Vorgestellt

Achtung, hier kommt die Generation-X Kirche

Mit Bezeichnungen wie "in Gruppen zersplitterte Generation",
Generation-X

Jesus Freak, 24-7, und kulturelle Wende, wird die nächste Generation beschrieben, die offensichtlich anderes über Kirche denkt.

... Generation-X Christen verändern die Kirche Radikal nach der Aussage von "Discipling A Whole Nation" (DAWN - Eine ganze Nation zu Jüngern machen), eine Internationale Gemeindebau Bewegung. Die Generation der 18 bis 35-jährigen kümmert sich weniger um Struktur und Hierarchie und verabschiedet sich von traditionellen Kirchen und treffen sich in kleinen unformellen Gemeinschaften, sagt dieser Report.

... Die Kirchen treffen sich zu Hause, in Teestuben, Lagerhallen, Schnellimbiss-Restaurants, Industriebetrieben, Parks und an anderen unkonventionellen Plätzen, nach DAWN. Die meisten sind nicht an einer Denomination angeschlossen, weil sie fühlen, dass die traditionellen Kirchen nicht viel zu bieten haben. Diese Gemeinschaften bringen andere Anbetungsgruppen hervor und bilden verschiedene Zellgruppen über die Region verteilt, so nach DAWN.

... Die neuen Kirchen kommen über West Europa, wo die traditionellen Kirchen Mitglieder verlieren, sagt DAWN. Da sind etwa 2000 solcher Gemeinschaften, in Dänemark, England, Deutschland, Irland, Norwegen, Schotland, Spanien und der Schweiz entstanden, hat Wolfgang Fernandez von DAWN geschätzt. Ähnliche Bewegungen kommen in Afrika, Asien und Amerika zum Vorschein.

... Die Gemeindegründungs-Bewegungen entsprechen der Generation-X, hat Karsten Wolf, ein deutscher Jugendleiter, zu DAWN gesagt. Die kleinen Gruppen bevorzugen persönliche Beziehungen und meiden formale Institutionen mit traditionellen Gottesdiensten und denominationellen Hierarchien, sagte er. Viele zögern, ihre Zusammenkünfte als "Kirche" zu bezeichnen, wegen der Assoziation zu den, wie sie es sehen, trocknen Liturgien und faden Anbetung.

... Junge Leute fühlen sich zurückgedrängt in einer traditionellen kirchlichen Umgebung und wollen mehr Freiheit geniessen, sagte Fernandez. Er entdeckte das während einem DAWN Congress in Norwegen. Er bemerkte, dass die Pastoren entmutigt aber die jungen Leute voll von Energie waren.

... Die jungen Leute "waren sehr begeistert, und hatten viele tolle und aufregende Geschichten wie Hunderte junger Menschen für Christus gewonnen wurden", sagte er. Doch die Pastoren "hatten keine Sicht für die neue Welle an geisterfüllter Jugend. Es passte nicht ins Konzept ihrer Ausbildung und ihrer Ordination in den Dienst. Sie sahen kein Weg, wie dies zu einem Sonntagmorgen-Gottesdienst passt."

... Den jungen Norwegern "wurde die Erlaubnis erteilt, sich als Jugendgruppen zu bezeichnen, aber nicht als Kirche", sagte Fernandez. "Diese jungen Leute haben ausgerufen, 'Hey, wir wollen die Kirche sein, wir wollen es anders machen, wir wollen die eigenen Leute taufen, welche wir für Jesus gewonnen haben. Und wir wollen die Möglichkeit haben, den Glauben zu erklären in einer Sprache welche ihnen einleuchtet.' "

... Diese Bewegung hat das Potential, die Kirche für die Zukunft zu schaffen, sagte Wolf zu DAWN. Die Generation-X ist die grösste, welche die Welt je gesehen hat, mit einer Zahl von etwa 2 Milliarden Menschen, inklusive 80 Millionen in den USA, berichtete DAWN. Die jungen Leute von heute werden in zehn oder weniger Jahren die Gesellschaft der Nationen sein. Darum, wenn wir das heutige Model der Kirche zurecht rücken, werden wir die Kirche von morgen bauen," sagte Wolf.

Autor: Reinhold Scharnowski

Contra eines reformierten Pfarrers

Es ist die grundlegende Aufgabe der Kirche, sich zu jeder Zeit darum zu bemühen, das Evangelium in einer zeitgemässen Form den gegenwärtig lebenden Menschen zu verkünden und ein glaubwürdiges Christ-sein zu leben. Dabei gibt es international sehr grosse Unterschiede in den Formen, den Glaubensinhalten und dem Zustand der Kirchen. Gerade die Reformierte Kirche hat aber seit jeher erkannt, dass man sich immer wieder reformieren muss. Das bedeutet, dass die Formen immer der Zeit und den Menschen entsprechen sollen; der Inhalt der christlichen Botschaft bleibt aber immer bestehen.
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass diese jungen Bewegungen die Kirche neu erfinden. Vielmehr zehren sie genauso vom reichen Erfahrungsschatz von fast 2000 Jahren christlichem Leben und besonders von der Reformation. Es wäre zu wünschen, dass mindestens der Versuch unternommen wird, mit den örtlichen Pfarrern und Kirchen zusammen zu arbeiten und verbindlich am Aufbau und der Weiterentwicklung des christlichen Lebens zu arbeiten. Das ist vielleicht der schwerere Weg. Sich einfach gegen die traditionellen Kirchen abzugrenzen wäre aber zu billig. Die wahre Front liegt nicht gegen die Kirchen gerichtet, sondern gegen den unchristlichen Zeitgeist und die vielen gleichgültigen Menschen, die es zu gewinnen gilt.

Peter Hiltbrand, reformierter Pfr. in Gsteig b. Interlaken

Datum: 26.11.2002

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