Wenn Satire geglaubt wird

Nein, Religion ist in Island nicht verboten

In den letzten Wochen kursierten schlimme Nachrichten über Island und einen angeblichen «Kampf gegen die Religion» im Netz. In einer Zeit der Verwirrung, in der jedermann seine «news» ins Netz setzen kann, sollten Medien – auch christliche – sehr sorgfältig prüfen, über was sie berichten.
Kirche in Seydisfjördur

Nein, Sie haben es nicht auf Livenet gelesen. Aber in den letzten Wochen machten schlimme Geschichten über Island im Netz die Runde. Viele Internetnutzer waren entrüstet, zu lesen, dass in diesem kleinen Land Kinder und Jugendliche «ab sofort» nicht mehr religiösem Einfluss ausgesetzt werden dürfen; ein neues Gesetz besage, dass «kein Elternteil oder Jugendarbeiter eine Person unter 21 Jahren der Religion aussetzen und sie in eine Kirche, ein Gotteshaus oder eine Moschee bringen darf». Blogs und Webseiten, darunter auch christliche, verbreiteten diese Geschichte, ohne die Quelle zu überprüfen. Dabei hätte eine schnelle Google-Suche zutage gebracht, dass diese Story von einer Satire-Seite stammt, also erfunden ist. 

Kommt öfter vor

Im Jahr 2016 nannte die grosse spanische Zeitung El Pais Christen «mittelalterlich», nachdem ihr Brasilien-Korrespondent einem «hoax» (einem unwahren Internet-Witz) aufgesessen war, nach dem Pfingstler angeblich lehrten, dass «Männer, die kochen können, schwul werden». Erst nach vielen Beschwerdebriefen stellte El Pais die Meldung richtig.

Im Internet kann jeder schreiben, was er will. Viele Menschen verbreiten unkritisch Nachrichten, die ihre persönlichen Meinungen bestätigen. Das führt oft zu einem Klima der Verwirrung, in dem ein sauberer Journalismus umso wichtiger wird.

Journalistische Kriterien…

Christliche Medien und Webseiten werden öfter beschuldigt, unkritisch «Nachrichten» zu übernehmen, die sie in ihrem Glauben bestätigen. Umgekehrt werden sie gern zornig über Nachrichten, die zwar wahr sind, aber nicht in ihre Meinung passen. Immer mehr Autoren und Webseiten – darunter auch Livenet von Anfang an – wenden darum saubere Kriterien der Prüfung an, bevor sie eine Nachricht weiterverbreiten. Dazu gehören die Fragen:

- Ist die Quelle zuverlässig?

- Wann wurde der Artikel geschrieben?

- Wurden die Bilder (oder Videos) manipuliert?

- Was für eine Reaktion versuchen die Autoren bei mir zu bewirken?

- Ist die Überschrift lediglich dazu da, Klicks zu generieren?

… auch bei Livenet

Nachfolger des Mannes, der sich «die Wahrheit» nannte, sollten in dem, was sie weiterverbreiten, bekannt sein für ihre Zuverlässigkeit und Exaktheit. Bei Livenet sorgt ein erfahrenes Redaktionsteam nach Möglichkeit für saubere Information. Natürlich hat jeder Redaktor / jede Redaktorin ihre persönliche Meinung, die auch in Auswahl und Formulierung der Artikel einfliesst. Aber gegenseitige Kontrolle und interne Diskussionen und Feedbacks helfen, dass Sie auf die Informationen vertrauen können, die Sie bei uns finden.

Ihren nächsten Island-Ferien steht also nichts mehr im Wege.

Zum Thema:
Religionsstudie: 0% der isländischen Jugend glaubt, dass Gott die Erde geschaffen hat
ChristNetForum in Biel: Alles Fake? Wahrheit in Politik und Medien
Fromme Skepsis?: Christlicher Journalismus und die Werte des Felix E. Müller

Datum: 21.09.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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