Irakischer Konvertit

Sein Mut rettete seinen Sohn

Dass ein Vater seinen Sohn tauft, kommt im deutschsprachigen Europa sicherlich öfters vor. Dass dies direkt nach der eigenen Taufe geschieht wohl eher selten – im Irak so gut wie gar nicht.
Mann aus dem Nahen Osten

Wer im Irak in eine muslimische Familie geboren wird, ist Muslim – anders geht es eigentlich gar nicht, so ist die Kultur und das System. Wer sich bewusst dagegen entscheidet, den erwartet Ablehnung, Verfolgung und sogar der Tod. Aus diesem Grund wird die Entscheidung, zum Christentum zu konvertieren, oft nicht öffentlich gemacht, sondern eher vor Freunden und Familie geheim gehalten.

Ein mutiger Vater

Nicht so Uday. Der Iraker stammt aus einer muslimischen Familie und lernte vor bereits zwei Jahrzehnten «zufällig» einen Missionar kennen, der ihm von Jesus erzählte. Später bekam er Kontakt zu einem Mitarbeiter der Missionsorganisation Frontiers USA, mit dem Uday die Bibel studierte und seinen Glauben festigte. Doch mit der Zeit beschloss er, seinen Glauben nicht mehr geheim zu halten. «Jeden Tag ging er nach dem Bibelstudium nach Hause und erzählte seinem Sohn, was er gelernt hatte», berichtet Bob Blincoe, Leiter von Frontiers USA. So etwas sehe man selten in Ländern wie dem Irak – doch Uday lag seine Familie am Herzen.

Vor Kurzem liess sich Uday taufen, zusammen mit anderen Konvertiten aus seiner Stadt. «Als er aus dem Wasser kam, ging er auf seinen Sohn zu und taufte dann seinen Sohn», erzählt Blincoe. «Wir wussten gar nicht, dass sein Sohn zum Glauben gekommen war, aber weil der Vater in seiner Familie ständig von seinem Glauben gesprochen hat, kam auch der Sohn zum Glauben!» Udays Sohn verheimlichte seinen Glauben auch nicht – und dadurch ist bereits einer seiner Studienkollegen ebenfalls Christ geworden.

Für ganze Familien beten

Obwohl man gerade in Ländern wie dem Irak selten ganze Familien sieht, die zum Glauben kommen, ist dies doch die Grundlage für neue Gemeinden, erklärt Blincoe, denn in dem Fall gehe keine unmittelbare Gefahr von der Familie aus. Viele Gemeindegründungs-Initiativen seien in der muslimischen Welt gescheitert – und das liege nicht zuletzt am fehlenden Rückhalt in den Familien. In der Bibel, sei das in der Apostelgeschichte oder in 1. Mose, sehe man immer wieder ganze Familien und Haushalte, die zum Glauben gekommen seien. Die neuen Gläubigen könnten sich so in der Familie viel besser unterstützen und ermutigen. Deshalb Blincoes Bitte: «Beten Sie dafür, dass in der muslimischen Welt ganze Familien zum Glauben kommen!»

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Datum: 02.10.2020
Autor: Lyndsey Koh / Rebekka Schmidt
Quelle: MNN / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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