viele, die nun mehr nach Gott fragten. Andere gingen auf Distanz, erzählt Auderset. Aber er erhalte weniger Kritik von Nichtchristen als von Christen.

Bei frommen Leuten sei "Du lieber Himmel" besser angekommen. Für "Marcel" sei er sehr kritisiert worden. Vermutlich, weil die verwendete Sprache und die provokativen Bilder in christlichen Kreisen ungewohnt sei. Dabei habe er mit seiner ganzen Arbeit eigentlich nur ein Ziel, sagt der Zeichner, nämlich "dass Menschen Christus finden. Dafür brennt ein Feuer in mir."

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Webseite:
www.auderset.com

Datum: 05.04.2004
Quelle: idea Schweiz

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