Wenn ich
Jugendliche fragen würde, wie sie den missionalen Lebensstil leben, würden sie
mich wahrscheinlich mit fragenden Augen anschauen. Wenn ich ihnen hingegen die Frage
stelle, wo sie Gottes Liebe in der letzten Woche sichtbar machen konnten, höre
ich immer wieder ermutigende Geschichten.
Pascal
erzählte mir kürzlich: «Ich bin begeistert, mit Menschen über meinen Glauben zu
sprechen. Am Geburtstagsfest meiner Freundin führte ich mit zwei Menschen tiefe Gespräche über Jesus, die ihn noch nicht kennen. Einfach grossartig!» Ich persönlich erlebe, wie die junge Generation das Anliegen trägt, den Lebensstil
von Jesus zu leben und die Liebe Gottes sichtbar zu machen. Wie kann das
praktisch aussehen?
Entdecken
Gott liebt
alle Menschen und will auch mich dazu gebrauchen, seine Liebe zu zeigen. Deshalb
überlege ich mir zuerst einmal, wo es in meiner Familie, im Freundeskreis, in
der Nachbarschaft, in der Schule oder am Arbeitsplatz Menschen gibt, die Jesus
noch nicht kennen. Ich schreibe mir die Namen auf und beginne, für diese
Menschen zu beten. Ich verbringe Zeit mit ihnen und bin
für sie da.
Erzählen
Menschen
lieben Geschichten. Jeden Montag spricht man in der Pause darüber, wie verrückt
das Wochenende war. Ich persönlich erzählte früher jeweils alles von meinem
Wochenende – bis auf den Gottesdienst. Aber dann habe ich gelernt, wie
kraftvoll und einfach es ist, in 30 Sekunden von meinen Erlebnissen mit Gott zu
erzählen. Es ist so simpel zu sagen: «Am Sonntag war ich im Gottesdienst, das
war für mich so erfrischend und ermutigend, da Gott meine tiefsten Sehnsüchte
erfüllt.» Punkt und Schluss. Kaum jemand hat ein Problem damit. Deshalb lasst
uns solche 30-Sekunden-Geschichten erzählen.
Erleben
Christof Inniger
In unserer
Zeit existiert ein unglaubliches Mass an Wissen. Jugendliche sind oft
überfordert, damit richtig umzugehen. Deshalb zählt mehr, was persönlich erlebt
wird. Lasst uns Menschen eine Möglichkeit geben, Gott zu erleben. Wenn mir
jemand von Sorgen, Nöten, Krankheit oder Wünschen erzählt, ist das ein
Steilpass für ein kurzes Gebet. Einfach fragen: «Ich glaube an einen Gott, der Situationen
verändern kann. Darf ich kurz beten?» Es ist erstaunlich, wie viele sehr gerne
zustimmen. Dann bete ich: «Danke, Jesus, dass du real und erfahrbar bist. Ich
bete in deinem Namen, dass diese Krankheit verschwindet oder sich diese
Situation verändert. Amen.» Wiederum 30 Sekunden, die lebensverändernd sein können.
Einladen
In den
letzten Jahren durfte ich immer wieder erleben, wie durch das Verbringen von
gemeinsamer Zeit und das Erzählen oder Erleben von 30-Sekunden-Momenten Menschen
mehr von Gott wissen wollten. Plötzlich wurde ich gefragt: «Wie gehst du mit
Angst um?» oder «Wieso bist du immer so fröhlich?». Diese Fragen sind wiederum
Steilpässe, um von Jesus zu erzählen. Es kamen aber auch Bitten wie: «Könntest
du mir 50 Franken leihen, damit ich bis Ende Woche über die Runde komme?» Dies
sind Möglichkeiten, um das Evangelium zu leben und Nöte von Menschen praktisch
zu lindern.
Wenn solche Fragen gestellt werden, ist für mich oftmals der Zeitpunkt
gekommen, um mutig zurückzufragen: «Wie ist es mit dir, möchtest du diesen
Jesus besser kennenlernen?» Ich ermutige die Person, mit Gott zu reden wie mit
einem Freund. Ich fordere sie heraus, ihm alles anzuvertrauen, was sie
beschäftigt und bewegt. Ich schenke ihr eine Bibel, damit sie mehr über
Jesus lesen kann. Ich bete dafür und glaube, dass ich ihr eines Tages die
nächste Frage stellen kann: «Möchtest du eine Beziehung mit Jesus haben und ihm
dein Leben
anvertrauen?»
Zum Autor
Christof Inniger ist Jugendpastor im Ekklesia Movement und
Jugendverantwortlicher der Vereinigung Freier Missionsgemeinden in der Schweiz VFMG.
Sein Herz schlägt dafür, dass Menschen Gottes verändernde und tiefe Liebe und
Gegenwart erleben. Er träumt von einer jungen Generation, die aufsteht und den
Lebensstil von Jesus lebt, liebt Sport in der Natur, kreativ sein, Fun und
gutes Essen.