Manchmal fängt
eine Geschichte mit Gott im Kleinen an, ganz unscheinbar. Und bringt doch grosse
Veränderung…
Es ist
Samstagabend, ich bin im Jugendkreis. Nach dem Input trinken wir gemeinsam Tee,
im Hintergrund läuft Musik. Ich bin in einem Gespräch, dabei fällt mir während
einer kurzen Gesprächspause der Liedtext auf, den man im Hintergrund hört: «Like
a mighty storm, stir within my soul, Lord have Your way in me.» Das
heisst in etwa: Bring meine Seele in Bewegung wie ein mächtiger Sturm. Herr,
wirke du in mir. – Schöner Text, denke ich.
Aufgeben – ein
Verlierer?
Rund 24 Stunden
vergehen. Mir fällt der Text vom Vorabend wieder ein. Ich komme auf die Idee,
das Lied einfach mal bei YouTube zu suchen. Doch wie heisst das Lied
eigentlich? Da ich den Titel nicht kenne, gebe ich den mir bekannten Liedtext
ein. YouTube zeigt mir den Titel des Liedes an: «I surrender».
Während ich mir
das Lied anhöre, frage ich mich, was «I surrender» überhaupt bedeutet. Ich
wundere mich über die Übersetzung, denn Google übersetzt «to surrender» mit
kapitulieren, aufgeben oder sich ausliefern. Das sind ja Worte, die nicht
unbedingt positiv behaftet sind. Ganz im Gegenteil, wer kapituliert, der gibt
auf. Der hat keine Kraft mehr. Der ist ein Verlierer.
Also, warum
spricht Hillsong in dem Song von Kapitulation? Wen oder was soll ich aufgeben?
Weniger ich,
mehr Gott
Andreas Janssen
Nach einigem
Überlegen merke ich: Ich kämpfe oftmals meine eigenen Kämpfe. Ich kämpfe für
meine Ideen, Vorstellungen und Gedanken. Ideen und Vorstellungen wie Gemeinde
oder Jugendkreis, wie meine Zukunft auszusehen hat. Ich führe einen Kampf. Für
mich. Und deswegen oft auch gegen Gott. Und genau deswegen ist es notwendig,
dass ich meinen Kampf aufgebe. Dass ich aufgebe, für meine Ideen zu leben, und
anfange, mehr für Gottes Ideen für mein Leben zu leben.
Ein neues Ja
Genau das ist mir
in diesem Moment klar geworden. Mich hat der Song «I surrender» gepackt. Am
Sonntagabend, kurz vor dem Zu-Bett-Gehen, zeigte Gott mir also, dass ich meine
Kämpfe aufgeben muss. Und dann konnte ich nochmal ganz neu «Ja» zu Gott und
seinen guten Ideen für mein Leben sagen. Als Christ, als Jugendkreisleiter, als
Freund, als Sohn, als ganzer Mensch möchte ich mich gebrauchen lassen von Gott.
Denn um sagen zu
können «Lord, have Your way in me» – das wird mir jetzt auch beim Schreiben
bewusst –, muss ich kapitulieren. Ich muss meinen Kampf aufgeben und beginnen,
den Kampf gemeinsam mit Gott zu kämpfen. Denn nur mit diesem göttlichen Segen
kann ich den Kampf gewinnen. Nur so kann Gott mich gebrauchen. Nur so kann Gott
durch mich wirken.