In Spanien wurden im vergangenen Jahr jeden Monat
16 neue evangelische Gemeinden gegründet. Das zeigen offizielle Statistiken des
Justizministeriums. Doch das Wachstum hat nicht nur mit Evangelisation zu tun.
Evangelische Kirche in Madrid
Die spanischen
Protestanten sind am Wachsen: Im Vergleich zum Dezember 2017 gibt es heute 197
evangelische Gemeinden mehr. Diese Zahlen zeigten die fortwährende positive
Tendenz der vergangenen fünf Jahre, schreibt der christliche Nachrichtendienst
Protestante Digital. Mit insgesamt 4'238 Kirchen sind die Evangelischen damit
die grösste religiöse Minderheit im Land – katholische Gotteshäuser sind mit
23'019 immer noch in der deutlichen Mehrheit.
Wachstum hauptsächlich durch Immigranten
Diese Tendenz liegt
allerdings nicht nur an der Evangelisationsfreudigkeit und einer
Gemeindegründungsvision der spanischen Christen. Ein grosser Teil des starken
Wachstums liegt auch an der Einwanderung von Lateinamerikanern nach Spanien. So
bestätigte schon der Sprecher des Verbandes Evangelischer Religiöser
Institutionen Spaniens (Ferede), Jorge Fernández, vor einigen Jahren gegenüber
der Tageszeitung El País, dass der Impuls «im Zusammenhang mit der Immigration,
vor allem von Lateinamerikanern» stehe. Viele von ihnen hatten bereits in ihrem
Heimatland eine christliche Gemeinde besucht und suchen nun natürlich auch in
der neuen Heimat Anschluss oder gründen neue Gemeinden.
Auch Islam wächst
Ebenfalls im Anstieg sind
auch die Muslime: Laut der Statistik existieren in Spanien 1'632 Moscheen.
Damit ist die Zahl islamischer Zentren in den vergangenen sieben Jahren um 644 angestiegen. Deutlich
niedriger liegen die Zahlen der weiteren religiösen Minderheiten, wozu die
Orthodoxen, Juden, Zeugen Jehovas und Mormonen gehören.