Pastor Xiang
En war früher Atheist, Kommunist und Marxist – heute ist er Pastor einer
grossen Untergrundkirche Chinas. Und er berichtet, dass die Verfolgung zunimmt,
doch gleichzeit erleben sie eine Erweckung in ihrer Gemeinde. Gegenüber Open
Doors USA berichtete er von der aktuellen Situation:
Gottesdienst in Pastor Xiang En's Kirche (Bild: Open Doors USA)
Das Klima für
Christen in China ist derzeit, als würde man durch den bitteren Winter gehen.
Die Regierung wollte in unserem Altarraum Kameras mit Gesichtserkennung
installieren. Natürlich haben wir diese übertriebene Forderung abgelehnt. Dann
haben sie Kameras in der Lobby unseres Kirchgebäudes angebracht. Diese Kameras
können private Informationen über unsere Gemeindeglieder sammeln und damit
können diese dann konkret angegriffen werden, um sie einzuschüchtern. Dabei
werden ihre Arbeitsplätze bedroht, ihre Wohnsituation oder die Bildung ihrer
Kinder, um zu erreichen, dass sie nicht mehr in die Kirche kommen.
Verfolgung
immer schlimmer ...
2018 wurde die
neue Regelung über religiöse Angelegenheiten in Kraft gesetzt. Mehrere bekannte
Hausgemeinden Chinas wurden geschlossen. Hunderte Polizisten führten eine
Razzia in unserer Gemeinde durch, zerstörten das Gebäude, überwachten die
Pastoren und schlossen die Kirche. Die Christenverfolgung in China ist so
schlimm wie noch nie seit der kulturellen Revolution in den 1960er und 70er
Jahren.
... aber vereint wie
nie zuvor
Doch wir sind so
vereint, wie noch nie zuvor. Wir erleben eine Erweckung in unserer Gemeinde und
viele der Brüder und Schwestern werden dadurch enorm ermutigt, selbst in der
schwersten Verfolgung.
Die erste Predigt, die ich hielt, nachdem meine Gemeinde
von der Regierung geschlossen wurde, handelte von Offenbarung, Kapitel 3, Vers
8: «Ich weiss, wie du lebst und was du tust:
Du hast nur wenig Kraft, aber du hast dich nach meinem Wort gerichtet und dich
unerschrocken zu meinem Namen bekannt. Darum habe ich eine Tür vor dir
geöffnet, die niemand zuschliessen kann.» Obwohl die Verfolgung stärker wird,
gibt es immer noch viele Brüder und Schwestern, die treu und mutig Jesus
Christus bezeugen.
Datum:
12.03.2020 Autor: Lindy Lowry / Rebekka Schmidt Quelle: Open Doors USA / Übersetzt und bearbeitet von Livenet
Kommentare
Submitted by pisteuo on 11. März 2020 - 15:24.
Am kürzlichen Willow-Creek-Kongress wurde gesagt, dass Menschen im Westen das Evangelium von Schuld und Vergebung nicht mehr verstehen könnten, weil sich die westliche Kultur hin zu einer östlichen Schamkultur verändere (Livenet berichtete). Wenn das so wäre, dürfte kein Asiate Christ werden. Die boomenden asiatischen Gemeinden zeigen aber, dass man das Evangelium auch in einer Schamkultur verstehen kann. Wenn es im Westen harzt, dann wohl eher deshalb, weil durch die Gesetzmässigkeiten des geistlichen Abfalls eine andere, lähmende Dynamik erzeugt wird als dort, wo neue Aufbrüche geschehen.
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