Der
sommerliche Abzug jener internationalen Truppen, die vor 20 Jahren zur Terroristenjagd
nach Afghanistan gekommen waren, liefert dessen Menschen dem neuerlichen Muslimterror
der Taliban aus.
Gleichzeitig verschwinden letzte christliche Spuren im Sand
afghanischer Wüsten und dem Geröll seiner Bergtäler: Die westlichen Militärstützpunkte
hatten auch der Botschaft Jesu gedient. In den
Camps gab es Kirchen und Soldatenpfarrer, zu Bibelkreisen kamen auch
afghanische Hilfskräfte, fanden zu Jesus und blieben durch die Militärpräsenz
vor üblichen islamischen Fememorden an Konvertiten geschützt.
Kein Platz mehr für Ungläubige
Diese afghanischen Christen können nun in
der Heimat nicht überleben. In vielen Ländern kämpfen daher jetzt Afghanistanveteranen
nach dem ruhmlosen Ende ihres Kampfeinsatzes dafür, den Afghaninnen und Afghanen,
die ihnen zivil gedient haben, von denen viele in den Dienst Jesu getreten sind,
ein Asylrecht im Westen zu erstreiten. Denn: «Endlich kein Platz mehr für Ungläubige!»,
triumphiert im südlichen Kandahar die Flüchtlingsfrau Feroza aus einer der eben
schon von den Taliban eroberten Vorstädte. «Das sind grausame Kämpfer, bringen
aber unserem islamischen Land Allahs Frieden.»
Kaum besser als Taliban-Emirat
Damit spricht
Feroza die allgemeine afghanische Meinung aus, dass sich die von USA und NATO
etablierte und bisher gestützte «Islamische Republik Afghanistan» kaum von dem
unterscheidet, was Afghaninnen und Afghanen schon einmal unter dem «Islamischen
Emirat» der Taliban von 1997 bis 2001 erlebt hatten und nun wieder befürchten müssen.
Das betrifft vor allem die afghanischen Frauen. Sie wurden und werden mit spätestens
18 Jahren oder jünger mit oft erheblich älteren Männern verheiratet, bekommen
ein Kind nach dem anderen und verbluten irgendwann an einer Fehlgeburt. Dann ist das
nächste Mädchen an der Reihe…
Aus der Ganzkörper-Burka mit einem Stoffgitter vor
dem Gesicht kommen sie praktisch nie heraus. Die Taliban hatten in den 1990er
Jahren diese Tracht einiger Gebiete für ganz Afghanistan vorschrieben, unter
dem prowestlichen Regime hat sich daran in der Praxis nichts mehr geändert.
Nach dem seit 2009 unter NATO-Präsenz geltenden «Gesetz zur Regelung des
Familienlebens» dürfen Frauen ohne männliche Erlaubnis nicht auf die Strasse.
Und die letzte «Errungenschaft» der derzeitigen Präsidentschaft Ghani: kein Musizieren für Mädchen über
Zwölf. Ihr Verbot vom
Mai 2021, das Mädchen über zwölf Jahren das Singen und Musizieren in
Anwesenheit von Männern verbietet.
Nicht besser sieht es in diesem «demokratischen»
Afghanistan für die Lage der Nicht-Muslime aus. Ein letzter Jude vegetiert noch
im Schutt der alten Synagoge von Kabul aus Königszeiten. Bekehrungen zum
Christentum gab es – ausserhalb der fremden Stützpunkte – keine mehr, seit 2010
Regierungsvertreter neugetauften Konvertiten mit dem Tod bedroht und der damalige
Präsident Karzai darauf die Staatspolizei angewiesen hatte, weitere Übertritte
zu «verhindern».
Jesus nicht ganz allein
Doch ganz allein
bleibt jetzt Jesus in Afghanistan auch ausserhalb der letzten italienischen
Botschaftskapelle nicht. Christen sind weiterhin in Afghanistan aktiv. Am afghanischen Hindukusch sorgen sie
dafür, dass der heilende Heiland sein Erlösungswerk fortführt.