Die heute rund zwei Milliarden Christen bleiben zwar weiter die grösste Religion, ihre Zahl nimmt aber jährlich kaum mehr zu als die Weltbevölkerung. Folglich bleibt der Anteil der Christen mit rund einem Drittel der 6,2 Milliarden Menschen fast gleich. Die Zahl der Hindus – derzeit 836,5 Millionen – wächst jährlich um 1,5 Prozent, die der Buddhisten (367,5 Millionen) um ein Prozent und die der Juden (14,7 Millionen) um 0,8 Prozent. Der Atheismus wird immer mehr zur Randerscheinung. Der Zuwachs der Gottesleugner von 0,2 Prozent pro Jahr bleibt um fast ein Prozent hinter der Wachstumsrate der Menschheit zurück. Ähnliches gilt für andere nicht-religiöse Menschen (plus 0,8 Prozent), denen der Glaube gleichgültig ist. Beide Gruppen zusammen zählen rund 931,4 Millionen Personen, etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung. Bis zum Jahr 2025 wird der Anteil der Nichtreligiösen und Atheisten auf 13,2 Prozent sinken. Seit 18 Jahren veröffentlichen Barrett und Johnson Jahresstatistiken über die religiöse Entwicklung. Am schnellsten nimmt nach ihren Angaben die Zahl der kirchenunabhängigen Christen zu, die sich vor allem in Hauskreisen versammeln: 402,6 Millionen sind es jetzt, und jedes Jahr werden es fast 2,2 Prozent mehr. Mit einem Plus von annähernd 1,9 Prozent liegen die 543,6 Millionen Pfingstler und Charismatiker knapp dahinter. Andere Evangelikale – 217,9 Millionen – folgen mit einem jährlichen Wachstum von 1,7 Prozent. Die Zahl der Protestanten insgesamt steigt um annähernd 1,4 Prozent, die der Anglikaner um 1,3, die der Katholiken um 1,2 und die der Orthodoxen um ein halbes Prozent pro Jahr. Dabei kann es zwischen diesen Kategorien Überschneidungen geben, etwa wenn Charismatiker sich in unabhängigen Hauskreisen versammeln. Am stärksten wächst die Christenheit in Afrika (353 Millionen, plus 2,6 Prozent) und Asien (320 Millionen, 2,1 Prozent). Darauf folgen Lateinamerika (491 Millionen, 1,6 Prozent), Ozeanien (21,9 Millionen, 1,2 Prozent), Nordamerika (215,6 Millionen, 0,8 Prozent) und Europa (537,6 Millionen, 0,1 Prozent). 1,6 Milliarden Menschen – 26,5 Prozent der Weltbevölkerung – sind laut Barrett und Johnson noch nicht evangelisiert. Die Statistiker beziffern das jährliche Einkommen aller Christen auf etwa 18 Billionen Euro. Davon würden 342 Milliarden für christliche Zwecke gespendet. Das Einkommen der Kirchen betrage 135 Milliarden Euro und das der christlichen Organisationen 207 Milliarden. Auf jede Taufe entfielen im Durchschnitt Ausgaben von 398.000 Euro. Jedes Jahr würden über 59 Millionen Bibeln, 128 Millionen Neue Testamente und 4,7 Milliarden Bibelteile verbreitet. 5,1 Millionen Buchtitel beschäftigten sich mit christlichen Themen, und es gebe 38.000 christliche Zeitschriften. 4.050 Sender verbreiteten christliche Programme; sie hätten monatlich rund 2,2 Milliarden Hörer bzw. Zuschauer.Unabhängigen Hauskreisen
Die Christenheit wächst am stärksten in Afrika und Asien – Europa ist Schlusslicht
Datum: 12.02.2003
Quelle: Kipa