Versöhnung in Ostukraine

Pastoren der Ukraine und Russland reichen sich die Hand

Auf einem Seminar in der Ostukraine trafen sich vor wenigen Wochen 16 Pastoren der Ukraine und Russland, um gemeinsam Wege der Annäherung für die Christen der zwei Länder zu suchen. Versöhnung wurde an dem Wochenende aber auch ganz praktisch gelebt…
Ukrainische und russische Pastoren beten gemeinsam.

Kann die Kirche verfeindete Länder miteinander versöhnen? Ja, wenn es engagierte Gemeinden und Christen gibt, die erste Schritte aufeinander zugehen. Dies zeigten Ende Oktober 16 Pastoren der Ukraine, Russland und den USA, die sich in Slowjansk in der Ostukraine trafen. Organisiert vom Verein für Geistliche Erneuerung, wollte man durch das Seminar Mechanismen entwickeln, durch welche die Versöhnung zwischen den religiösen Gemeinschaften und der Gesellschaft beider Länder angekurbelt werden kann. Es war die erste Initiative dieser Art seit Beginn der Kämpfe in der Ostukraine.

Bereichernder Austausch

Den Organisatoren gelang es, ein sicheres und freundliches Ambiente zu schaffen, in welchem sich die Teilnehmer ganz ehrlich ihre Ansichten und Meinungen mitteilen und die aktuellen Beziehungen zwischen den Ländern analysieren konnten. Auch wurden die biblischen Prinzipien der Versöhnung und des Friedenstiftens ins Visier genommen. Im Nachhinein erklärten Gemeindeleiter beider Länder, dass sie einander und die Situationen der Gemeinden des jeweils anderen Landes nun besser verstehen würden.

Seelsorge, Hilfe und Versöhnungsgebete

Doch es blieb nicht bei der Theorie. Am zweiten Tag des Seminars reisten die Pastoren mit einem Team von Freiwilligen in Städte der Region, die besonders unter den Kämpfen gelitten haben. Hier halfen sie den Anwohnern, verteilten Lebensmittel und christliche Literatur. Ausserdem standen sie für Seelsorgegespräche zur Verfügung und sprachen mit den Anwohnern. Am dritten Tag besuchten sie eine lokale Gemeinde und boten Gebete zur Versöhnung an. So konnten die Pastoren untereinander Vergebung aussprechen, Versöhnung leben und die Ideen mit in ihre Gemeinden nehmen. Ein nächstes Seminar dieser Art ist bereits in Planung.

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Datum: 21.11.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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