NRW-Politiker Laschet: "Europäische Werte leben und verteidigen"

"Wenn wir unsere eigenen Feste nicht mehr kennen, wenn immer mehr Menschen den Sinn von Weihnachten, Ostern und Pfingsten nicht mehr erklären können, dann sind wir bald eine monokulturelle Gesellschaft. Muslime nämlich nehmen ihre Feste, ihren Ramadan, ernst", schreibt der nordrhein-westfälische Integrationsminister und CDU-Politiker Armin Laschet in der "F.A.Z". (Foto: www.mgffi.nrw.de)

"Eine Gesellschaft, die nicht mehr bereit ist, eigene Kulturen, Traditionen und Werte zu leben und aktiv zu verteidigen, ist auch nicht zur Multikulturalität fähig." Das schreibt der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet in einem Kommentar in der aktuellen Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Der Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration kritisiert in seinem Gastbeitrag die "kulturelle Selbstaufgabe", die auch in Europa zu beobachten sei. "Der amerikanische Präsident George W. Bush verschickte diese Jahr wieder 'jahreszeitliche Grüsse'. Auf den Grusskarten aus dem Weissen Haus sucht man vergeblich das Wort 'Weihnachten'. In einigen Gemeinden der Vereinigten Staaten setzten Aktivisten gar durch, dass der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus nur noch 'Gemeinschaftsbaum' heissen darf oder, wie auf dem Flughafen von Seattle, völlig entfernt werden musste, damit Nichtchristen nicht ausgeschlossen werden", schreibt Laschet in der "F.A.Z."-Rubrik "Fremde Federn".

"Kulturelle Selbstaufgabe in Europa"

Insbesondere in England treibe die "kulturelle Selbstaufgabe... abstruse Blüten". So verschicke auch der Britische Innenminister John Reid lediglich "Season's Greetings", ohne Bezug auf Weihnachten zu nehmen. "Britische Banker prüfen, ob Sparschweine politisch unkorrekt seien, weil Schweine im Islam als schmutzige Tiere betrachtet werden." Die Mehrheit der britischen Arbeitgeber verzichte zudem aus Rücksicht auf nichtchristliche Angestellte auf Weihnachtsdekoration und Weihnachtsfeiern, so Laschet. "In einem Land mit mehr als 70 Prozent Christen wird eine vermeintliche politische Korrektheit hochgehalten, die die religiösen Gefühle von Minderheiten schützen soll."

Erinnerung an DDR-Atheismus

Dies sei, so der nordrhein-westfälische Minister, ein "unerträglicher Verzicht auf eigene Traditionen und das eigene kulturelle Erbe, der an das kommunistische Regime in der DDR erinnert, in der es statt Weihnachten ein 'Winterfest' und statt Engeln 'geflügelte Jahresendfiguren' gab."

Eigene Werte und Traditionen leben – und verteidigen

Auch Deutschland sei ein Einwanderungsland und durch den Integrationsgipfel von Bundeskanzlerin Merkel und die Islamkonferenz von Bundesinnenminister Schäuble "endlich in der Realität einer Einwanderungsgesellschaft angekommen", so Laschet. Das Zusammenleben vieler Kulturen setze jedoch klare Bekenntnisse voraus. "Europa ist durch seine jüdisch-christlichen Wurzeln und die Aufklärung geprägt, und auch die Verfassung entspricht diesem abendländischen Geist. Deshalb gibt es allen Grund, Weihnachten, die Geburt Christi, zu feiern... Die christliche Botschaft der Nächstenliebe, der Würde jedes einzelnen Menschen als Ebenbild Gottes, macht die Welt besser."

Es sei zudem für eine Gesellschaft unerlässlich, die eigenen Werte zu leben und zu verteidigen. "Wenn wir unsere eigenen Feste nicht mehr kennen, wenn immer mehr Menschen den Sinn von Weihnachten, Ostern und Pfingsten nicht mehr erklären können, dann sind wir bald eine monokulturelle Gesellschaft. Muslime nämlich nehmen ihre Feste, ihren Ramadan, ernst", schreibt Laschet.

Datum: 28.12.2006
Quelle: KEP

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