OM in Albanien: Hörbehinderte hören die Gute Nachricht

Diana und Gezim
Tirana

„Wir möchten Hörbehinderten hören helfen und ihnen die Gelegenheit geben, Gottes Wort zu hören,“ sagt Diana, die Leiterin der einzigen Hörhilfe-Praxis in Albanien.

Diana gehört zu den ersten Albanern, die 1992 nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in einer evangelischen Gemeinde zum Glauben an Christus fand. Sie wollte Gott dienen, wusste aber nicht wie. So betete sie eine Nacht lang: „Herr, zeig mir, wie ich dir dienen kann!“ Sieben Monate vergingen, bis eine Anfrage kam und Diana wusste, dass diese Gottes Antwort auf ihr Gebet war.

Lois, eine ausgebildete Sprachtherapeutin und Mitarbeiterin des Missionswerks ‚Operation Mobilisation’ (OM), stand in Kontakt mit einer christlichen Organisation in England. Diese spendete diverse Apparate für Hörtests. Lois überlegte, doch ihr kam niemand in den Sinn, den sie in der Bedienung dieser Geräte hätte ausbilden können. Sie betete für die richtige Person. „Ich kannte Diana, wusste aber nicht, ob sie sich eignete. Doch ich fühlte mich von Gott gedrängt, Diana zu fragen.“

Ausbilden lassen und ausbilden

Alle Handbücher der Geräte waren in Englisch verfasst. Lois übersetzte sie auf Albanisch, weil Diana kein Englisch verstand. Diana lernte die Apparaturen anwenden und sammelte während zwei Jahren Erfahrungen. Danach konnte sie in England einen Kurs belegen. Nach weiteren zwei Jahren praktischer Arbeit zu Hause schloss sie die Ausbildung zur Audiologie-Technikerin mit dem Diplom in England ab.

Inzwischen hat Diana zwei andere Frauen geschult. Sie hofft, dass eine von ihnen auch die Ausbildung in England absolvieren kann. Die Frauen beten für finanzielle Mittel, um in angemessenere Räume ziehen zu können – Dianas Schlafzimmer dient als Untersuchungsraum und der Flur als Wartezimmer – sie wünschen sich schalldichte Räume, in denen sie die Arbeit besser ausführen könnten.

Hörhilfe-Praxis – eine Oase

Seit der Eröffnung der Praxis 1994 haben beinahe 3000 Albanerinnen und Albaner, Kinder und Erwachsene, die unentgeltlichen Hörtests in Anspruch genommen. Etwa 500, vorwiegend Kinder, erhielten ein Hörgerät. Diana hat gute Kontakte zu Ärzten im ganzen Land aufgebaut. Viele schicken Patienten mit Hörproblemen zu Diana. Ebenso verweisen Diana und ihr Team Klienten an Ärzte, wenn sie nicht ausreichend helfen können.

Hapu, der Name der Praxis, bedeutet soviel wie: „Tu dich auf!“ Dies sagte Jesus zu einem Taubstummen, als er ihn heilte (Markusevangelium 7, 34). Diana und ihr Team wollen nicht nur hören helfen, sie möchten Hörbehinderten und ihren Angehörigen auch eine Oase bieten, in der sie über Probleme sprechen können, seelsorgerliche Hilfe und christliche Literatur erhalten und die Gute Nachricht hören. Hörbehinderten Kindern erzählt das Team biblische Geschichten in der Gebärdensprache.

Gezim, selber hörbehindert, hat für Diana biblische Geschichten für Kinder in die Gebärdensprache übersetzt. Gezim hatte bereits vier Jahre eine Gemeinde besucht, verstand die Gute Nachricht aber erst richtig, als sie in einem besonderen Gottesdienst für Gehörlose in Gebärdensprache weitergegeben wurde.

Gesucht: Hörgeräte für Albanien

Hörgeräte, die nicht mehr gebraucht werden, nimmt das Schweizer OM-Büro gern entgegen und leitet sie an die christliche Hörhilfe-Praxis in Albanien weiter. Bitte sorgfältig verpacken und senden an: OM, Hertistr. 31, 8304 Wallisellen.

Autorin: Rebecca Barnhart
Quelle: Operation Mobilisation

Datum: 08.03.2004

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