«Bin ich Christ?»

Experiment zur Asylbewerber-Situation in Schweden schlägt Wellen

Wie findet man heraus, welcher Asylbewerber wirklich Christ ist und welcher nicht? Ganz klar, durch Fragen. Doch diese sind von den schwedischen Behörden so unmöglich formuliert, dass noch nicht einmal einheimische Christen sie beantworten können.
Asylverfahren
Micael Grenholm

Es ist fast zu unglaublich, um wahr zu sein: Nach Grossbritannien (Livenet berichtete) macht nun auch Schweden Schlagzeilen mit einem unmöglichen Test für christliche Asylbewerber. Was steht in Matthäus, Kapitel 10, Vers 34? Welche Dinge sind im Christentum verboten? Können Sie die Sakramente beschreiben? Anhand der Antworten auf diese und viele andere Fragen wollen die schwedischen Beamten – von denen die Mehrheit selbst scheinbar nicht viel über das Christentum weiss – entscheiden, welcher Antrag von einem «echten» und welcher von einem «falschen» Christen stammt.

Das Experiment

Der schwedische Pastor und Journalist Micael Grenholm aus Uppsala in Schweden entschloss sich daraufhin mit ein paar Freunden zu einem Experiment: Aufgrund einiger Fragen des schwedischen Migrationstests erstellten sie einen Test unter dem Namen «Bin ich Christ?» und verteilten diesen über die Sozialen Medien. Zu den oben genannten Fragen kamen noch weitere wie «Was ist der Unterschied zwischen der Protestantischen und der Orthodoxen Kirche?» oder «Was denken Sie darüber, dass das Neue Testament frauenfeindlich ist?».

Nur 0,3 Prozent hätten bestanden

Wie erwartet verbreitete sich der Test extrem schnell – und die Ergebnisse waren erstaunlich, wie Grenholm bei «The Christian Post» berichtet. Alle möglichen Leute – innerhalb von vier Tagen nahmen über 100'000 Leute teil – beantworteten die Fragen und teilten diese ebenfalls über die Sozialen Medien. Nur 300 von ihnen, also weniger als 0,3 Prozent, beantworteten über 60 Prozent korrekt und hätten damit den Test bestanden.

Priester und Pastoren bieten Hilfe an

Doch mehr als nur die Beantwortung des Tests brachte das Experiment eine Debatte im Land ins Rollen, wie angebracht so eine Befragung wirklich ist, um echte von falschen Christen zu unterscheiden. Der Schwedische Kirchenrat erklärte etwa, dass Priester und Pastoren weit besser ausgerüstet seien, um dies zu beurteilen. Demnach sollten ihre Aussagen bei solchen Befragungen mit hinzugezogen werden. Die Migrationsbehörde selbst habe widersprüchliche Antworten zum Test gegeben, wie Grenholm weiter berichtet. Während zum einen der Fragenkatalog verteidigt wurde, erklärten am selben Tag andere, dass der Test überhaupt nicht genutzt würde.

Erst vor wenigen Wochen habe ein Asylbewerber das Vater Unser falsch aufgesagt. Der Fehler lag aber vielmehr beim Übersetzer, der eine Zeile mit «erlöse uns von Verkehrsunfällen» übersetzte, woraufhin die Migrationsbehörde erklärte, dass dies doch wirklich verdächtig sei. Der Asylbewerber wurde daraufhin abgeschoben.

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Datum: 15.02.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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