Offenheit für den Glauben

Ukrainische Band kämpft für den Frieden

Sie packen zusammen mit ihren christlichen Gemeinden in der ukrainischen Krise an: Die Musiker der Band «Oskord». Auch baut die Band Brücken. Die Musiker sprechen besser russisch als ukrainisch, doch ihre Songs sind in ukrainischer Sprache gehalten.
Die Band «Oskord» während eines Konzerts

Die Krise rüttelt und nagt an den Menschen in der Ukraine. Dennoch spielte die Band «Oskord» vor kurzem in der Schweiz am christlichen Rock-Festival «Elements of Rock». Für diese Courage wie auch für den mitreissenden Auftritt gehörte die Band zu den einprägsamsten Gruppen des Events. Die Lage in der Heimat sei schwierig, hielten die Mitglieder der Formation fest. «Oskord»-Bassist Alexei Andrushenko: «Gut ist, dass nun viele sehr offen für Gottes Wort geworden sind.» Die Zeit der Proteste sei heftig gewesen. «Mitglieder meiner Kirche waren dabei und beteten mit den Menschen. Ich selbst war auch involviert.»

Alexei Andrushenko berichtet, wie Gemeinden Essen und Medizin verteilt haben. «Da waren zehntausende Leute. Man denkt gar nicht daran, was für Bedürfnisse vorhanden sind, bis so etwas geschieht. Da waren viele Anfragen für Kleider, Unterwäsche, Kerzen und Essen.»

Andrey Yakovenko, der in der Band Folk-Instrumente spielt wie Flöte und Bouzouki: «Unsere Gemeinden hatten auch ein Gebetszelt aufgestellt, die Menschen erhielten Gebet und neue Testamente. Die Leute waren sehr offen für die Botschaft. Wir sangen auch christliche Songs.» Hierbei handelte es sich nicht um Auftritte der Band.

Menschen am Glauben interessiert

Band-Mitglied Evgeniy: «Der Support der Kirche ist sehr gross. Es gibt viele Gebetsgruppen, zum Beispiel für Angehörige der Menschen, die getötet wurden oder jene, die in Gefahr sind. Sie hilft denen, die in Not sind. Es sind Pastoren aller Konfessionen, die mitwirken.»

Alexei Andrushenko sagte, dass ein paar der Songs zwar nicht für das nun Geschehene geschrieben wurden, «doch wir haben uns entschieden, es den Betroffenen zu widmen, die in Kiew und auf der Krim starben.» Das Lied heisse «Heavenly Hundred» und gelte jenen, die für Freiheit kämpfen. «Die Menschen sollen Hoffnung und Stärke erhalten. Die Regierung tötete zwar hundert, musste dann aber abtreten.»

Sänger Pavel Smirnov: «Das zweite Lied heisst 'Fire on the mountain', wir haben auch zwei Bergketten. Verglichen mit der Schweiz eine kleinere und eine noch kleinere, eine davon auf der Insel Krim, die wir nicht verlieren wollen. Es ist ein neuer Song mit alter Lyrik, der vermutlich im Jahr 1700 geschrieben wurde.» Der Song dreht sich um Kosaken, sie leben separiert von anderen Menschen. «Sie kämpften oft für ihre Freiheit, da waren damals viele ukrainische, polnische, türkische und andere Übernahmeversuche – es sieht aus, als lebten wir in der falschen Nachbarschaft. Und es klingt fast so, als würden in unseren Songs viele sterben.» Dennoch vermitteln sie Hoffnung, so Andrey Yakovenko. Oft drehen sie sich um biblische Geschichten wie Sodom und Gomorrha, David und Goliath, Die Wüstenschlacht, bei der Moses die Hände oben hielt oder von Jesus.

Gott unterstützt Kriege nicht

Gott unterstützt keine Kriege, in denen es um Geld und Macht geht, sagt Evgeniy. «Wir kämpfen nicht gegen Russland, sondern um Freiheit in unserem Land. Wir wollen einfach nicht, dass der Führer einer anderen Nation uns sagt, was wir zu tun haben.»
Andrey Yakovenko: «Es ist wichtig, dass Menschen, die in Freiheit leben, diese auch schätzen.»

Oskord baut Brücken

Schlagzeuger Dmitry Titorenko: «Unsere Songs sind alle in ukrainischer Sprache gehalten, auch wenn wir russisch sprechen. Wir versuchen unsere nationale Identität damit auszudrücken.» Sie wollen damit zeigen, dass sie die ganze Kultur des Landes zeigen. «Wir repräsentieren unsere Nation auch in anderen Ländern. Wenn wir in Russland sind, sprechen wir russisch aber singen ukrainisch. Manchmal geben wir in den CD-Booklets die Lyrik auch in englischer Sprache wieder, damit man uns versteht.»

«Oskord» spielt «Folk Metal», das ist harter Rock, der mit traditionellen, teils mittelalterlichen Instrumenten untermalt ist, wie etwa Dudelsackpfeifen.

Datum: 16.05.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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