Düstere Musik, Friedhofbesuche, Schminken – als Jugendlicher ist Jonathan Steinert von der Grufti-Szene fasziniert. Er heiratet ein Mädchen
aus der Szene, doch dann kommt auch Okkultismus ins Spiel. Als er sich von all dem distanzieren will, geht seine Ehe in die Brüche – mit nur 23 Jahren
geschieden. Was jetzt?
Jonathan Steinert mit seiner zweiten Frau Christiane
Jonathan Steinert
wächst in einem christlichen Elternhaus auf. Doch mit 17 Jahren beginnt er,
gegen seine Eltern zu rebellieren – und sucht Anschluss in der Gruftiszene, die
«schwarze Szene» oder Gothic-Kultur, wie sie auch genannt wird. Faszination an
Tod, Trauer, Schmerz, Leid und düsterer Musik prägen die
Szene. «Es faszinierte mich, unter Leuten zu sein, die ähnlich gekleidet sind,
ähnlich denken wie ich…» Er findet es spannend, sich zu schminken, sich
darzustellen wie eine andere Person und sich dabei vom Mainstream abzuheben.
Oft geht er abends auf den Friedhof, um für sich zu sein. Dazu kommen diverse
Frauengeschichten. «Ich versuchte, mein Leben so zu leben, wie ich das wollte
und mir meine Träume und Wünsche zu erfüllen, wie ich sie wollte.» Seine Eltern
verstehen ihn nicht und es kommt zum Bruch, er zieht von zu Hause aus. Tief
drinnen sucht er ständig nach Liebe und Anerkennung, «aber ich habe sie nie
dauerhaft gefunden».
Dann
heiratet er eine Frau, die er in der Grufti-Szene kennengelernt hat. Gemeinsam
sind sie weiter in der Szene unterwegs, bis Jonathan mitbekommt, wie von seiner Frau
Okkultismus betrieben wird. Er spührt,
dass der Teufel anwesend ist und beschliesst, sich von den okkulten Handlungen zu distanzieren. «Ich
habe dabei etwas so Negatives in meinem Herzen gespürt, dass ich mir
sicher war, dass ich nie wieder so etwas erleben wollte. Ich spürte, dass es
mir nicht gut tut.»
Übernatürliche Liebe
Jonathan vor seiner Begegnung mit Gott
Kurz darauf, im Alter von 23 Jahren, geht seine Ehe in die
Brüche. Das zieht ihm den Boden unter den Füssen weg. «Ich wusste überhaupt nicht
mehr, wofür es sich zu leben lohnt.» Dann findet er heraus, dass sämtliche
Konten von seiner Ex-Frau leergeräumt wurden. Mittellos steht er auf der
Strasse – und wendet sich wieder an seine Eltern. «Sie haben mich liebevoll
aufgenommen, was für mich nicht selbstverständlich war, weil ich sie sehr
verletzt hatte.» Diese übernatürliche Liebe überwältigt ihn – etwas scheint am
Glauben seiner Eltern dran zu sein…
Gott existiert!
In derselben Zeit
lädt ihn ein Arbeitskollege zu einem Jugendgottesdienst ein – Jonathan sagt zu.
Während des
Gottesdienstes sprechen ihn, unabhängig voneinander, drei Personen an. «Das war
für mich echt krass, weil sie Dinge ansprachen, die nur ich wissen konnte. Und
sie zeigten mir dadurch, dass es Gott wirklich gibt.» Die Liebe, die er in dem
Gottesdienst spürt, fasziniert ihn. Immer stärker sucht er danach, wie er diese
Liebe greifen kann – er möchte, dass Gott in seine kaputte Situation kommt.
Neue Hoffnung, neues Leben
Er beginnt, immer
öfter den Gottesdienst zu besuchen und erlebt, wie das, worüber gepredigt wird,
ihn anspricht und sein Herz berührt. «Als ich mich für ein Leben mit Jesus
entschied, merkte ich, wie eine unbekannte Liebe in mein Leben kam und ich mit
einem Mal wieder Hoffnung spürte, auf dieser Welt zu sein – weil Jesus mich
liebt.»
Heute ist
Jonathan Steinert wieder glücklich verheiratet und erwartet sein erstes Kind.
«Ich darf jeden Tag aufs Neue diese Freude und Liebe erleben, die Jesus mir ins
Herz gepflanzt hat und die nie ausgeht. Ich kann mich heute so lieben, wie ich
bin, weil Jesus mich so liebt.» Von dieser Liebe möchte er jedem weitererzählen, den er trifft. «Es ist so spannend, Abenteuer mit Jesus zu erleben. Man erfährt noch
schönere und grössere Dinge, wie man sie sich je erhoffen oder erträumen könnte.»