In Bars und auf der Strasse

Pop-Up – Kirchen: Hilfe gegen Gemeindeschrumpfung?

In Grossbritannien finden immer mehr Gottesdienste in Bars oder spontan auf der Strasse statt. Das weckt neues Interesse an der Kirche.
Erzbischof Justin Welby

Die neuen «Pop-up»-Kirchen, die Gottesdienste in Pubs, Bars oder auf der Strasse feiern, könnten junge Menschen anziehen und halten und so einen Gegentrend zu den seit Jahrzehnten fallenden Gottesdienst-Besucherzahlen bilden. Das wurde an einer Forschungskonferenz der Anglikanischen Kirche am 16. Januar in London festgestellt.

Das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Justin Welby (London), warnte davor, sich mit einem jährlichen Mitgliederschwund von einem Prozent zufrieden zu geben: «Wir müssen eigene Strategien entwickeln, die den Niedergang aufhalten, und uns auf Schritte konzentrieren, die Wachstum schaffen.» 

Die Kinderpsychologin Prof. Nicola Madge von der Brunel Universität (London) stellte eine Untersuchung unter 10'000 Jugendlichen vor, die durch 160 Einzelinterviews ergänzt wurde. Danach sind junge Leute stärker an Glaubensfragen interessiert, als gemeinhin angenommen wird.

Schon früher hatte der Erzbischof und frühere Finanzmanager in der Erdölindustrie, Justin Welby, festgestellt, dass er «äusserst optimistisch» über die Zukunft der Kirche sei. Die «Kirche von England» hat rund 25 Millionen Mitglieder in mehr als 13'000 Gemeinden. Neben «Pop-Up»-Kirchen sind in den letzten Jahren in England sowohl durch Gemeindegründung als auch durch die Entwicklung von «Fresh Expressions» (neuen Ausdrucksformen von Kirche) bedeutende Anstrengungen unternommen worden, neue Bevölkerungsgruppen mit dem Evangelium zu erreichen. Besonders die «Fresh Expressions» stossen auch in Deutschland und in der Schweiz auf wachsendes Interesse.

Datum: 27.01.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea

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