Partnerschaft unter Jesus-Leuten: Tobias und seine Freunde in Lettland

leaf
riga

Acht Monate war Tobias Müller, 21, jetzt unterwegs. Er ist Beauftragter im "Baltikum-Arbeitskreis" des EC-Jugendverbandes. Tobias erlebte in Lettland viel menschliche Wärme. Aber auch bitter kalte Temperaturen.

Er hat jede Menge Storys auf Lager. Die vom Haltesignalknopf im Stadtbus, der sich beim Drücken als Notbremse entpuppte. Dem evangelischen Pfarrer, der den Gottesdienstraum bei 25 Grad unter Null mit einer Wärmelampe für Ferkel beheizte. Oder von der Action, als ein deutscher Besucher seinen Rückreisebus verpasste: Lettische Freunde packten ihn ins Auto, baten die Grenzer telefonisch darum, den Bus an der Grenze durch schikanöse Kontrollen aufzuhalten...

Spontan und fetzig

Das wichtigste Thema für Tobias Müller sind die Menschen im Baltikum. Ihn beeindruckt ihre Gastfreundschaft. Die Ernsthaftigkeit, Fröhlichkeit und missionarische Spontaneität, mit der junge Christen ihren Glauben in der baltischen Republik leben. Stark findet er die "Leaf-Gruppe": Zehn Jugendliche der Jesus-Kirche in Riga. Sie machen "Hey Hou Latvija" - eine fetzige Jugendevangelisation auf dem Land mit spielerischen Zaubereien, guter Musik, Quiz, Zeugnissen und der mitreissenden Botschaft von Jesus Christus. "Die setzen sich ein, als hätten sie sonst keine Probleme", begeistert sich der 21-jährige Hochschulanwärter, "und das alles zum Nulltarif!"

Neue Jugendzeitung

Tobias Müller kommt aus dem hessischen Marburg-Caldern. Er ist Mitglied der Stadtmission, Beauftragter für Osteuropa-Kontakte im "Baltikum-Arbeitskreis" des deutschen EC-Chrischona-Jugendverbandes (ECJA). Acht Monate lang war er gerade als Gast in Lettland, jobte im Büro des Jugendbeauftragten der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands, setzte sich für das Erscheinen einer Jugendzeitung in lettischer Sprache ein. Im April startete nun die erste Ausgabe von "Zars": mit zwölf Seiten Lesespass, Infos über christliche Jugendkreise und evangelistischen Beiträgen.

Staubpisten nonstop

Seine Unterkunft fand der 21-Jährige in einer 1-Zimmer-Wohngemeinschaft am Ostrand der Hauptstadt Riga. "Ich musste lernen, mit manchen Einschränkungen zu leben, meine Wäsche zum Beispiel von Hand zu waschen und nicht ständig übers Essen nachzudenken", resümiert er diese Zeit. Er ist nicht der einzige ECJA-ler, der in Lettland oder Littauen seine speziellen Erfahrungen gemacht hat. Wenigstens einmal im Jahr nehmen Jugendliche die rund 30-Stunden-Nonstop-Strecke ins Baltikum unter die Räder, scheuen weder Huppelstrassen noch Staubpisten, lassen sich an der Grenze gegen Maul- und Klauenseuche desinfizieren. Sie wollen Freundschaft bringen, besuchen Gemeinden und Jugendkreise, machen mit bei missionarischen Aktionen.

Schon zehn Jahre

Die enge ECJA-Partnerschaft ins Baltikum startete mit einem Hilfstransport am Reformationstag 1992. Seither fördert der Baltikum-Arbeitskreis Jugendkontakte durch Rundbriefe, Begegnungsfreizeiten, die Begleitung lettischer und litauischer Au-pair-Jugendlicher und Studenten in Deutschland. Letzte gemeinsame Aktion: eine Fahrradfreizeit und ein missionarischer Einsatz in Lettland. "Und im Oktober treffen wir uns zu einer Riesenfete in Berlin", freut sich Tobias. Dann feiert die Baltikumarbeit ihr 10-jähriges Jubiläum.

Webseite: www.ecja.de

Datum: 26.06.2002
Autor: Günther Kress
Quelle: Chrischona Magazin

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service