Neuer Fokus auf Evangelisation

Schotten haben «riesigen Hunger nach dem Wort Gottes»

Während die offizielle Kirche Schottlands immer weniger Mitglieder zählt, wachsen gerade freie Gemeinden immer weiter. Laut David Robertson, Pastor einer Freikirche in Schottland, liegt das daran, dass sich die offizielle Kirche vom Wort Gottes abwendet, während die freien Gemeinden sich neu auf die Evangelisation und die Bibel konzentrieren.
Schottland
David Robertson, Pastor der Freien Gemeinde Schottlands

Die evangelische Kirche in Schottland ist am Schrumpfen, immer weniger Menschen füllen Sonntags die Kirchenbänke. Dies bestätigt auch eine neue Studie; demnach identifizieren sich nur noch 20 Prozent der Menschen mit der Kirche von Schottland – 1999 waren es noch 35 Prozent gewesen.

Richtung verloren

David Robertson, Pastor der Freien Gemeinde Schottlands, sieht die Ursache dafür in den neuen Tendenzen der Kirche. «Es gibt viele und sehr komplexe Gründe, aber ich denke, dass der Hauptgrund darin liegt, dass die offizielle Kirche dem Wort Gottes den Rücken zugewendet hat», erklärte er im Interview mit Evangelical Focus. «Es ist eine riesige Kirche mit exzellenten evangelischen Christen, aber die Mehrheit von ihnen hat die Richtung verloren.» Und das, obwohl ein Hunger für das Wort Gottes bestehen würde.

Bibel wirkt attraktiv auf Menschen

Doch laut Robertson ist die Schlussfolgerung nicht, dass 80 Prozent der Schotten nicht am Christentum interessiert sind. «Die Sache ist, dass viele Leute denken, dass sie das Christentum abgelehnt haben, dabei haben sie keine Ahnung, was das überhaupt ist. Wenn man ihnen dann vom Evangelium erzählt, dann schockieren sie vielleicht die biblischen Geschichten und die christliche Lehre, aber sie können auch äusserst attraktiv auf diese Menschen wirken.»

In 10 Jahren um 50 Prozent gewachsen

Freikirchen und unabhängige Gemeinden dagegen seien am Wachsen, berichtet Pastor Robertson. Auch seine Kirche erlebe Wachstum. Grund hierfür sei wohl, dass man sich neu auf die Evangelisation konzentriert, glaubt Robertson. Ausserdem seien eine Reihe junger Leute gekommen, die sich in der Gemeinde engagieren. Viele von ihnen waren enttäuscht von der offiziellen Kirche. So konnte die «Freie Gemeinde Schottlands» in den vergangenen Wochen um 50 Prozent anwachsen.

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Datum: 04.05.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

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