Die Zukunft unserer Erde… und was sagt Jesus dazu?
Wir stehen global
vor enormen Herausforderungen: Es toben Konflikte und Kriege, Menschenrechte
werden mit Füssen getreten, Ressourcen der Erde ausgebeutet und das Klima
schlägt Kapriolen. Die Digitalisierung dringt in jeden Lebensbereich und bringt
nicht nur Segen. Ist unsere Welt dem Untergang geweiht? Das wollten wir vom
Basler Theologen Jens Kaldewey wissen. Hier seine Antwort:
Jens Kaldewey
«Ich glaube, 'unsere Welt' im Sinne der
Welt, wie wir sie kennen, geht unter, aber das ist nicht das Ende. Nachher
kommt nicht das Nichts. Für einen höchstwahrscheinlichen Weltuntergang
sprechen meines Erachtens eine Reihe akuter Gefahren:
1. Klimakatastrophe
Menschliche und politische Massnahmen zur Verhinderung oder
wenigstens Verzögerung einer Klimaveränderung kommen nicht nur zu spät, sondern
werden auch noch dermassen schleppend und halbherzig verwirklicht, dass diese
Katastrophe kaum aufzuhalten ist.
2. Militärische Aufrüstung
Atomwaffensperrverträge
werden gekündigt und neue Atomwaffen in bisher atomwaffenfreien Ländern gebaut.
Neue Waffensysteme werden erprobt und produziert, z.B. Drohnen, Kampfroboter
mit künstlicher Intelligenz, sehr wahrscheinlich biologische und chemische
Tötungssysteme in geheimen Labors und natürlich digitale Waffen aller Art wie
Computerviren, Trojaner und andere Schadprogramme.
3. Moralische Abrüstung
Verantwortung
für andere? Fehlanzeige! Alles dreht sich nur noch um die eigene kleine Welt.
Der kollektive Egoismus wuchert, Interessen der eigenen Gruppe gelten als
absolut. In Abstimmungen neutralisiert man sich gegenseitig, vernünftige und
dringende Regierungsbeschlüsse werden blockiert, finden keine Mehrheiten mehr.
Man sucht politische, wirtschaftliche oder sogar militärische Erlöserfiguren.
Das wachsende Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich führt zu gewaltbetonten,
schwer zu kontrollierenden Schutzmassnahmen auf der Seite der Reichen. Man geht
über Leichen, um den eigenen Besitzstand zu wahren. Auf der anderen Seite
wachsen Neid, Hass, Verzweiflung und ebenfalls Gewaltbereitschaft. Eine
äusserst brisante Lage, die sich in Bürgerkriegen entlädt. Die Anfänge sehen
wir in mehreren Ländern der Erde.
4. Digitalisierte Zentralisierung
Darunter verstehe ich, dass die Digitalisierung zu einer
weltweiten Vernetzung der Daten führen wird. Hochwichtige, 'systemrelevante'
Steuerungssysteme (z.B. für den Strom, die Wasserversorgung und den
öffentlichen Verkehr) werden angreifbar und tatsächlich angegriffen werden. 'Hacker' werden zwischendurch schneller sein als die Datenschützer. Es ist
denkbar, dass heimlichen oder bekannten Diktatoren mit Hilfe von Hackern und
Computerviren eine Art digitale globale Machtübernahme gelingt. Oder sie
begehen über dieselben Kanäle fatale Fehler und lösen so eine globale
Katastrophe aus.»
Tröstende Worte des Propheten Jesaja:
Diese
Überlegungen sind keine Verschwörungstheorien, sondern nüchtern und
real, sagt der Theologe Jens Kaldewey. Er sieht die genannten Bedrohungen eng
miteinander verbunden. Zusammen könnten sie sich bis zur Katastrophe
hochschaukeln… Das macht Angst. In der Bibel finden sich mögliche Erklärungen –
und sie wecken Hoffnung!
Jens Kaldewey: «Ich möchte nachfolgend die Worte des Propheten
Jesaja erläutern. Propheten waren und sind Menschen, die durch das vor Augen Liegende hindurchsehen ins Unsichtbare, in eine göttliche Dimension. Dazu
gehör(t)en immer auch Vorhersagen zukünftiger Ereignisse. Jesaja war einer der
Propheten Israels und lebte ca. 750-700 Jahre v. Chr. Er gab immer wieder
Ausblick auf ein glückliches Ende:
Das Versprechen
'Er weist die
Völker zurecht und schlichtet ihren Streit. Dann schmieden sie aus ihren
Schwertern Pflugscharen und aus ihren Speerspitzen Winzermesser. Kein Volk wird
mehr das andere angreifen und niemand lernt mehr das Kriegshandwerk' (Jesaja,
Kapitel 2, Vers 4). Später schreibt der Prophet: 'Der Herr, der Herrscher der
Welt, wird für alle Völker ein Festmahl geben mit feinsten Speisen und besten
Weinen, mit kräftigen, köstlichen Speisen und alten, geläuterten Weinen. Hier
wird er den Trauerflor zerreissen, der allen Völkern das Gesicht verhüllt; er
wird das Leichentuch entfernen, das über den Nationen liegt. Den Tod wird er
für immer vernichten und von jedem Gesicht die Tränen abwischen. Dann nimmt er
die Schande von seinem Volk, unter der es überall gelitten hat. Der Herr, der mächtige
Gott, hat es versprochen!' (Jesaja, Kapitel 25, Vers 6-8).
Die Wehen
Auch Jesus
Christus hat seine Jünger kurz vor seinem Tod in einer langen Rede auf die
turbulente und notvolle Entwicklung der Menschheitsgeschichte vorbereitet
(Matthäus-Evangelium, Kapitel 24). Nachdem er von ideologischen Verführungen,
Erdbeben, Hungerkatastrophen und Kriegen gesprochen hat, schimmert das Licht
einer hellen Zukunft durch seinen Schlusssatz: «Dies ist erst der Anfang der
Wehen.» Was ist der Sinn von Wehen? Dass etwas geboren wird! Etwas, das lange
gewachsen ist, verborgen im 'Mutterbauch dieser Welt', wird nach einer langen,
schwierigen und schmerzhaften Geburt geboren! Wie heisst dieses Kind? Es ist
ein Reich des Friedens, regiert von Christus.
Der Neubeginn
Petrus, der die
Rede von Jesus damals mit eigenen Ohren gehört hat, schreibt darüber
Jahrzehnte später voller Hoffnung und Zuversicht: 'Doch wir warten auf den
neuen Himmel und die neue Erde, die Gott versprochen hat – die neue Welt, in
der Gerechtigkeit regiert' (2. Petrusbrief, Kapitel 3, Vers 13). Es ist nicht
wichtig, alle Einzelheiten dieser Entwicklung zu kennen. Es ist aber wichtig,
nüchtern zu hoffen: Die kleine oder auch die grosse Welt, in der wir heute
leben, wird früher oder später untergehen. Aber das ist nicht das Ende. Die
neue Welt kommt!»