GODI Frauenfeld

Ein Jugendgottesdienst mit grossem Publikum

Vor 5 Jahren starteten zwei Jugendgruppen im Raum Frauenfeld, deren Leiter befreundet waren, einen Jugendgottesdienst, an den die Jugendlichen ihre nichtchristlichen Freunde mitnehmen konnten. Von Anfang an führten die Jugendlichen den GODI selber durch, von Musik und Moderation bis hin zu Anspiel und Predigt. Für den Anlass wurde nie mit der grosse Werbetrommel gerührt. Von Anfang an standen nur eine begrenzte Anzahl Flyer zur Verfügung. Es wurde mit Absicht nicht unter anderen christlichen Gruppen eingeladen, weil die Verantwortlichen einen "frommen Truppenzusammenzug" vermeiden wollten. Heute ist der GODI ein monatlicher Anlass mit jeweils 800 Besuchern in einer der grössten Hallen Frauenfelds, mit Open-Airs, Fussballturniere und Konzerte von Musikern wie Normal Generation oder Rebecca St. James, in der ganzen Schweiz bekannt. Der Gottesdienst selber ist längst nicht mehr der einzige Arbeitszweig der Frauenfelder Jugendarbeit. Etwa 150 Helfer sind im Godi-Umfeld in den verschiedenen Teams dabei.
Godi in action
Michi Hodel
Proben vor dem Auftritt


Michi Hodel, Student und Teil des 3-köpfigen Leitungsteams des Godi, im Gespräch mit Revolution-one.ch
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Was sind Reaktionen nicht-christlicher Jugendlicher nach dem Besuch des GODIs?
Jedes Jahr führen wir im November-Godi eine Umfrage unter den Jugendlichen durch, um zu erfahren, wie alt unser Publikum ist, wie weit die Leute fahren um zu uns zu kommen, wie oft sie einen Gottesdienst besuchen...

Das Erstaunliche ist, dass die nicht-christlichen Jugendlichen durchwegs sehr positive Feedbacks geben und begeistert sind, dass es so etwas gibt. Negative Statements wie "die Predigten geben zu wenig her" oder "der Lobreis sollte länger sein"... kommen fast durchwegs von regelmässigen Kirchenbesuchern.

Als der Raum zu klein war, wurden euch Räume in einer Industriehalle angeboten. Wie wurde in Frauenfeld darauf reagiert?
Die Bevölkerung steht uns sehr positiv gegenüber, nicht zuletzt, weil wir in sehr engem Kontakt zur Evang. Landeskirche und den Freikirchen vor Ort stehen. So blieben negative Schlagzeilen aus. Aus den eigenen Reihen gab es allerdings viele kritische Äusserungen, da wir die Räumlichkeiten einer Gemeinde verliessen und eine eigene Basis aufbauen konnten. Einige Gemeindebesucher der anfänglichen Gemeinden hatten Angst, dass Godi zur Gemeinde wird, die ihnen die Jugendlichen absaugt.

Gab es dadurch Spannungen mit umliegenden Gemeinden oder Jugendgruppen?
Immer wieder erleben wir Konflikte mit den Gemeinden, weil die Schnittstelle von Godi zu den Gemeinden schwierig ist. Da wir keine Gemeinde sind, sondern nur einen Teil des Gemeindeprogramms im Bereich der Jugendarbeit abdecken und zum Ziel haben, dass die Jugendlichen ihren Platz in einer der bestehenden Gemeinden finden, müssen die Übergänge sehr gut abgesprochen werden. Deshalb sind wir in sehr engem und verbindlichen Kontakt mit den Gemeindeleitungen, um diese Abläufe zu klären.

Was auch Konfliktpotential besitzt ist die Tatsache, dass die Jugendlichen gerne im Godi-Umfeld aktiv sind, zum Teil aber Motivationsschwierigkeiten haben, in der Gemeinde Aufgaben zu übernehmen. Da sind wir im Moment daran, gute Wege zu finden.

Wieviele Arbeitsstunden sind ungefähr mit einem GODI verbunden? Sind Helfer schwierig zu finden?
Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele Stunden wir in einen Godi investieren, aber es sind viele. Unterdessen ist der Godi-Jugendgottesdienst bei weitem nicht mehr die einzige Sparte unserer Jugendarbeit. Für jeden Bereich gibt es ein Team, welches die Verantwortung trägt und von einem Teamleiter geführt wird. jede Person im Team hat die Verantwortung über einen oder mehrere Bereiche und bildet für die Ausführung dieser Aufgaben wiederum kleine Teams. So können Jugendliche gut nachgenommen und in eine Aufgabe eingeführt werden, ohne gleich alles können zu müssen.

Grundsätzlich sind wir sehr gesegnet mit enorm fleissigen und einsatzbereiten Helfern, die auch leicht zu finden sind. Diese positiven Voraussetzungen bestehen nicht zuletzt, weil die Förderung von Jugendlichen eines unserer wichtigsten Ziele ist. So steht in unserem Visionspaper, dass wir Qualitätseinbussen bewusst in kauf nehmen, damit Jugendliche, das heisst auch 14- oder 16 -jährige, eine Plattform haben, um ihre Talente zu suchen und einzusetzen..

Ihr veranstaltet Konzerte und Openairs, welches sind die absoluten Highlights?
Konzerte und Openairs gehören zu unserer Strategie mit dazu. Erstens ist es eine gute Möglichkeit, um unseren Bekanntheitsgrad in der jugendlichen Bevölkerung zu steigern, weil mehr Werbung dafür gemacht wird.

Zweitens versuchen wir wann immer möglich Konzerte am Freitag oder Samstag direkt vor dem Godi-Jugendgottesdienst zu veranstalten, damit wir am Konzert einladen können für den Godi. Die Jugendlichen nehmen zum Teil leichter einen Freund an ein Konzert als an einen Gottesdienst mit, so kann das Konzert ein erster Schritt sein.

Drittens ist es für unsere Leute ein Riesenerlebnis, einen Teil zu einem Konzert mit beispielsweise Rebecca St. James beizutragen.Die absoluten Highlights sind solche Kombi-Weekends, an denen wir Konzert und Godi verbinden, vor allem, wenn wir dann im Godi noch erleben dürfen, wie Jugendliche zum Glauben an Jesus finden.

Datum: 17.09.2003
Quelle: revolution-one.ch

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