Seit der russischen Annexion

Krim: nur ein Prozent der religiösen Organisationen sind neu registriert

Seit Russland die Krim vor etwas über einem Jahr annektiert hat, ist nur ein Prozent der religiösen Organisationen neu registriert worden, die unter ukrainischem Gesetz anerkannt waren.
Die Zivilbevölkerung in der Ukraine leidet. Auch Christen werden immer wieder von Aufständischen bedroht. Sie reagieren mit Feindesliebe.

Vor der Annexion durch Russland waren 1'546 religiöse Organisationen auf der Krim unter ukrainischem Gesetz registriert. Von diesen haben nur 170 einen neuen Antrag auf Anerkennung gestellt, und von diesen sind bisher nur 14 anerkannt worden.

Beschränkt handlungsfähig

Ohne Registrierung können sich Gruppen zwar zu religiösen Zusammenkünften treffen, aber sie können keine Häuser oder Grundstücke mieten, Personen anstellen oder z.B. ausländische Besucher einladen. Die Deadline für die Neuregistrierung wurde zwar vom 31. Dezember letzten Jahres auf den 1. März dieses Jahres verlängert, aber das wurde von religiösen Organisationen nur sehr schwach genutzt. Es gab Klagen, dass der Prozess kompliziert und teuer sei.

Bereits gab es einige Fälle, in denen religiöse Organisationen ihre Mietverträge kündigen mussten. Unter den 14 Organisationen, die bisher anerkannt wurden, sind die Russisch-Orthodoxe Kirche und der muslimische Zentralrat. Vor der Annexion gehörten ausser einer grossen Anzahl orthodoxer und muslimischer Organisationen auch protestantische, katholische und jüdische Gemeinschaften zu den registrierten religiösen Gruppen.

Angriffe auf Kirchen

In den östlichen Landesteilen der Ukraine, in denen Separatisten die Kontrolle übernommen haben, gab es verschiedentlich gewalttätige Angriffe auf Kirchen und Gemeindeleiter, vor allem gegen evangelikale Denominationen, die als «gefährlich» für den Staat angesehen werden. Ein Gemeindeleiter, der anonym bleiben wollte, berichtete: «In den besetzten Gebieten sind einige Christen getötet worden. Sie wurden beschuldigt, amerikanische Spione zu sein.» Auch das Institut für religiöse Freiheit in Kiew verzeichnete zahlreiche Übergriffe auf Christen seit Beginn des Konflikts. Pressesprecher Paul Robinson erklärte vor kurzem: «In den letzten Jahren hat es eine ständige Abnahme religiöser Freiheit in der früheren Sowjetunion gegeben. Separatisten haben in der Ukraine Christen getötet, und die Situation auf der Krim unter russischer Herrschaft zeichnet ein verstörendes Bild der Zukunft für Christen in russisch kontrollierten Gebieten.»

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Datum: 11.04.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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