Das ärmste Land der Arabischen Halbinsel liegt
am Boden. Es herrscht Krieg, die Menschen hungern, die Verfolgung der Christen nimmt
zu – aber auch deren Anzahl.
Seit
März 2015 bombardiert Saudi-Arabien gemeinsam mit sunnitischen Ländern und mit
Waffen aus dem Westen den Jemen. Dieser fürchterliche Bombenkrieg brachte Tausende
Tote und Verletzte, sowie Millionen Flüchtlinge hervor. Die gesamte
Infrastruktur des Landes ist inzwischen zerstört oder völlig zum Erliegen gekommen.
Die UNO kritisierte die brutale Zerstörung von zivilen Wohngebieten, Schulen
und Spitälern, sowie die vielen zivilen Opfer (93 Prozent der Todesopfer und
Verletzten sind Zivilisten) mehrmals scharf. Die Saudische Blockadepolitik und
die Zerstörung der Import-Häfen erschweren notwendige humanitäre Hilfslieferungen.
Niemand kennt das wirkliche Ausmass der Katastrophe, aber laut UNO-Experten ist
der Jemen viel schlimmer dran als Syrien und erlebt gegenwärtig die schlimmste
humanitäre Krise weitgehend ohne Presse und Öffentlichkeit.
«Verlorene Jugend»
Jemenitische Christen kümmern sich um ihre notleidenden Mitmenschen und sind ein lebendiges Zeugnis der Liebe Gottes.
Inzwischen
hungern 85 Prozent der Bevölkerung (mehr als 23 Millionen Menschen), in Syrien sind
es 78 Prozent (mehr als 13 Millionen). Es gibt kaum eine Familie, die nicht ums
nackte Überleben kämpft. Die Wirtschaft liegt komplett am Boden und es mangelt
an Arbeit. Millionen Kinder sind dem Hungertod nahe und nicht wenige treibt der
Hunger dazu, sich als Kindersoldaten zu melden. Experten warnen vor einer
«verlorenen Jugend», dabei sind mehr als 50 Prozent der Bevölkerung unter 15
Jahre alt.
Der von
Saudi-Arabien geförderte «Dschihad» macht massiv Stimmung gegen Christen im
Land. So kommt es, dass der Jemen ein für das Christentum weitgehend
geschlossenes Land bleibt. Zusammen mit Somalia hat der Jemen weltweit die geringste
Präsenz von Christen im Land (einschliesslich der im Land lebenden Ausländer).
Seit 2005 aber haben sich Jemens Untergrundchristen, alles Konvertiten, aus
verschiedensten Landesteilen zusammengeschlossen. Seitdem wächst die
einheimische Kirche im Untergrund – trotz massiver Bedrohung durch die
Islamisten.
Untergrundkirche hat sich verdreifacht
Der
jüngste Krieg hat alle ausländischen Christen vertrieben, die Verfolgung der einheimischen
Christen verstärkt und einheimische christliche Märtyrer hervorgebracht. Gerade
in den von Saudi-Arabien «befreiten» Gebieten wurden immer wieder Christen angegriffen
und auch die letzten Kirchen von Aden wurden teilweise zerstört. Doch Leiter
der jemenitischen Christen sagen: «Wir Christen wissen, dass Leiden für Jesus
dazu gehört; das haben uns die ausländischen und einheimischen Märtyrer in
unserem Land gezeigt. Wir wollen von
ihnen lernen und im Glauben stark werden.»
Als
einheimische Christen verbreiten sie Hoffnung, leisten humanitäre Hilfe und
sind ein Zeugnis der Liebe Gottes. So hat sich innerhalb der letzten zwei
Kriegsjahre die einheimische Untergrundkirche unter grossem Hunger und Leid
verdreifacht und sie wächst überall im Land weiter. Die einheimischen Gemeinden
bestehen nun aus ehemaligen Schiiten und Sunniten, Jungen und Alten, Frauen und
Männern sowie ganzen Familien aus allen sozialen Schichten. Sogar etliche
Stammesfürsten finden in den Gemeinden ihren Platz.
Solidaritätsaktion verfolgung.jetzt
Millionen von Christen leiden unter Gewalt und Verfolgung, weil sie an
Jesus glauben. Wir hören ihre Geschichten. Wir beten für sie. Wir erheben
unsere Stimme. Am 23. Juni 2018 auf dem Bundesplatz in Bern.