Britischer Archäologe findet Hinweis auf biblischen König
Meeresarchäologe Sean Kingsley (Bild: Facebook)
Der britische Meeresarchäologe Sean Kingsley sagt, er
habe Belege für den biblischen König Salomo und sein Schifffahrts-Imperium
entdeckt. Dieses wurde durch eine politische Allianz mit den antiken
Phöniziern, die im heutigen Libanon herrschten, gebildet.
Die Bibel berichtet viel über König Salomo,
insbesondere über seine Weisheit und seinen Reichtum. Er errichtete den ersten
Tempel in Jerusalem. Direkte archäologische Hinweise sind weniger bekannt, als
bei anderen biblischen Monarchen.
Der britische Forscher Sean Kingsley argumentiert,
dass der biblische Bericht über Salomo korrekt ist – dies mit einem Fund, der
nicht aus Jerusalem stammt: Er suchte Hinweise nach dem Mittelmeerreich, das
Salomo laut der Bibel durch seine Allianz mit dem phönizischen König Hiram
aufbaute.
«Diese Art von maritimer Studie ist noch nie zuvor
gemacht worden», erklärte Kingsley gegenüber The Guardian.
Hinweise ausserhalb Jerusalems
Anstatt in der Erde des Heiligen Landes zu graben, hat
Kingsley die letzten drei Jahrzehnte damit verbracht, über 350 Schiffswracks zu
erforschen. «Seit 100 Jahren nehmen Archäologen den heiligen Boden Jerusalems
unter die Lupe, der am meisten ausgegrabenen Stadt der Welt.» Er suchte nun
nach neuen Belegen in Häfen, Lagerhäusern und Schiffwracks.
Kingsleys Suche nach Beweisen für die Existenz König Salomos
führte ihn nach Spanien, weit weg vom Heiligen Land. Kingsley sagt, dass er im
westlichen Mittelmeer «eine phönizische Küste» entdeckte, die aus mehreren
Stätten besteht, die mit Handel und Bergbau verbunden sind, darunter Rio Tinto
in Spanien.
Hinweis in altem Kartenmaterial?
In Rio Tinto enthüllen alte Karten die Existenz einer
Stätte, die als «Solomon Hill» oder «Solomon Castle» beschrieben wird. Einem
Bericht aus dem 16. Jahrhundert zufolge wurden an diesem Ort Gold und Silber im
Auftrag Salomons abgebaut.
Kingsley argumentiert weiter, dass eine
Isotopenanalyse ergab, dass die im Heiligen Land entdeckten Silberhortfunde spanischen
Ursprungs waren. Ausserdem soll Keramik, die in der spanischen Stadt Huelva in
der Nähe entdeckt wurde, eine Verbindung zum Land Israel und Phönizien
aufweisen. Laut Kingsley ist Huelva wahrscheinlich die biblische Hauptstadt von
Tarsis, ein Ort, an dem König Salomon Edelmetalle fand (als Tarsis wird generell
Tartessos in Spanien und Tarsus in Kilikien identifiziert).
«Fund unbestreitbar»
«Was in Südspanien aufgetaucht ist, ist unbestreitbar.
Phönizische Signaturfunde, die von Rio Tinto bis Málaga reichlich verstreut
sind, lassen keinen Zweifel daran, dass Schiffe aus dem Nahen Osten um 900 vor
Christus dahin gereist sind», so Kingsley.
Jüngste Entdeckungen von Schekelgewichten,
nahöstlicher Töpferware und Elefantenstosszähnen in Huelva bringen den Ort ebenfalls
mit den alten Israeliten und Phöniziern in Verbindung.
Gefährliche Seefahrten ausgelagert
Kingsley erklärte den Grund für Salomons maritimes
Imperium: «Weder Israel noch der Libanon konnten die lokalen Gold- und
Silberressourcen anzapfen. Die biblischen Unternehmer waren gezwungen, zum
Horizont zu blicken. Das Land Tarsis war eine wichtige Quelle für Salomos
Silber. Wie das Buch Hesekiel berichtet: 'Tarsis machte Geschäfte mit dir wegen
deines grossen Reichtums an Waren.'»
Der biblische Salomo sei auch ein erfolgreicher
Schifffahrtsmagnat gewesen, der die eigentlichen gefährlichen Seereisen an die
phönizischen Seeleute auslagerte. Kingsleys Erkenntnisse werden in der
Frühjahrsausgabe des Magazins «Wreckwatch» veröffentlicht, einer Zeitschrift,
die sich mit maritimer Archäologie beschäftigt.