«Wind of Change»

Vier Christen im türkischen Parlament

Neben Israel ist namentlich die Türkei das Land der Bibel. Zuletzt war die Lage der Christen in diesem Land schwierig. Doch bei den jüngsten Wahlen bliess ein Değişim rüzgarı («Wind of Change»): Vier Christen wurden ins Parlament gewählt.
Selina Doğan ist eine der vier Christen, die ins türkische Parlament gewählt wurden.

Einige der ersten Gemeinden lagen in der osteuropäischen Türkei. Neben Israel, Irak, Ägypten und Iran ist die Türkei eines der Länder der Bibel. Dennoch war die Lage der Christen über lange Jahr schwierig. Immer wieder wurden Pastoren verhört, Gemeinden schikaniert – zu den traurigen Höhepunkten gehörte der Mord an zwei türkischen und einem deutschen Christen sowie die Enteignung des Klosters Mor Gabriel.

Volk votiert für Veränderung

Erdogan fuhr zudem einen harten Kurs nahe am Islamismus. Doch das türkische Volk scheint das nicht länger zu goutieren. Die jüngsten Wahlen brachten beachtliche Resultate. Erdogans AKP erhielt 41 Prozent der Stimmen, acht Prozent weniger als bei den Wahlen im Jahr 2011.

Im Land, das zu 99 Prozent muslimisch ist, wurden nun vier christliche Abgeordnete ins Parlament gewählt: Markar Esayan, Selina Dogan und Garo Paylan haben armenische Wurzeln und Erol Dora stammt aus der syrisch-orthodoxen Gemeindschaft. Dazu kommen zwei Jesiden, die Deutschtürkin Feleknas Uca und Ali Atalan. Mit Özcan Purcu ist zudem erstmals überhaupt ein Roma-Vertreter gewählt worden.

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Datum: 11.06.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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